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Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes

Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes

Titel: Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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zu wehren. Trotzdem schaffte sie es, ihm die Unterarme zu zerkratzen. Walters Reaktion bestand in einem erneuten Schlag, fast so hart wie der erste, diesmal mit der linken Faust.
    Sie versuchte sich loszureißen, während er sie an den Haaren zu einer Tür zog. Die machte er mit der linken Hand auf und zerrte Laurie hindurch. Sie versuchte, ihm gegen die Beine zu treten, da ließ es ihre Haare los und versetzte ihr noch einen Faustschlag an die Schläfe. Als sie benommen auf dem Rücken landete, stürzte er weder zur Tür hinaus. Trotz des Schwindelgefühls kam Laurie auf die Füße und war mit einem einzigen, großen Satz am Türknauf, nur um ein lautes, mechanisches Klicken zu spüren und zu hören. Er hatte sie eingesperrt.
    Vorsichtig tastete Walter seine Wange ab. Dann betrachtete er seine Finger und entdeckte leichte Blutspuren daran. Schnell griff er nach seinem Mundschutz und setzte ihn wieder auf, obwohl einer der Befestigungsriemen gerissen war, als Laurie ihm die Maske vom Gesicht gerissen hatte. Anschließend rannte er zu einem großen, tiefen Waschbecken, wo er ein Handtuch entdeckte. Er machte es nass, eilte zu dem zerbrochenen Glaskolben und legte das nasse Handtuch über das weiße Pulver, ganz vorsichtig, um ja keine Luftbewegung entstehen zu lassen.
    Er ignorierte Lauries gedämpfte Schreie und die Faustschläge, mit denen sie gegen die Tür des Lagerraums trommelte, und holte sein Handy aus der Tasche. Zum Glück bekam er ein Signal. Hastig wählte er die Notfallnummer in Washington. Wieder klingelte es mehrere Male. Noch während er auf eine Reaktion wartete, drang aus dem Lagerraum ein neuartiges Krachen, er zuckte zusammen. Anscheinend schleuderte Laurie jetzt irgendwelche großen Metallbehälter gegen die Tür, und das war beunruhigender als das Gebrüll oder die Faustschläge gegen die Tür. Walter befürchtete, dass trotz der hervorragenden Schallisolierung jemand auf den Tumult aufmerksam werden könnte. Er hatte nicht den geringsten Zweifel daran, dass Frau Dr. Montgomery aus dem Weg geschafft werden musste, und zwar schnell.
    Endlich ging jemand ans Telefon. Walter hatte keine Geduld für die bisher üblichen Räuber-und-Gendarm-Spielchen. Als der Mann ihn gerade fragen wollte, ob er vom Handy oder vom Festnetz aus telefonierte, schrie Walter ihn an, dass er für solche Feinheiten keine Zeit habe. »Ich habe Dr. Laurie Montgomery in einen Lagerraum im Maschinenraum des OP eingesperrt«, brüllte er. »Wollen Sie vielleicht persönlich hören, wie sie brüllt und tobt und gegen die Wände hämmert? Diese ganze Scheiße hier ist jedenfalls blitzschnell zu Ende, wenn sich nicht endlich jemand um sie kümmert. Verstehen Sie, was ich sage? Wer immer Ihr bester Unterhändler, wie Sie ihn genannt haben, sein mag, er macht eine verflucht beschissene Arbeit. Sie ist hier reingeplatzt und hat meine Probe vernichtet, sodass aus dem heutigen Versuch jedenfalls nichts mehr wird. Ich habe Sie vor zwei Tagen schon gewarnt.«
    »Sie sagen, Miss Montgomery sei in einen Schrank eingesperrt?«
    »In einen Lagerraum, habe ich gesagt«, brüllte Walter.
    »Welches Stockwerk?«
    »Dritter Stock. Vom Fahrstuhl aus nach links den Korridor entlang. Auf dem Türschild steht Haustechnik. «
    »Lassen Sie niemanden hinein!«
    Walter stieß ein sarkastisches Lachen aus. »Sie verstehen das nicht. Wenn einer der Haustechniker aus irgendeinem Grund hier hochkommt, dann kann ich ihn nicht einfach aufhalten. Und ich habe keine Ahnung, wie oft die hier auftauchen.«
    »Ich schicke jemanden vorbei, auf der Stelle.«
    Dieses Mal legte Walter als Erster auf. Einen Augenblick lang stand er einfach nur da, voller Wut darüber, dass er sich in diese ganze Geschichte hatte hineinziehen lassen, und alles nur, weil die Krankenversicherung die Krebsbehandlung seines Jungen nicht bezahlen wollte.
    Das nächste Krachen brachte Walter abrupt in die Gegenwart zurück. Er trat vor die Tür des Lagerraums, schlug selbst dagegen und sagte zu Laurie, sie solle die Klappe halten und dass er sie freilassen würde, wenn sie sich beruhigt hätte.
    »Lassen Sie mich sofort raus«, brüllte Laurie zurück.
    »Ich habe den Wachdienst verständigt. Ist schon unterwegs«, schrie Walter, löste damit aber nur einen weiteren, fürchterlichen Schlag im Inneren des Lagerraums aus. Er gab auf und konzentrierte sich darauf, das hoch ansteckende Pulver aufzuwischen.
     
    Adam hatte auf der Straßenseite mit dem Spielplatz geparkt und stand direkt

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