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Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes

Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes

Titel: Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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aber vielleicht konnte sie sich wenigstens einen kleinen Vorsprung verschaffen. Wenn sie es bis in den Flur schaffte, dann würde sie brüllen und kreischen, und dann würde vielleicht jemand aufmerksam … irgendjemand.
    Laurie schob sich auf die Tür zu und ertastete den offenen Kanister. Sie griff mit beiden Händen hinein und fasste so viel Pulver wie nur möglich. Dann stellte sie sich eng an die Wand gedrückt seitlich neben die Tür. Genau im richtigen Moment, denn jetzt wurde die Tür urplötzlich aufgerissen. Eine Sekunde lang rührte sich nichts, dann schob sich vorsichtig ein Kopf durch die Öffnung, vielleicht begleitet von einer Pistole. Laurie warf dem Kerl das Pulver ins Gesicht, drehte sich mit Schwung um und rammte ihn rückwärts zur Tür hinaus.
    Ohne zu zögern, rannte sie los. Sie sah, wie Walter einen Mann festhielt, der die Hand vor die Augen geschlagen hatte. Ihre List hatte die beiden völlig überrumpelt und zeigte mehr Wirkung, als Laurie sich erhofft hatte. Das Problem war nur, dass der Weg zu der Tür, die auf den Flur hinausführte, versperrt war, sodass sie zu der Tür am anderen Ende des Raumes laufen musste. Sie führte, wie sie bei ihrer ersten Besichtigung erfahren hatte, in einen zweiten Klimaanlagenraum. Doch was sie bei diesem Anlass ebenfalls erfahren hatte und was im Augenblick viel entscheidender war: Auch dieser zweite Raum besaß einen zweiten Ausgang, und der führte in ein Treppenhaus.
    Das Pulver hatte Laurie zwar die Gelegenheit zur Flucht gegeben, doch Adam ließ sich nicht allzu lange davon aufhalten. Sie war gerade durch die Hintertür geschlüpft, da konnte er schon wieder so gut sehen, dass er die Verfolgung aufnehmen konnte.
    Als er in den zweiten Klimaanlagenraum kam, musste er stehen bleiben und sich kurz orientieren. Sie war verschwunden. Blitzschnell suchte er den hohen, von unzähligen Rohrleitungen durchzogenen Raum ab. Laurie war nicht zu sehen, aber dafür eine zweite Tür, die gerade noch träge ins Schloss fiel.
    Laurie ließ die schwerfälligen Frachtaufzüge links liegen und schlüpfte durch eine weitere Tür, die sich vermutlich nur von dieser Seite aus öffnen ließ. Dann stürzte sie die Treppe hinunter, die zwischen jedem Stockwerk einen Zwischenabsatz besaß. Ursprünglich hatte sie vorgehabt, in den OP-Trakt im zweiten Stock zu stürmen und Alarm zu schlagen, aber da sie befürchten musste, dass die Tür sich vom Treppenhaus her gar nicht öffnen ließ, verzichtete sie darauf und rannte stattdessen weiter nach unten. Da hörte sie Adam durch die Tür im dritten Stock stürmen.
    Im Erdgeschoss landete Laurie in der menschenleeren Krankenwagenschleuse. Rechts befand sich das Parkhaus und links die Auffahrt zur Fifth Avenue. Ohne eine Sekunde zu zögern, rannte Laurie nach links. Zumindest waren auf der Straße eine Menge Autos unterwegs.
    Auf halber Strecke hörte sie, trotz ihres eigenen, heftigen Keuchens, wie hinter ihr die Tür aufgestoßen wurde und mit lautem Krachen gegen die Wand schlug. In panischer Angst war sie so schnell wie nur möglich gesprintet, jetzt taten ihr alle Muskeln weh, und jeder Atemzug verursachte ein brennendes Stechen in der Brust.
    Laurie gelangte bis zur Straße. Zu ihrer Linken, fast einen halben Straßenzug entfernt, stand der livrierte Portier. Im Augenblick war auf dem Bürgersteig überhaupt nichts los, ganz im Gegensatz zur Fahrbahn. Dort schoben sich die Autos, wie sie erwartet hatte, Stoßstange an Stoßstange langsam vorwärts. Aus Mangel an Alternativen rannte Laurie mitten auf die vielspurige Einbahnstraße hinaus und zwang etliche Autofahrer zu einem jähen Bremsmanöver, bevor sie wütend weiterfahren konnten. Mit beiden Armen gestikulierend, versuchte sie, ein Auto anzuhalten, ein Taxi, einen Bus, irgendetwas. Als sie Adam im Laufschritt die Straße entlangspurten sah, lief sie gegen den Verkehrsstrom nach Norden, ohne ihr verzweifeltes Winken aufzugeben.
     
    »Da ist sie, verdammte Scheiße!«, brüllte Angelo, als er Laurie vom Klinikparkplatz auf die Straße stürmen sah. Unverzüglich stieg er aus dem Lieferwagen. Er und Richie hatten ein kleines Stück südlich der Parkplatzeinfahrt am Nordende der Klinik geparkt. Das war ihnen am sinnvollsten erschienen, da der Verkehr von Norden nach Süden fuhr und sie damit gerechnet hatten, dass Laurie die Klinik durch den Haupteingang verlassen würde.
    Franco sprang auf der Beifahrerseite aus dem blauen Transporter, Richie und Freddie kamen aus dem weißen

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