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Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes

Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes

Titel: Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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gesprungen. Alle vier rannten nun den Bürgersteig entlang, wobei Angelo einen kleinen Vorsprung hatte. Plötzlich blieb er ruckartig stehen, genau wie die anderen auch. Sie sahen Adam auf die Straße laufen. Er verfolgte Laurie und brüllte: »Stehen bleiben!« Sie konnten sehen, dass er ein zusammengerolltes Handtuch bei sich hatte.
    Da Laurie sich nicht nur auf das Laufen beschränkte, sondern immer noch versuchte, irgendwelche Autos zum Anhalten zu bewegen, indem sie mit der flachen Hand auf die Motorhauben klopfte, konnte Adam sehr rasch zu ihr aufschließen.
    Laurie drehte sich um und schaute ihn an. Oben bei der Klimaanlage hatte sie ihn noch für einen Fremden gehalten, aber jetzt glaubte sie in ihm den Schuldeneintreiber zu erkennen, der sie im OCME angesprochen hatte. Doch bevor sie etwas sagen konnte, hob er langsam und ohne Worte das kegelförmige Handtuch, das er bei sich hatte. Durch das kleine Loch in der Spitze konnte Laurie einen schwarzen Zylinder erkennen.
    Ein gedämpfter Schuss ertönte, Laurie zuckte instinktiv zusammen und kniff die Augen zu. Doch seltsamerweise passierte nichts. Sie machte die Augen wieder auf. Zu ihren Füßen lag Adam, die Pistole, die ein Stück weit aus ihrer Handtuchverkleidung gerutscht war, immer noch fest in der Hand. Zu Tode erschrocken stand Laurie da, vollkommen bewegungsunfähig, und starrte auf ihren Angreifer hinunter, der vor ihr auf dem Bauch lag. Er zuckte leicht. Doch Lauries Trance dauerte nicht lange. Einen Augenblick später war sie bereits von vier Männern umringt. Einer von ihnen brüllte »Polizei« und zeigte den Autofahrern, die schließlich doch noch angehalten hatten, seine Dienstmarke. Zwei Autos waren sogar an den Straßenrand gefahren, die Fahrer waren gerade dabei, auszusteigen.
    Erleichtert ließ Laurie sich zum Bürgersteig auf der Parkseite eskortieren. Doch dort verwandelte sich ihre Erleichterung schnell erneut in lähmendes Entsetzen. Einer dieser Männer war Angelo Facciolo, eine Heimsuchung aus der Vergangenheit. Zehn Jahre war das jetzt her. Sie versuchte sich gegen die Männer zu stemmen, die sie mit schnellen Schritten auf die beiden Lieferwagen zuschoben. »Entschuldigung«, rief sie und wollte immer noch glauben, dass sie ihr das Leben gerettet hatten. »Bleiben Sie stehen! Alles in Ordnung!«
    Niemand beachtete sie. Niemand sprach mit ihr. Sie unternahm einen verzweifelten Versuch, sich aus dem kollektiven Griff der Männer zu befreien, doch ohne Erfolg. Sie wurde in die Luft gehoben, sodass nur noch ihre Zehenspitzen den Fußweg berührten. Jetzt war der Zeitpunkt gekommen, da sie ihrem Protest mit Worten Ausdruck zu verleihen versuchte, doch zum einen war es zu spät und zum anderen ebenfalls nicht von Erfolg gekrönt, da sich von hinten eine Hand auf ihren Mund legte.
    Bei den Lieferwagen angekommen, wurde die Schiebetür des weißen Transporters aufgerissen, und Laurie verschwand darin wie in einem großen Schlund. Sie wollte sich wehren, doch die vier Männer hatten sich auf sie geworfen, sie bekam kaum noch Luft. Sie spürte, wie ihre Füße und dann ihre Arme mit Klebeband gefesselt wurden. Zwar versuchte sie immer noch, sich zu wehren, und kreischte los, sobald die Hand nicht mehr auf ihrem Mund lag. Doch ihre Rufe verstummten rasch, als man ihr einen öligen Lappen in den Mund stopfte und mit ein paar Lagen Klebeband dafür sorgte, dass er auch dort blieb.

 
Kapitel 23
    5. April 2007, 14.15 Uhr
     
    Jack verzog das Gesicht. Ein erneuter Schmerz war durch sein frisch operiertes Knie gezuckt, als er nach dem Wasserglas auf seinem Nachttisch gegriffen und dabei vergessen hatte, wo er war. Der Dauerschmerz ließ sich dank der Schmerzmittel so weit eindämmen, dass er ihn ohne Probleme ignorieren konnte. Er war selbst für die Dosierung der Schmerzmittel verantwortlich, die er über einen Infusionsschlauch zugeführt bekam. So konnte er sich sicher sein, eher weniger als zu viel zu bekommen, und genau das war seine Absicht. Er wusste, dass starke Schmerzmittel immer auch ihren Preis haben, und sei es nur etwas vergleichsweise Harmloses wie zum Beispiel eine Darmverstopfung.
    Etwa seit zwölf Uhr hatte Jack gleichzeitig ferngesehen und in Zeitschriften geblättert. Er hatte sich zwar auch etwas anspruchsvollere Lektüre mitgebracht, hegte aber den leisen Verdacht, dass er dazu erst morgen in der Lage sein würde, oder übermorgen, vielleicht auch gar nie mehr. Jetzt, wo der eigentliche Stress vorbei war, wollte er sich nur

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