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Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes

Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes

Titel: Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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hätte seinem Gangsterkollegen am liebsten eine gewischt, ließ es aber sein. Es war der Mühe nicht wert. Stattdessen wollte er sich gerade wieder seiner Zeitung zuwenden, als er eine Gestalt aus dem OCME stürzen und die Eingangstreppe hinunterjagen sah, dass man glauben konnte, es sei jemand hinter ihr her.
    »Da ist sie!«, brüllte Franco.
    Angelo wirbelte herum. Wo?, wollte er gerade fragen, da sah er sie. Sie stand am Straßenrand, die Hand an die Tür eines Taxis gelegt, um einen anderen Passagier aussteigen zu lassen.
    »Heilige Scheiße!«, brüllte Angelo. Er suchte hinter seinem Sitz nach dem Ethylen, doch Franco hielt ihn am Arm fest.
    »Keine Zeit«, sagte er. »Wir müssen hinterher. Wirf die verdammte Kiste an.«
    Sie sahen, wie Laurie der korpulenten Frau durch Handbewegungen signalisierte, sie solle sich doch beeilen. Dann streckte sie der Frau sogar eine Hand entgegen und versuchte, ihr durch Ziehen beim Aussteigen behilflich zu sein, als ob die andere irgendwie feststeckte. Sobald die Frau auch nur halbwegs den Weg freigemacht hatte, warf Laurie sich in das Taxi und knallte die Tür ins Schloss. Einen Augenblick später raste es schon mit quietschenden Reifen davon.
    »Mein Gott!«, sagte Angelo. »Der Typ muss Formel-Eins-Fan sein.«
    »Verlier sie nicht«, rief Franco, während er gleichzeitig verzweifelt versuchte, sich irgendwo festzuhalten, um nicht vom Sitz geschleudert zu werden.
    Angelo brauchte keine Extraaufforderung, um Laurie nicht aus den Augen zu lassen, und drückte das Gaspedal bis zum Anschlag durch. Der betagte Lieferwagen reagierte mit bewundernswertem Gehorsam und schoss, ebenfalls unter kreischendem Protest der Reifen, vorwärts.
    Mit einem kurzen Blick in den Rückspiegel stellte Angelo fest, dass auch Richie am Ball geblieben war, und zwar gar nicht so weit hinter ihm.
    »Was meinst du, ob sie über Nacht in der Leichenhalle geblieben ist?«, wollte Angelo wissen, während er ununterbrochen von einer Spur auf die andere wechselte.
    Franco gab keine Antwort. Er war viel zu sehr damit beschäftigt, sich festzuhalten und nach irgendwelchen Streifenwagen Ausschau zu halten. Zum Glück sah er keinen. Schon bald mussten Lauries Taxi und Angelos Lieferwagen vor einer roten Ampel halten, und Franco hatte Gelegenheit, den Sicherheitsgurt anzulegen.
     
    Als Laurie endlich im Taxi gesessen hatte, hatte sie dem Fahrer hastig den Namen der Klinik und die Adresse genannt und gesagt, dass sie Ärztin sei und dass es um Leben und Tod gehe. Der Taxifahrer war jung und nahm sich Lauries unausgesprochene Bitte zu Herzen, sodass sie ausgesprochen erfreut darüber sein konnte, wie schnell sie die First Avenue entlangpreschten. Soweit Laurie das beurteilen konnte, hatte er keine roten Ampeln überfahren, aber in manchen Fällen war es auf jeden Fall knapp gewesen, sodass er bei Gelb noch einmal Gas gegeben hatte.
    Das hatte sich jedoch geändert, sobald es in Richtung Osten gegangen war. Als sie hinter einem anderen Taxi anhalten mussten, das an der Ecke Park Avenue seine Passagiere aussteigen ließ, klopfte Laurie nervös mit dem Fuß auf den Boden. Nicht genug damit, dass sich dadurch ihre Furcht, zu spät zu kommen, zusätzlich steigerte, auch ihre anderen Ängste erhielten neue Nahrung. Wenn es stimmte, dass nur Patienten betroffen waren, deren Operation um 7.30 Uhr begonnen hatte, dann war klar, wieso Wendell Anderson noch nie einen MRSA-Fall hatte: Er fing ja normalerweise erst deutlich später zu operieren an und hatte seinen Zeitplan nur Jack zuliebe umgestellt.
    Laurie knirschte mit den Zähnen. Wenn sie nicht solche Angst hätte, sie wäre sofort wieder wütend auf Jack und seine Sturheit geworden. Wieso bloß musste er sich ausgerechnet heute operieren lassen?!
    Als sie die Fifth Avenue erreicht hatten, kramte Laurie mehr als genug Geld aus ihrer Tasche und reichte es durch die Plexiglasabtrennung. Noch bevor der Wagen zum Stillstand gekommen war, hatte sie die Tür aufgerissen, stand auf dem Bürgersteig und knallte die Tür wieder zu. Sie stürmte zum Eingang, verlangsamte ihre Schritte aber, als sie sich dem livrierten Portier näherte, weil sie nicht wollte, dass er Verdacht schöpfte und sie möglicherweise aufhielt. Doch der Mann hatte sich durch Lauries überstürzten Ausstieg aus dem Taxi offensichtlich nicht aus der Ruhe bringen lassen, sondern tippte sich zur Begrüßung kurz an die Mütze, bevor er der Drehtür einen kleinen Schubs gab, um Laurie den Eintritt zu

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