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Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes

Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes

Titel: Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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gibt es ein paar Dinge, die mich wirklich beunruhigen.«
    »Und die wären?«
    Es dauerte einen Augenblick, bis Laurie ihre Gedanken sortiert hatte. Sie wollte nicht naiv klingen, da sie wirklich nur über ein epidemiologisches Basiswissen verfügte. »Zum einen haben Sie das Problem trotz all Ihrer Bemühungen nicht in den Griff bekommen. Zweitens handelt es sich in vielen Fällen, so auch bei Jeffries, um eine primäre Lungenentzündung. Das ist meines Wissens außergewöhnlich für Staphylokokken. Und drittens sind all diese Fälle nur in Angels-Healthcare-Kliniken aufgetreten. Sie wissen, dass Ihre Schwester-Kliniken ebenfalls mit dem Problem zu kämpfen haben?«
    »Natürlich. Ich treffe mich ständig mit meinen Kollegen aus der Herz- sowie der Schönheits- und Augenklinik. Außerdem habe ich – gerade, weil das Problem in allen drei Einrichtungen aufgetreten ist – der Vorsitzenden von Angels Healthcare, Dr. Angela Dawson, sehr stark zugeraten, als Koordinatorin für unsere Bemühungen eine Fachkraft für Krankenhaushygiene und Infektionskontrolle einzustellen.«
    »Sprechen Sie von Dr. Cynthia Sarpoulus?«
    »Genau. Warum fragen Sie?«
    »Ich kann mich erinnern, dass einer meiner Kollegen aus der Gerichtsmedizin diesen Namen erwähnt hat. Er hat vor etwa einem Monat mit ihr gesprochen.«
    »Sie ist einer der führenden Köpfe auf diesem Gebiet und Co-Autorin eines Standardwerks über Infektionskontrolle in Krankenhäusern. Als ich erfahren habe, dass man die Stelle mit ihr besetzt hat, da war ich mir sicher, dass wir über den Berg sind.«
    »Was aber nicht der Fall ist.«
    »Was nicht der Fall ist«, pflichtete Loraine bei.
    »Tja, also dann noch einmal zu meinen laienhaften Bedenken«, meinte Laurie.
    »Ich würde Sie nicht gerade eine Laiin nennen, Frau Doktor Montgomery«, sagte Loraine lächelnd. »Bitte, fahren Sie fort.«
    »Vor etwa einer Stunde habe ich mit einer Ärztin am CDC telefoniert. Sie hatte die Gelegenheit, Staphylokocken von zwei verschiedenen Fällen, die vor etwa einem Monat an zwei unterschiedlichen Kliniken aufgetreten sind, zu kultivieren und den Subtyp zu bestimmen. Bei diesen Tests, die mit ziemlich fortschrittlichen Methoden durchgeführt wurden, hat sich herausgestellt, dass die Erreger identisch waren. Sie hat mir versprochen, noch genauere Tests durchzuführen und mich dann zurückzurufen. Für mich mit meinen relativ oberflächlichen epidemiologischen Kenntnissen – und im Gegensatz zu der Ansicht dieser Ärztin – sieht das ganz danach aus, als ob da ein Überträger im Spiel ist: Ein Überträger, der in beide Kliniken kommt. Gibt es denn Angels-Healthcare-Mitarbeiter, die regelmäßig alle Kliniken aufsuchen?«
    »Donnerwetter«, meinte Loraine. Ihr Lachen zeigte, dass sie beeindruckt war. »Wollen Sie mich mit Ihren angeblich ungenügenden epidemiologischen Kenntnissen etwa an der Nase herumführen?«
    »Ich weiß nur, was ich während meiner pathologischen Facharztausbildung gelernt habe«, erwiderte Laurie.
    »Wir haben uns sehr ernsthaft die Frage gestellt, ob ein Überträger die Ursache dieses Problems sein könnte. Wir haben sogar jeden einzelnen Mitarbeiter mehrfach auf Staphylokokken getestet: den medizinischen Stab ebenso wie das Dienstleistungspersonal und ganz besonders diejenigen, die regelmäßig alle drei Kliniken besuchen. Die Gründerin und Vorsitzende der Unternehmensleitung hat von Anfang an Wert darauf gelegt, einzelne Dienstleistungen wie Wäscherei, Haustechnik, Labor, Pflege sowie die Küche zu zentralisieren, um dadurch die Kosten zu reduzieren. Diese Dienstleistungsabteilungen werden von der Angels-Healthcare-Zentrale aus geleitet, wobei die einzelnen Abteilungsleiter regelmäßig alle drei Kliniken aufsuchen. Alle diese Personen werden genau aus dem von Ihnen genannten Grund regelmäßig getestet.«
    »Gibt es irgendwelche positiven Resultate?«
    »Auf jeden Fall. Rund zwanzig Prozent waren positiv, was in etwa dem Bevölkerungsdurchschnitt entsprechen dürfte. Beim medizinischen Personal lag der Wert sogar ein bisschen höher. Alle diejenigen mit einem positiven Testergebnis wurden so lange mit Mupirocin behandelt, bis das Ergebnis negativ war.«
    »Gab es auch positive Ergebnisse für die nicht im Krankenhaus erworbene CA-MRSA?«
    »Oh, ja, da gab es einige.«
    »Wissen Sie, ob es der gleiche Subtyp war wie bei den verstorbenen Patienten?«
    »Wir haben nur eine VITEK-Analyse auf Antibiotikaresistenz durchgeführt, aber ja, manche waren

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