Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes

Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes

Titel: Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
Vom Netzwerk:
sie ja erst heute Morgen einen Mann obduziert hatte, der davon geradezu überschwemmt gewesen war.
    »Wir denken an nichts anderes mehr. Entscheidend aber ist, dass wir keinesfalls versuchen wollen, Sie an Ihren Ermittlungen zu hindern. Gleichzeitig sind wir jedoch der festen Überzeugung, dass ein Besuch in unserem Operationssaal Ihnen nicht im Geringsten weiterhelfen würde. Der Epidemiologe des Gesundheitsamtes der Stadt New York, Dr. Clint Abelard, der genau wie Sie im staatlichen Auftrag tätig ist, hat die Räumlichkeiten zweimal untersucht und nichts gefunden. Auch er durfte den Bereich erst betreten, nachdem sichergestellt war, dass er kein MRSA-Überträger ist.«
    »Bis zu meinem Besuch hier wusste ich gar nicht, dass Sie einen Epidemiologen hinzugezogen hatten«, sagte Laurie. »Natürlich besitzt er eine sehr viel bessere Qualifikation als ich. Es tut mir leid, dass ich solche Irritationen ausgelöst habe. Hoffentlich habe ich Ihnen nicht allzu viele Umstände gemacht.«
    »Das haben Sie nicht. Frau Dr. Sarpoulus, Herr Dr. Osgood und ich waren sowieso vor Ort, da heute unsere monatliche Versammlung des medizinischen Personals stattfindet. Wir mussten also nicht erst den ganzen Weg von der Zentrale hierher machen.«
    »Ich bin froh, das zu hören.«
    »Ich möchte Sie aber noch auf einen weiteren Punkt hinweisen. Sie haben die Frage geäußert, warum wir die MRSA-Stämme, die für das ganze Durcheinander hier verantwortlich sind, nicht exakt haben bestimmen lassen. Aus diesem Grund habe ich Herrn Dr. Osgood gebeten, mich zu begleiten. Ich weiß, dass Frau Dr. Sarpoulus die Gründe bereits angedeutet hat, aber Dr. Osgood kann das alles noch besser erklären, da er sowohl klinischer Pathologe als auch Mikrobiologe ist. Sie müssen verstehen, dass wir alles getan haben, was in unserer Macht steht, um dieses Problem zu beseitigen. Alles andere wäre ja auch unverantwortlich.«
     
    Eine Viertelstunde später saßen Angela und Cynthia in einem Taxi, das sie auf der Fifth Avenue nach Süden brachte. Walter war noch geblieben, um sich mit dem Laborleiter der orthopädischen Klinik zu besprechen. Die Fahrt verlief schweigend, und Angela starrte zum Seitenfenster hinaus. An den Bäumen im Central Park waren bereits die ersten Anzeichen des herannahenden Frühlings zu erkennen.
    Doch Angela dachte im Augenblick weniger an die Natur, sondern mehr an ihre Probleme mit Angels Healthcare, die mit jedem Tag größer zu werden schienen. Womit sie zu diesem späten Zeitpunkt als Letztes gerechnet hatte, das waren Schwierigkeiten mit der Gerichtsmedizin. Vor allem die Öffentlichkeitswirkung machte ihr Sorgen, und das nicht erst seit heute. Schon als die ersten MRSA-Fälle aufgetreten waren, hatte sie bewusst Kontakt zum Leiter der Gerichtsmedizin aufgenommen, um ihn davon zu überzeugen, dass sie das Problem fest im Griff hatten. Sie war sogar so weit gegangen, das Gesundheitsamt der Stadt New York zu verständigen und den zuständigen Epidemiologen zu einem persönlichen Besuch der Klinik zu ermuntern.
    Angela wandte sich an Cynthia. »Was hältst du denn von dieser Gerichtsmedizinerin? Macht sie auf dich einen eigenständigen Eindruck?«
    »Absolut. Wieso würde sie sonst persönlich in die Klinik kommen, wo die Todesursache doch eindeutig feststeht? Das hat mir überhaupt nicht gefallen, zumal wir gleichzeitig versuchen, die ganze Geschichte unter dem Deckel zu halten. Deshalb habe ich dich dazugeholt. Ich dachte, dass du das regeln solltest.«
    »Das war auch gut so. Als ich sie gesehen habe, war mir sofort klar, dass sie uns gefährlich werden könnte. Ich weiß gar nicht genau, wieso, aber sie hat auf mich einen sehr zielgerichteten, entschlossenen und, was das Ganze noch schlimmer macht, sehr intelligenten Eindruck gemacht. Ist dir aufgefallen, wie sie den direkten Blickkontakt gesucht hat? Die meisten Leute würden in einer vergleichbaren Situation doch eher eingeschüchtert reagieren.«
    »Das hat sie mit mir auch gemacht«, meinte Cynthia. »Sobald ich wusste, dass sie Gerichtsmedizinerin ist, habe ich ihr Kontra gegeben.«
    »Ich mache mir schon ernsthafte Sorgen wegen ihr«, gestand Angela. »Falls sie irgendetwas über dieses MRSA-Problem an die Medien weitergibt, dann erfahren die institutionellen Anleger mit Sicherheit davon. Und wenn das der Fall ist, dann dürfte der Börsengang mit großer Wahrscheinlichkeit verschoben werden – oder er wird ein Flop.«
    »Ich finde, du hast das mit ihr absolut

Weitere Kostenlose Bücher