Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes

Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes

Titel: Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
Vom Netzwerk:
nichts los«, sagte die Frau. »Diese ständige Rumsitzerei geht einem so langsam auf die Nerven. Wir operieren nur in zwei von fünf OPs.«
    Fünf Minuten später stießen Laurie und Loraine die Doppeltür zum Operationssaal auf. Kaum hatte sie sich wieder geschlossen, war das Geschnatter aus dem Aufenthaltsraum nicht mehr zu hören.
    Links von Laurie hing ein Brett mit einem leeren Operationsplan, was vermuten ließ, dass demnächst kein weiterer Fall anstand. Zu ihrer Rechten befanden sich ein Schreibtisch und davor eine brusthohe Arbeitsfläche, hinter der Laurie zwei mit Plastikmützen bedeckte Köpfe entdecken konnte. Die offen stehende Tür hinter dem Schreibtisch führte in den Aufwachraum, dessen Mittelgang nach rund fünfundzwanzig Metern vor einer Wand endete.
    Loraine trat an den Schreibtisch, und die beiden dahinter sitzenden Frauen hoben den Kopf. »Frau Dr. Sarpoulus!«, sagte Loraine. Sie war überrascht, hier auf ihre Vorgesetzte zu treffen. »Ich wusste nicht, dass Sie hier sind.«
    »Gibt es einen bestimmten Grund, weshalb Sie das wissen müssten?«, gab Cynthia leicht gereizt zurück.
    »Tja, nein, ich denke nicht«, erwiderte Loraine. Dann wandte sie sich der anderen Frau zu, auf deren Namensschild Mrs Fran Gonzales, OP-Aufsicht stand. »Fran, ich habe hier eine Besucherin, die einen kurzen Blick in unsere OPs werfen möchte.« Per Handzeichen bat Loraine Laurie, ebenfalls an den Tisch zu treten, und stellte sie als Gerichtsmedizinerin der Stadt New York vor.
    Doch bevor Fran darauf reagieren konnte, schoss Cynthias Kopf in die Höhe, nachdem sie sich bereits wieder dem OP-Belegungsplan zugewandt hatte, mit dem sie und Fran vor Loraines und Lauries Auftauchen beschäftigt waren. »Sie sind Gerichtsmedizinerin?«, fragte sie, und ihre Stimme klang noch aggressiver als zuvor bei ihrer Bemerkung gegenüber Loraine.
    »Das ist richtig«, bestätigte Laurie.
    »Was, zum Teufel, haben Sie hier zu suchen?«
    »Ich, ähm …« Laurie zögerte. Cynthias Tonfall und ihr herausfordernder Blick hatten sie verunsichert. Sie musste unwillkürlich an Arnolds Schilderung denken, der die Frau als nicht unbedingt hilfsbereit und widerspenstig beschrieben hatte. Außerdem hatte sie ihm mehr oder weniger deutlich zu verstehen gegeben, er solle wieder verschwinden. Das Letzte, was Laurie wollte, war irgendeine Konfrontation, da sie wusste, dass sie mit diesem Besuch in gewisser Weise ihre Kompetenzen überschritten hatte. Steve Mariott, der kriminaltechnische Assistent, war gestern Abend bereits hier gewesen, nachdem im OCME die Meldung von Jeffries’ Tod eingegangen war.
    »Nun?«, fragte Cynthia ungeduldig.
    »Ich habe heute Morgen die Leiche eines Mannes obduziert, der gestern hier im Angels Orthopedic Hospital operiert worden ist. Er ist an einer außergewöhnlich aggressiven MRSA-Infektion gestorben.«
    »Dessen sind wir uns alle sehr wohl bewusst, herzlichen Dank auch«, zischte Cynthia.
    Laurie warf Loraine einen schnellen Blick zu. Sie wirkte ähnlich überrascht wie Laurie. »Dann habe ich mit meinen Kollegen gesprochen und festgestellt, dass Sie schon eine Reihe ähnlicher Fälle gehabt haben. Da dachte ich, es wäre vielleicht gut, persönlich vorbeizukommen, um Ihnen möglicherweise behilflich zu sein.«
    Cynthia lachte zynisch. »Und wie genau wollten Sie uns behilflich sein? Haben Sie denn eine Ausbildung in Epidemiologie, Krankenhaushygiene oder wenigstens einen Schwerpunkt auf Infektionserkrankungen?«
    »Von der Ausbildung her bin ich kriminaltechnische Pathologin«, sagte Laurie schüchtern. »Mit Epidemiologie hatte ich bisher nicht besonders viel zu tun, aber aus meiner Sicht müsste bei einer solchen Zahl von Infektionen möglichst schnell eine genaue Bestimmung des Subtyps des entsprechenden Organismus erfolgen.«
    »Ich bin approbierte Internistin, habe mich auf Infektionskrankheiten spezialisiert und besitze einen Doktortitel in Epidemiologic Ihre Bemerkung hinsichtlich der Bestimmung des Subtyps ist richtig, aber nur, wenn eine solche Information benötigt wird, um gezielte Maßnahmen ergreifen zu können. Das war bei uns nicht der Fall, da unsere Unternehmensleitung auf allumfassende Gegenmaßnahmen gedrungen hat. Wir wollten keine billige Lösung und uns nur auf einen bestimmten Keim konzentrieren. Ich habe vor einigen Wochen mit einem Ihrer Kollegen gesprochen, der einen unserer MRSA-Fälle obduziert hat. Ich habe ihm versichert, dass wir uns des Problems sehr wohl bewusst sind, dass wir

Weitere Kostenlose Bücher