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Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen

Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen

Titel: Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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werden.«
    »Ehrlich, so war’s. Meinst du, er hat mich wiedererkannt, weil ich in der Fahrradrikscha gesessen habe?«
    »Ich habe keinen blassen Schimmer. Bleib stehen und dreh dich um. Sehen wir mal, was er dann macht. Ich meine, wenn er dich als Tatbeteiligte erkannt hat, dann haben wir keine große Wahl. Dann müssen wir mit ihm reden.«
    Jennifer blieb stehen, drehte sich aber nicht gleich um. »Ich bin nervös«, sagte sie.
    »Dreh dich um!«, sagte Neil hinter vorgehaltener Hand, damit niemand mithören konnte.
    Sie waren nur etwa sechs Meter von den Polizisten entfernt. Wenn es auf dem Basar nicht ganz so laut zugegangen wäre, dann hätten sie sogar zumindest bruchstückhaft mitbekommen, worüber der Mann gerade sprach.
    Jennifer holte tief Luft und drehte sich langsam um. Von ihrem Standort aus hatte sie keinen ungehinderten Blick auf Inspektor Prasad. Da Neil und sie so abrupt stehen geblieben waren, blockierten sie den schmalen Durchgang und verursachten einen Stau. Doch Jennifer konnte immerhin sein Profil erkennen. Wenn er seinen Kopf um neunzig Grad gedreht hätte, hätte er sie direkt angeschaut. Aber er wandte weder den Kopf noch unterbrach er sein Gespräch mit den uniformierten Polizeibeamten.
    »Er schaut dich gar nicht an«, sagte Neil.
    »Sieht nicht so aus«, pflichtete Jennifer ihm bei.
    »Dann lass uns verschwinden, bevor er es doch noch tut«, meinte Neil und zog Jennifer am Arm.
    Als sich die Menge ein wenig verlaufen hatte, konnten sie auch wieder schneller gehen und hatten die Schatten und die tunnelartige Atmosphäre des Basars bald hinter sich gelassen. Vor ihnen und zu ihrer Rechten erstreckte sich nun die gewaltige Jama Masjid. Jennifer verlangsamte ihre Schritte und blickte über die Schulter zurück in die Tiefen des Basars, auch wenn sie nicht besonders weit sehen konnte.
    »Außerhalb des Basars fühle ich mich irgendwie noch ungeschützter«, sagte sie. »Lass uns von hier verschwinden.«
    »Ganz deiner Meinung«, meinte Neil zustimmend.
    Sie fingen an zu rennen, doch Jennifer blickte sich immer wieder um.
    »Ich fürchte, du wirst immer paranoider«, bemerkte Neil zwischen zwei Atemstößen.
    »Du würdest auch paranoid werden, wenn dir jemand eine Pistole vor die Nase halten und dabei erschossen würde.«
    »Da hast du auch wieder recht.«
    Vor dem Haupteingang der Moschee mussten sie wegen der vielen Touristen und denen, die den Touristen auflauerten, langsamer gehen. Jennifer sah sich immer wieder um, und als sie sich dem Parkplatz näherten, zeigte sich, dass sie zu Recht vorsichtig war.
    »Sieh nicht hin!«, sagte Jennifer und ging weiter. »Aber dieser kleine Zivilpolizist kommt uns tatsächlich hinterher.«
    Neil hielt an, drehte sich aber nicht um. »Wo ist er?«
    »Hinter uns. Komm schon, lass uns hier verschwinden!«
    »Nein. Lass uns mal abwarten, ob er uns anspricht«, sagte Neil. »He, ich habe dich überredet, den Schauplatz eines Verbrechens zu verlassen. Ich will doch nicht, dass du deswegen irgendwelche Schwierigkeiten bekommst.«
    »Jetzt fängst du aber an, dir selbst zu widersprechen.«
    »Stimmt doch gar nicht. Wirklich nicht. Wie gesagt, wenn er dich in dieser Fahrradrikscha gesehen hat, dann müssen wir mit ihm reden. Kannst du ihn immer noch sehen?«
    Jennifer drehte sich um und blickte in die Menge.
    »Nein.«
    Neil drehte sich ebenfalls mit suchenden Blicken um. »Da ist er. Er geht in die andere Richtung. Schon wieder falscher Alarm.«
    »Wo?«
    Neil zeigte auf ihn.
    »Du hast recht.« Sie sahen Inspektor Prasad auf der Straße, die direkt zur Jama Masjid führte, verschwinden.
    Achselzuckend blickte Jennifer Neil an und sagte: »Entschuldigung.«
    »Ach was. Wenn er nicht in die andere Richtung gegangen wäre, hätte ich auch gedacht, dass er uns verfolgt.«
    Jennifer und Neil gingen weiter und gelangten zum Parkplatz. Neil, als der Größere, konnte sich auf Zehenspitzen stellen und über das Meer der Autos hinwegsehen. Der zweite schwarze Mercedes, den er sah, gehörte zum Amal Palace Hotel. Dann dauerte es ungefähr zwanzig Minuten, bis die Parkwächter die anderen Autos, die die Ausfahrt blockierten, beiseitegeschafft hatten. Fünf Minuten später befanden sich Jennifer und Neil wieder auf der Hauptstraße und fuhren nach Süden in Richtung Amal Palace Hotel.
    »Ich dachte, Sie wollten noch zu Karim’s«, sagte der Fahrer mit einem Blick in den Rückspiegel zu Jennifer.
    »Mir ist der Appetit vergangen«, rief Jennifer von der Rückbank nach

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