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Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen

Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen

Titel: Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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das dieser ganzen Affäre eine völlig neue Wendung geben könnte, und das ist der eigentliche Grund dafür, dass ich heute nichts weiter unternommen habe.«
    »Was erwartest du jetzt von mir? Soll ich etwa raten?«, beschwerte sich Neil, als Jennifer verstummte.
    »Ich möchte nur, dass du mir wirklich zuhörst«, erwiderte Jennifer. »Habe ich dir jemals erzählt, dass Granny früher als Kindermädchen gearbeitet hat und dass das Mädchen von damals heute eine ziemlich bekannte Gerichtsmedizinerin ist?«
    »Ich glaube schon, aber hilf mir noch mal auf die Sprünge.«
    »Sie heißt Laurie Montgomery. Sie arbeitet zusammen mit ihrem Mann, Jack Stapleton, als Gerichtsmedizinerin in New York.«
    »An den Namen Laurie Montgomery kann ich mich erinnern, aber ein Jack Stapleton sagt mir nichts.«
    »Also, sie sind seit ein paar Jahren verheiratet. Ich habe sie am Dienstag angerufen, kurz nachdem ich bei Granny war. Ich wollte ihr eigentlich nur ein paar Sachen erzählen, aber sie hat sofort angeboten, hierherzukommen. Das hat mich richtig umgehauen. Ich habe wohl gar nicht gewusst, wie viel Granny ihr bedeutet hat. Obwohl ich es hätte wissen müssen. Maria hat immer einen starken Eindruck hinterlassen. Aber dann gab es plötzlich ein Problem: Laurie und Jack stecken gerade mitten in einer Hormon- und Fruchtbarkeitsbehandlung. Das heißt, Jack muss mitkommen und seinen Mann stehen.«
    Neil verdrehte die Augen.
    »Jedenfalls sind sie jetzt alle beide unterwegs und sollen heute Abend hier landen.«
    »Das kann bestimmt nicht schaden«, meinte Neil. »Aber ich glaube, du solltest dir keine allzu großen Hoffnungen machen. Wenn du es nicht geschafft hast, die zuständigen Behörden zum Handeln zu bewegen, dann würde ich nicht darauf bauen, dass das zwei Gerichtsmedizinern gelingt. Zufälligerweise weiß ich, dass das Fachgebiet der Pathologie hier in Indien nicht besonders anerkannt ist und dass die Entscheidung für oder gegen eine Obduktion nicht bei den Ärzten liegt.«
    »Das habe ich auch schon gehört. Ein zusätzliches Problem sind die unterschiedlichen Zuständigkeiten. Die Leichenhallen unterstehen dem Innenministerium, während die Gerichtsmediziner, die darin arbeiten, dem Gesundheitsministerium zugeordnet sind. Und außerdem liegt die Entscheidung, ob eine Obduktion durchgeführt werden soll oder nicht, bei der Polizei und der Verwaltung und nicht bei den Ärzten.«
    »Das sage ich doch. Darum würde ich mir auch keine allzu großen Hoffnungen machen, bloß weil da ein paar schlaue Gerichtsmediziner im Anflug sind. Ich habe eigentlich das Gefühl, als hättest du alles unternommen, was man nur unternehmen kann.«
    »Kann sein, aber ich werde nicht aufgeben, auch wenn die Versuchung groß ist, vor allem nach dem, was heute alles passiert ist. Das eine kann ich dir sagen: Wenn Laurie und Jack nicht schon unterwegs wären, ich würde jetzt sofort meine Koffer packen.«
    »Und ich würde dich nach Kräften dabei unterstützen. Wer weiß, vielleicht wäre das ja so oder so genau das Richtige.«
    Sie führen schweigend weiter, ganz versunken in ihren eigenen Gedanken, und schauten zu ihrem jeweiligen Fenster hinaus auf das kaleidoskopartige Treiben draußen auf den Straßen der Stadt. Nach einer Weile riskierte Jennifer einen Blick hinüber zu Neil. Sie war immer noch fassungslos, ihn hier neben sich sitzen zu sehen. Als sie in der Toilette des schmuddeligen Schlachterladens gekauert hatte und der Vorhang beiseitegerissen worden war, da hatte sie mit seinem Anblick am allerwenigsten gerechnet. Sie betrachtete sein Profil. Dort, wo die Nase in die Stirn überging, war fast keine Vertiefung zu sehen, wie bei den Porträts auf griechischen Münzen. Seine Lippen waren voll, sein Adamsapfel groß. Er war ein attraktiver Mann, und sie fühlte sich geschmeichelt, dass er ihr hinterhergereist war. Aber was hatte das zu bedeuten? Sie hatte ihn im Prinzip ja schon abgeschrieben, weil er sie so übergangen hatte. Eigentlich nahm Jennifer eine einmal gefällte Entscheidung nicht wieder zurück. Aber wer weiß, dachte sie, vielleicht ist jetzt, nachdem er nur wegen ihr 15.000 Kilometer weit geflogen war, der richtige Zeitpunkt dafür gekommen.
    »Willst du deine Freunde eigentlich am Flughafen abholen?«, erkundigte sich Neil unvermittelt.
    »Ja. Möchtest du mitkommen?«
    »Meinst du nicht, es wäre sicherer, im Hotel zu bleiben?«
    »Mag sein, aber am Flughafen gibt es auch sehr viele Sicherheitsvorkehrungen. Ich glaube, das ist

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