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Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen

Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen

Titel: Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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sich gefreut?«
    Neil meinte achselzuckend: »Na ja, sie hat mich nicht wieder weggeschickt.«
    »Mehr nicht? Und das, obwohl Sie einmal um den halben Erdball gereist sind?«
    »Sie ist ziemlich störrisch. Aber es ist gut, dass ich hier bin. Heute bin ich ihr auf den Basar in der Altstadt von Delhi gefolgt, um sie zu überraschen, und da habe ich einen Mann beobachtet, der ihr ausgesprochen unangenehm werden wollte. Für einen normalen Straßenräuber war er viel zu gut gekleidet.«
    »Wie meinen Sie das, dass er ihr unangenehm werden wollte?«
    »Er hatte eine Pistole mit Schalldämpfer in der Hand, wie ein Attentäter.«
    Laurie ließ den Unterkiefer fallen. »Was ist passiert?«, wollte sie wissen.
    »Wir haben keine Ahnung, was der Kerl vorhatte, weil nämlich plötzlich, wie aus dem Nichts und fast direkt vor meinen Augen, ein anderer Kerl aufgetaucht ist. Später hat sich herausgestellt, dass er so eine Art Zivilpolizist ist. Der hat den ersten Typen aus nächster Nähe über den Haufen geschossen.«
    »Und dann?«, drängte Laurie. Sie war zu Tode erschrocken. Sie hatte Jennifer gewarnt, sich nicht als Amateurschnüfflerin zu betätigen, und zwar völlig zu Recht, so wie es jetzt schien.
    Neil erzählte ihr, wie Jennifer aus der Fahrradrikscha geschleudert worden war, wie sie inmitten der Menschenmassen geflüchtet war und wie er sie in ihrem Versteck in der Schlachterei ausfindig gemacht hatte.
    »Großer Gott«, murmelte Laurie und schlug die Hand vor den Mund.
    »Wir haben schon ganz schön was erlebt heute«, sagte Neil. »Danach haben wir uns im Hotel verkrochen. Ich wollte nicht einmal, dass sie heute Abend hierherkommt, aber sie hat nicht mit sich reden lassen.«
    »Jack!«, rief Laurie unvermittelt. Neil zuckte erschrocken zusammen. Sie hatte ihn in der Menge entdeckt und winkte ihm zu. »Komm zurück, Jack.«
    »Das ändert alles«, sagte sie dann zu Neil, nachdem Jack sich auf den Weg gemacht hatte.
    »Was mich beunruhigt«, fügte Neil hinzu, »ist, dass dieser vermeintliche Mordanschlag etwas mit ihrer verstorbenen Großmutter und all den Dingen, die sie deshalb unternimmt, zu tun haben könnte.«
    »Ganz genau«, sagte Laurie und signalisierte Jack, er solle sich beeilen.
    »Neil hat mir gerade von einer ziemlich unheimlichen Geschichte erzählt, die die beiden heute erlebt haben«, sagte Laurie, als Jack wieder da war. »Ich glaube, dass unser Besuch dadurch einen anderen Charakter bekommt, als wir eigentlich gedacht haben.«
    »Was denn?«, fragte Jack.
    Bevor Laurie anfangen konnte, tauchte Jennifer wieder auf und kam zu ihnen geeilt. »Tut mir leid. Die erste Toilette war so voll, dass ich mir eine andere suchen musste. Aber jetzt bin ich ja wieder hier.« Sie stutzte und schaute von Laurie zu Jack und dann zu Neil. »Was ist denn los? Warum zieht ihr so lange Gesichter?«
    »Neil hat mir gerade von eurem Erlebnis auf dem Basar in der Altstadt berichtet«, sagte Laurie.
    »Ach, das«, erwiderte Jennifer und winkte ab. »Ich habe euch eine Menge zu erzählen. Und das war bloß der dramatische Höhepunkt des Ganzen.«
    »Ich halte das für ein sehr schwerwiegendes Ereignis mit schwerwiegenden Konsequenzen«, sagte Laurie nüchtern.
    »Wunderbar«, sagte Jennifer und schwenkte die Hand über dem Kopf. »Ich hatte gehofft, dass du das so sehen würdest. Tut mir leid, aber da sind die Benfattis. Ich habe euch doch von ihnen erzählt.«
    »Hallo zusammen«, sagte Jennifer, als Lucinda mit ihren beiden Söhnen bei ihrem Grüppchen angelangt war.
    Jennifer musterte die beiden jungen Männer. Louis, der Ältere, war der Ozeanograf. Tony, der Reptilienforscher, war jünger und sah seiner Mutter ähnlicher.
    »Jennifer hat mir von Ihnen erzählt«, sagte Lucinda zu Laurie und Jack. »Sie hat angedeutet, dass Sie möglicherweise bereit wären, einen Blick auf meinen Mann Herbert zu werfen, bevor wir ihn einäschern lassen.«
    »So, wie ich das im Augenblick sehe, gibt es zwischen dem Fall Ihres Mannes und dem von Jennifers Großmutter auffallend viele Parallelen«, sagte Laurie. »Wenn das wirklich so ist, dann würden wir uns sehr gerne noch intensiver damit beschäftigen. Ob im Rahmen einer Obduktion, das kann ich noch nicht sagen. Bitte geben Sie auch weiterhin keine Einwilligung zu einer Einäscherung, so lange, bis Sie von uns hören. Wir sind morgen Früh in der Klinik.«
    »Das machen wir gerne«, erwiderte Lucinda. »Ganz herzlichen Dank.«
    »Es wird aber keine Obduktion geben«, sagte Jennifer.

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