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Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen

Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen

Titel: Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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noch die fast identischen Zeitabstände. Kann das Zufall sein oder steckt etwas anderes dahinter?«
    »Was ist mit dem dritten Fall?«, wollte Laurie wissen.
    »Der ist insgesamt etwas anders abgelaufen als die ersten beiden, hauptsächlich deshalb, weil das Opfer nicht erst dann entdeckt worden ist, als es schon blau verfärbt und kalt war. Ansonsten aber war es das Gleiche, auch in Bezug auf den Zeitrahmen. Der dritte Patient war noch am Leben, als er gefunden wurde. Die anschließenden Wiederbelebungsversuche sind aber erfolglos geblieben. Ich habe den CNN-Bericht zufällig kurz nach 21 Uhr gesehen. Die Sprecher haben gesagt, dass der Tod irgendwann davor eingetreten sei. Aber heute Morgen habe ich mit seiner Frau gesprochen. Auf dem Totenschein steht 21.31 Uhr.«
    »Es sieht ganz so aus, als würde irgendjemand CNN Bescheid geben, und zwar lange, bevor irgendjemand sonst von den Todesfällen weiß, besonders bei den ersten beiden Malen«, sagte Jack. »Also, das ist schon merkwürdig.«
    »Wir alle – also ich selbst, Lucinda Benfatti und Rita Lucas – haben durch CNN vom Tod unserer Lieben erfahren, das heißt, ich habe Rita Lucas davon erzählt, nachdem ich den Beitrag im Fernsehen gesehen habe. Der Sender hat so lange darüber Bescheid gewusst, dass er einen ganzen Bericht darüber verfassen und senden konnte, und das allem Anschein nach noch, bevor die Klinik etwas gewusst hat. Ohne diese merkwürdige zeitliche Diskrepanz hätte ich Grannys Leichnam vielleicht schon freigegeben. Aber so, wie sich das Ganze jetzt darstellt, muss ich davon ausgehen, dass alle drei keines natürlichen Todes gestorben sind. Sie wurden bewusst getötet. Irgendjemand ist dafür verantwortlich und ist ganz wild darauf, die Nachricht über die ganze Welt zu verbreiten.« Nachdem Jennifer aufgehört hatte zu reden, blieben die anderen minutenlang stumm.
    »Ich fürchte, ich muss Jennifer recht geben«, brach Laurie das Schweigen. »So langsam hört sich das nach einem indischen Todesengel an. Wir haben in den Staaten schon ein paar solcher Fälle gehabt: Pflegekräfte, die eine Mordserie starten. Es ist auf jeden Fall die Tat eines Insiders. Aber in der Regel besteht in solch einem Fall irgendeine Verbindung zwischen den Opfern. Nach allem, was du gesagt hast, scheint das hier nicht der Fall zu sein.«
    »Das stimmt«, meinte Jennifer. »Die Altersspanne reicht von Granny mit vierundsechzig bis zu David Lucas, der Mitte vierzig war. Zwei Fälle sind in ein und derselben Klinik passiert, der dritte in einer anderen. Zweimal waren es orthopädische Eingriffe, einmal eine Magenoperation. Die einzige Konstante besteht darin, dass die Opfer Amerikaner waren.«
    »Der Zeitpunkt des Todes scheint in allen Fällen in etwa derselbe gewesen zu sein«, fügte Laurie hinzu. »Und vermutlich auch die Art des Todes, mit leichten individuellen Abweichungen.«
    »Besteht zwischen den beiden Kliniken eine Verbindung?«, erkundigte sich Jack.
    »Es handelt sich jedenfalls um denselben Kliniktyp«, erwiderte Jennifer. »In Indien gibt es im Wesentlichen zwei Arten von Kliniken: die heruntergekommenen, öffentlichen Krankenhäuser und diese neuen, beeindruckend ausgestatteten Privatkliniken, die in erster Linie für die medizinische Tourismusindustrie und in zweiter Linie für die neu entstehende indische Mittelschicht gebaut werden.«
    »Welche Bedeutung hat denn der medizinische Tourismus in Indien?«, wollte Jack wissen.
    »Eine immer größere«, sagte Jennifer. »Ich weiß nicht besonders viel darüber, aber es gibt Vermutungen, dass der Devisenumsatz in diesem Bereich bald an den der Computerbranche heranreichen könnte. Für 2010 werden rund 2,2 Milliarden US-Dollar erwartet. Die Zuwachsrate liegt bei 30 Prozent im Jahr. Es wäre vielleicht eine interessante Frage, ob diese drei Todesfälle sich irgendwie auf dieses beeindruckende Wachstum auswirken. Es soll ja schon eine ganze Reihe von Absagen gegeben haben.«
    »Vielleicht ist das der Grund dafür, dass die Verantwortlichen hier alles daransetzen, das Ganze unter den Teppich zu kehren«, meinte Jack.
    »Jack wollte ja eigentlich wissen, ob zwischen den beiden Kliniken eine Verbindung besteht«, sagte Laurie jetzt. »Die Frage hast du noch nicht beantwortet.«
    »Tut mir leid«, erwiderte Jennifer. »Ich bin ein bisschen abgeschweift. Ja. Ich habe im Internet recherchiert. Beide Kliniken gehören zu ein und derselben großen Holding. Im indischen Gesundheitswesen lassen sich Riesenprofite

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