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Montgomery & Stapleton 10 - Testphase

Montgomery & Stapleton 10 - Testphase

Titel: Montgomery & Stapleton 10 - Testphase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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hatte: Es war Marilyn Wilson, Leticia Wilsons Mutter.
    Ein Gefühl der Angst durchfuhr Laurie wie ein Blitz, und Panik kam in ihr hoch. Ohne irgendetwas anderes wahrzunehmen lief sie auf Marilyn zu, wobei sie sich durch andere Trauernde zwängen musste. Aber sie ließ sich nicht aufhalten. Mit einiger Mühe und nachdem sie damit einige der Anwesenden verärgert hatte, stellte sie sich vor Marilyn. Sie ging in die Hocke, damit ihr Gesicht auf gleicher Höhe wie das Marilyns war. Dann fragte sie die Frau, was geschehen war.
    Zuerst sah Marilyn Laurie nur aus von Trauer getrübten Augen an, in denen Tränen schwammen.
    Laurie versuchte, den Schleier der Verzweiflung, der die Frau umgab, zu durchdringen. »Ich bin Laurie. Was ist passiert? Ist etwas mit Leticia oder mit jemand anderem?«
    Es hatte eine enorme Wirkung auf Marilyn, dass sie den Namen ihrer Tochter hörte. In dem Augenblick, als Laurie ihn aussprach, schien die Frau aus ihrer Betäubung aufzuwachen. Ihre Augen, die bis dahin ausdruckslos in die Ferne gestiert hatten, wurden lebendig, die Pupillen verengten sich. Als sie schließlich erkannte, dass es Laurie war, die vor ihr hockte, wandelte sich ihre grenzenlose Trauer in unendliche Wut. Was sie herausschrie, schockierte alle, besonders Laurie: »Sie! Sie sind schuld. Wenn Sie nicht gewesen wären, würde meine Leticia noch am Leben sein!« Marilyn sprang von der Couch hoch, wodurch sie Laurie zwang, ebenfalls hochzuschnellen und einen Schritt zurückzutreten.
    Die Menschen, die versucht hatten, Marilyn zu trösten, waren ebenfalls wie vor den Kopf geschlagen und schreckten zurück. Im nächsten Moment versuchten sie, Marilyn zurückzuhalten – allerdings ohne Erfolg. Marilyn, die in Tränen ausgebrochen war, hatte es geschafft, ihre Hände um Lauries Hals zu legen. Als die Frauen getrennt wurden, bohrten sich Marilyns Nägel in die Haut unterhalb von Lauries Kinn, wo sie einige rote Striemen hinterließen und einige winzige Blutstropfen.
    Jack und Lou kamen Laurie sofort zu Hilfe und bemühten sich, den Schaden zu begrenzen. Auch Warren Wilson, Jacks Basketballkumpel, setzte sich für Laurie ein. Jack, Laurie, Warren und seine Freundin Natalie Adams waren seit mehr als zehn Jahren gute Freunde.
    Jack hatte Warren nicht gesehen, bis er nur wenige Sekunden nach dem Angriff an Lauries Seite auftauchte. Er hatte gerade angefangen, Jack und Lou zu erklären, was passiert war, als Laurie ohne Vorwarnung oder Erklärung fortstürmte.
    Mit entschlossenem Gesichtsausdruck zwängte sie sich durch die Menschenmenge bis zum Empfangstresen.
    »Öffnen Sie die Tür!«, verlangte sie vom Sicherheitsdienst am Tresen, bevor sie zum Haupteingang des OCME rannte. Ungeduldig riss sie am Türgriff, bis der Mann den richtigen Knopf erwischte.
    »Laurie!«, rief Jack über den Tumult an Stimmen hinweg. Er hatte sich in dem Moment, in dem Laurie ohne ein Wort der Erklärung zum Empfangstresen davongestürmt war, von Warren und Lou mit einem schnell dahingeworfenen ›Komme gleich wieder‹ gelöst. Er erreichte die Durchgangstür gerade in dem Moment, als sie sich hinter Laurie schließen wollte. Er zog sie auf und konnte gerade noch sehen, dass Laurie schon weit hinten im Flur lief, sie hatte schon fast das Ende erreicht.
    »Laurie!«, brüllte Jack. Jetzt war er ziemlich verärgert darüber, dass sie ihn absichtlich ignorierte. Er zog das Tempo an und rannte weiter hinter ihr her. Als er am Ende des Ganges angekommen war, sah er, wie die Tür zum Treppenaufgang sich schloss. Er riss sie auf und hörte, wie sie nach unten lief. In wilder Verfolgungsjagd erreichte er das Kellergeschoss mit der Leichenhalle, als die untere Tür zufiel.
    Laurie rannte ins Büro des Leichenschauhauses. Einer der Assistenten war gerade dabei, ein paar Neuzugänge in den Computer einzugeben. »Wo bringen Sie die Leichen unter, die gerade erst reingekommen sind?«, wollte sie nach Luft schnappend wissen.
    »Im Hauptkühlraum«, erklärte der Assistent. Er wollte Laurie fragen, nach wem genau sie suchte, aber sie war bereits wieder verschwunden. Sie rannte den mit Natursteinplatten ausgelegten Gang hinunter, auf dem ihre Absätze bei jedem Schritt laute Knallgeräusche von sich gaben. Jack hatte sie eingeholt, als sie aus dem Büro herausgekommen war.
    »Was um alles in der Welt machst du da?«, keuchte Jack. »Warum rennen wir?«
    Laurie schüttelte nur den Kopf als Zeichen, dass sie nicht sprechen wollte, stattdessen konzentrierte sie sich auf eine

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