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Montgomery & Stapleton 10 - Testphase

Montgomery & Stapleton 10 - Testphase

Titel: Montgomery & Stapleton 10 - Testphase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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danken, dass Sie sich die Zeit genommen haben, uns bei einem unserer Fälle zu helfen«, sagte Laurie. »Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie wichtig das für uns ist.«
    »Ich freue mich, wenn ich behilflich sein kann«, sagte Ben und hoffte, man würde ihm seine Anspannung nicht ansehen. Er bemerkte, wie der Polizist das Identifizierungsformular in die Hand nahm und es studierte. »Aber ich habe wirklich ein wichtiges Treffen in New Jersey, zu dem ich bereits jetzt zu spät komme.«
    »Wir brauchen nicht lange«, sagte Laurie. »Wir haben einen zweiten Leichnam, einen weiteren Asiaten, der gestern hergebracht wurde. Es wäre sehr freundlich von Ihnen, wenn Sie ihn sich einmal kurz ansehen und uns sagen würden, ob Sie auch ihn kennen. Wir wissen, dass es eine Beziehung zwischen ihm und der Person gibt, die Sie bereits identifiziert haben. Wären Sie so nett?«
    »Ich denke, ja«, sagte Ben ohne großen Enthusiasmus.
    »Es handelt sich um den Fall, den ich heute Morgen übernommen habe«, wandte sich Laurie an Rebecca. »Der mit den auffälligen Tätowierungen.«
    »Weiß schon, wen Sie meinen«, kam es von Rebecca, die damit den Raum verließ.
    »Nehmen Sie doch bitte Platz«, Laurie deutete zum Tisch hin, den Ben gerade erst verlassen hatte.
    Sie übernahm das Formular mit den Personenangaben von Lou und warf einen schnellen Blick darauf.
    »Wie ist Satoshi gestorben?«, fragte Ben, wobei er versuchte, die Frage emotionslos und wie ganz nebenbei zu stellen.
    »Es tut mir leid«, antwortete Laurie und legte das Formular auf dem Tisch ab. »Der Fall ist noch nicht abgeschlossen, so dass wir keine Informationen weitergeben dürfen. Und selbst dann übernimmt ausschließlich unsere Presseabteilung diese Kommunikation. Anders wäre es, wenn Sie ein Familienmitglied wären. Entschuldigen Sie bitte.«
    »Ist schon in Ordnung«, war Bens Reaktion. »Ich war nur neugierig.« Er war mehr als neugierig, wollte es aber nicht zeigen.
    »Sie waren also Mr. Machitas Arbeitgeber«, sagte Laurie. »Können Sie uns etwas darüber erzählen?«
    Ben wiederholte, was er bereits Rebecca berichtet hatte: dass nämlich Satoshi erst kürzlich eingestellt worden war und er ihn daher nicht besonders gut kannte. Er beschrieb außerdem, dass sein Unternehmen in der Biotech-Branche agierte, und dass Satoshi ein zwar wenig bekannter, aber äußerst talentierter Wissenschaftler gewesen sei.
    »Ist es richtig, dass Sie die Vermisstenstelle heute Nachmittag angerufen haben?«
    »Nicht ich persönlich«, sagte Ben. »Aber ich war besorgt. Mr. Machita war in den letzten zwei Tagen nicht im Büro erschienen, und er ging auch nicht an sein Handy.«
    »Als Mr. Machita auf dem Bahnsteig zusammenbrach, wurde ihm vermutlich ein kleines Gepäckstück gestohlen, wenigstens denken wir das«, berichtete Laurie, die sorgfältig darauf achtete, dass sie nicht einmal andeutete, dass es um Mord ging. »Haben Sie vielleicht eine Vermutung, was in dem Gepäckstück gewesen sein könnte? Könnte es sich um etwas Bestimmtes oder etwas von Wert gehandelt haben?«
    »Ich habe nicht die leiseste Ahnung«, log Ben absichtlich. Wenn jemand Satoshi gefolgt war, so nahm Ben jedenfalls an, dann, weil er die Labormappen suchte, die sicher in seinem Bürosafe lagen.
    Lauries Art der Fragestellung war für Ben ein deutliches Zeichen dafür, dass Satoshis Tod keineswegs natürlich gewesen war, und dass er wahrscheinlich ermordet worden war. Ben wollte diesen Ort verlassen. Er machte sich keine Gedanken über Lügen, die nie bewiesen werden konnten, aber er würde nicht wegen etwas lügen, das man beweisen konnte. Er wollte nicht darüber sprechen, was ihn an diesem Nachmittag tatsächlich nach New Jersey geführt hatte, und er hatte panische Angst davor, dass sich die nächste Frage um Satoshis Familie drehen und somit die Sprache genau darauf bringen würde.
    Vorsichtige Erleichterung überkam Ben, als Rebecca mit der Fallakte des unbekannten Yakuza-Killers zurückkehrte. Sie gab die Akte an Laurie weiter, die daraus die Fotos vom Leichnam zog. Hierbei handelte es sich nicht um Identifizierungsfotos, die zurechtgemacht waren, um die Gefühle von betroffenen Angehörigen zu schonen. Unter dem erbarmungslosen Licht der fluoreszierenden Beleuchtung, die speziell dazu entworfen war, jede Verletzung und jede Entstellung hervorzuheben, war der Körper komplett nackt und in der Totalen aufgenommen worden. Zwar dämpften die Tätowierungen das Grauen beim Anblick des Toten etwas, aber

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