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Montgomery & Stapleton 10 - Testphase

Montgomery & Stapleton 10 - Testphase

Titel: Montgomery & Stapleton 10 - Testphase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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denn mit der großen Menge Flüssigkeit im Magen und im Übergang in den Dünndarm? Sie schienen ziemlich überrascht zu sein, als Sie darauf stießen. Kann das denn nicht etwas bedeuten?«
    »Nicht wirklich«, räumte Laurie ein. »Soweit ich weiß, steht diese Flüssigkeit mit keiner natürlichen Todesursache in Verbindung. Der Mann hat sicherlich gegessen und getrunken, kurz bevor er gestorben ist. Interessant ist, was sich bei seinem Alkoholtest herausstellt.«
    »Könnte es ein nicht natürlicher Tod sein?«
    Laurie stutzte. Marvin hatte sie daran erinnert, wie wichtig es war, immer offen zu sein, damit man nicht in die Irre geführt werden konnte, wenn zum Beispiel ein Mord als Selbstmord oder Unfall getarnt wurde. Dennoch schien diese Möglichkeit in dem vorliegenden Fall sehr unwahrscheinlich, da der Mann in einem U-Bahnhof zusammengebrochen war. Andererseits hatte sie schon die jeweilig erforderlichen Proben für den Alkoholtest und eine toxikologische Untersuchung genommen. Der toxikologische Test, den das OCME durchführte, deckte zwei-bis dreihundert legale und illegale Drogen ab, so dass sie es mit Sicherheit erfahren würde, sollte die Todesursache eine Überdosis gewesen sein.
    »Ich bin mir ganz sicher, dass sich nach den ganzen Tests herausstellen wird, dass er an einer natürlichen Todesursache gestorben ist«, wagte Laurie eine Voraussage. »Wir warten jetzt die Ergebnisse der Histologie und Toxikologie ab, um zu sehen, ob es in diesen Bereichen Auffälligkeiten gibt.«
    »Haben Sie noch einen weiteren Fall?«, fragte Marvin.
    »Das bezweifel ich«, antwortete Laurie. »Ich sollte ursprünglich ja nicht einmal diesen hier übernehmen.«
    Laurie half, den Körper auf eine Trage zu hieven, griff anschließend nach den Proben für die histologischen und toxikologischen Untersuchungen und steckte sie in zwei braune Papiertüten. »Ich bringe sie selber hoch«, sagte sie zu Marvin. »Ich möchte persönlich darum bitten, sie möglichst schnell zu bearbeiten. Ich habe ja sonst nichts zu tun.«
    »Nur zu«, erwiderte Marvin.
    Sie blieb an Jacks Tisch stehen, auf dem bereits ein neuer Leichnam lag. Lou war schon längst nach Hause gegangen, um den mehr als überfälligen Schlaf nachzuholen.
    »Wie lief es?«, fragte Jack und meinte Lauries Autopsie. Als er zurückgekommen war, um den zweiten Fall zu übernehmen, hatte er beschlossen, Laurie nicht zu stören, die völlig vertieft in die Arbeit an dem Asiaten schien. »Was hast du gefunden?«
    »Leider gar nichts«, antwortete Laurie. »Und was es noch schlimmer macht, ist, dass die Person noch nicht identifiziert wurde.«
    »Und warum machst du darüber so ein langes Gesicht?«, wollte Jack wissen.
    »Frag mich nicht. Ich habe einfach keinen Hinweis auf eine Erkrankung gefunden. Und ohne Krankengeschichte steigen die Chancen gewaltig, dass ich etwas Wichtiges übersehen habe!«
    »Ach? Sowas passiert. Manchmal gibt es eben keinen gesundheitlichen Defekt. Nicht häufig, aber es kommt vor.«
    »Ja, ich weiß, aber ich wollte nicht, dass es bei meinem ersten PMS-Fall geschieht.«
    »PMS? Du hast ein prämenstruelles Syndrom?«, fragte Jack ungläubig. Darüber hatte Laurie noch nie geklagt.
    »Post-Mutterschafts-Sezieren«, sagte Laurie in dem Versuch, lustig zu sein, um sich selbst aufzuheitern, aber ihr Scherz fiel flach aus. »Aber ich gebe jetzt noch nicht auf. Ich werde irgendeine Krankheit finden, und wenn’s mich umbringt! Naja, ich habe ja die Zeit dafür. Dies ist mein einziger Fall.«
    Jack schüttelte nur den Kopf und fragte, ohne auch nur ansatzweise zu lächeln: »Du lässt doch hoffentlich eine Autopsie ohne Befund nicht deine Zweifel an deiner fachlichen Kompetenz wieder anfachen? Wenn du das machst, bist du nämlich …«, er suchte nach dem passenden Wort: »… albern!«
    »Ich verweigere die Antwort, um mich nicht selbst zu belasten«, erwiderte Laurie und versuchte zu lächeln.
    »Du bist unmöglich!« Ungläubig winkte Jack ab. »Ich werde dir noch nicht einmal eine Antwort darauf geben, aus Angst, ich könnte dich bei diesem Unsinn auch noch ermutigen.«
    »Was ist dein zweiter Fall?«, fragte Laurie, um das Thema zu wechseln. Sie blickte auf den Körper einer jungen, gesunden Frau ohne ersichtliche Verletzungen, Deformierungen oder Traumata. Vinnie stand am Tisch und wollte loslegen. Nervös verlagerte er sein Gewicht von einem Bein auf das andere.
    »Ich schätze, ähnlich gelagert wie deiner: plötzlicher Tod. Ihr Freund sah sie so,

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