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Montgomery & Stapleton 10 - Testphase

Montgomery & Stapleton 10 - Testphase

Titel: Montgomery & Stapleton 10 - Testphase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Buße zu tun, muss ein Yakuza das letzte Stück des Fingers abschneiden und seinem Boss übergeben. Das ist eine rituelle Art, die eigene Schwerthand zu schwächen, und so wird man noch stärker abhängig von seinem Boss.«
    »Ziehst du mich auf?«, fragte Lou zweifelnd.
    »Nein, bestimmt nicht! Und hier haben wir noch etwas.« Laurie hob den schlaffen Penis des Mannes und zeigte auf eine Reihe Knötchen. »Dies ist ein anderes interessantes Yakuza-Ritual: Pearling. Perlen unter der Haut, eine für jedes Jahr, das im Gefängnis verbracht wird. Der Yakuza macht das selbst, ohne Betäubung.«
    »Autsch«, hauchte Lou. Er und Vinnie tauschten einen unbehaglichen Blick aus.
    »Warum zum Teufel weißt du so viel über die Yakuza?«, fragte Lou. Er war immer schon von Lauries Allgemeinwissen beeindruckt gewesen, aber dies schien sogar für sie unglaublich zu sein. Lou kannte sich selbst ein wenig mit den Yakuza-Strukturen aus, weil er sechs Jahre in der Abteilung gegen das Organisierte Verbrechen des New York Police Department gearbeitet hatte, bevor er zum Morddezernat gewechselt hatte.
    »Eigentlich sollte ich euch Jungs in dem Glauben lassen, ich sei so klug«, räumte Laurie ein. »Aber als ich gerade oben in meinem Büro war, habe ich mir noch einmal einen Artikel durchgelesen, an den ich mich erinnert hatte und der von einem getöteten Yakuza handelte.«
    »Ich habe die Röntgenbilder schon aufgehängt«, sagte Vinnie und zeigte darauf.
    »Ausgezeichnet!«, erwiderte Laurie. Sie verschränkte die Hände hinter dem Rücken und ging hinüber, um die Aufnahme zu begutachten. Im Brust-und Bauchbereich und auch in den Extremitäten sah sie viele Fremdkörper, die dort verteilt waren. Es schien sich ausnahmslos um Kugeln und Kugelfragmente zu handeln. Im Schädel konnte sie keine Fremdkörper entdecken.
    »Wir werden alle Einschusskanäle nachverfolgen«, sagte Laurie zu Lou. »Gibt es etwas Bestimmtes, nach dem du Ausschau hältst?«
    »Was immer du für zweckdienlich bei so einer Art Fall hältst«, antwortete Lou. »Ich hätte gerne wenigstens einige Kugeln oder Teile davon, sowohl Kerne als auch Hülsen, um zu prüfen, ob sie aus einer oder aus mehreren Waffen stammen. Die Tätowierungen haben wir bereits fotografiert und hoffen, sie helfen bei der Identifizierung.«
    »Ist der Papierkram in Ordnung?« Diese Frage ging an Vinnies Adresse.
    »Glaub schon. Wie man sieht, haben wir die Röntgenbilder schon hier. Die Fotos sind in dem Umschlag, und ich weiß, dass der Leiche die Fingerabdrücke abgenommen wurden. Ich denke, wir haben an alles gedacht.«
    »Super!«, sagte Laurie. »Dann legen wir mal los!«
    Zurück am Tisch sagte sie: »Also, wichtig ist, dass wir nach Austrittswunden suchen.« Mit ihren Händen glättete sie die Haut, besonders rund um die vielen fleischigen Austrittswunden, wobei sie vergeblich nach einer versteckten Eintrittswunde suchte. »Auf diese Person wurde eindeutig nur von hinten geschossen. Das ist doch schon mal eine Information, findest du nicht, Lou?«
    »Aber sicher«, antwortete Lou, obwohl er keine Ahnung hatte, was diese Information zu bedeuten hatte. »Vielleicht lief er gerade weg?«
    »Könnte sein«, sagte Laurie. »Oder er schwamm.« Dann sagte sie zu Vinnie: »Wir drehen ihn um und sehen uns die Eintrittswunden an.«
    Vinnie befolgte Lauries Anweisung und half ihr mit Lous Unterstützung dabei, den Körper zu wenden, aber er gab keinerlei Kommentare dazu ab, was Laurie seltsam vorkam. Für Laurie war einer von Vinnies schätzenswertesten Charakterzügen sein trockener, sarkastischer Humor, der häufig noch den von Jack toppte. Heute Morgen war davon nichts zu spüren. »Stimmt etwas nicht, Vinnie?«, fragte Laurie und hatte dabei den mittlerweile korrekt ausgerichteten, bäuchlings liegenden Körper vor sich. »Du bist heute Morgen so still!«
    »Nein, alles in Ordnung«, erwiderte Vinnie schnell – zu schnell für Lauries Geschmack. Sie überlegte kurz, ob er es ihr übelnahm, dass sie ihn um seine Assistenz gebeten hatte, anstatt ihn auf Jack warten zu lassen.
    In diesem Moment platzte Jack in den Autopsiesaal. Er trug noch seine Straßenkleidung und hielt sich lediglich eine Maske vors Gesicht. »Da bin ich mal kaum zehn Minuten zu spät hier und dann das: Nicht nur, dass mir ein besonderer NYPD-Fall vor der Nase weggeschnappt wurde, auch meinen persönlichen Leichenschauhaus-Assistenten haben sie mir gekidnappt!«
    »Tja, das wäre nicht passiert, wenn du mit mir im Taxi

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