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Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor

Titel: Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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gemacht hatte. Er beendete das Gespräch, so schnell er konnte, und reichte Kathy den Hörer zurück. »Das gefällt mir überhaupt nicht«, stellte er fest. »Es ist genau das eingetreten, was ich befürchtet habe.«
    »Finden Sie nicht, daß Sie ein ganz schöner Schwarzseher sind? Zur Zeit liegen bestimmt zwei bis drei Prozent aller Krankenhausmitarbeiter mit Grippe im Bett.«
    »Rufen wir doch mal George Haselton an«, schlug Jack vor. George Haselton ging es noch schlechter als Kim. Er hatte sich bereits krank gemeldet. Jack sprach nicht mit dem Mann. Er hörte nur zu, während Kathy mit ihm redete. Schließlich legte sie nachdrücklich den Hörer auf.
    »Jetzt mache ich mir aber auch langsam Sorgen«, gestand sie. Danach rief sie alle übrigen Mitarbeiter der Orthopädischen Abteilung an, die in der Abendschicht gearbeitet hatten; sogar an die Stationssekretärin dachte sie. Zum Glück war sonst niemand krank. »Versuchen wir es mal in einer anderen Abteilung«, schlug Jack vor. »Irgend jemand aus dem Labor muß bei Mr. Carpenter gewesen sein. Wie können wir herausfinden, wer es gewesen ist?«
    »Da rufe ich am besten mal Ginny Whalen aus der Personalabteilung an«, sagte Kathy und griff erneut zum Hörer. Eine halbe Stunde später konnten sie sich ein genaueres Bild von dem Ausmaß des neuen Krankheitsausbruchs machen. Vier Menschen litten unter den Symptomen einer schlimmen Grippe. Neben der Schwester und dem Pfleger hatte es einen technischen Mitarbeiter des Mikrobiologie-Labors getroffen. Er war gegen zehn Uhr abends mit Kevin Carpenter in Berührung gekommen, als er dem Patienten eine Sputumprobe entnommen hatte. Außerdem hatte es Gloria Hernandez erwischt, die zu Kathys Überraschung im Zentralmagazin arbeitete und keinerlei Kontakt zu Kevin Carpenter gehabt hatte. Jack hingegen wunderte sich nicht im geringsten darüber.
    »Aber zwischen ihr und den anderen Infizierten gibt es doch absolut keine Verbindung«, rief Kathy.
    »Da wäre ich nicht so sicher«, entgegnete Jack und erinnerte sie daran, daß bei jedem neuen Krankheitsausbruch eine Mitarbeiterin aus dem Zentralmagazin unter den Toten gewesen war. »Es überrascht mich, daß darüber in Ihrem Ausschuß kein Wort gefallen ist. Ich weiß genau, daß die Verbindung zum Zentralmagazin weder Dr. Zimmerman noch Dr. Abelard entgangen ist; sonst hätten sie es ja nicht aufgesucht, um mit Mrs. Zarelli zu reden.«
    »Seit dem Beginn dieser Krankheitsausbrüche hat noch gar kein offizielles Meeting stattgefunden«, erklärte Kathy. »Wir treffen uns an jedem ersten Montag im Monat.«
    »Dann hält Dr. Zimmerman Sie aber nicht gerade auf dem laufenden«, gab Jack zu bedenken.
    »Es wäre nicht das erste Mal, daß Sie mir etwas verschweigt«, erwiderte Kathy. »Wir verstehen uns nämlich nicht besonders gut.«
    »Apropos Mrs. Zarelli«, fuhr Jack fort. »Sie hat mir versprochen, mir eine Liste sämtlicher Gegenstände zu erstellen, die das Zentralmagazin in die Zimmer der jeweiligen Erstfälle geliefert hat. Könnten wir vielleicht mal nachfragen, ob sie die Liste schon ausgedruckt hat? Falls ja, wäre sie vielleicht so nett, sie kurz herunterzubringen.«
    Kathy hatte sich von Jacks Sorge anstecken lassen und wollte ihm unbedingt helfen. Nachdem sie kurz mit Mrs. Zarelli gesprochen und erfahren hatte, daß die Listen bereitlagen, schickte sie eine der Verwaltungssekretärinnen hinauf, um sie zu holen.
    »Könnten Sie mir vielleicht die Telefonnummer von Gloria Hernandez heraussuchen?« fragte Jack. »Am besten geben Sie mir auch gleich ihre Adresse. Diese Verbindung zum Zentralmagazin ist mir unbegreiflich. Ich könnte mir fast vorstellen, daß sich dort der Schlüssel zu unserem Rätsel findet.« Kathy fragte die Daten in ihrem Computer ab und notierte sie auf einem Zettel.
    »Und was sollten wir Ihrer Meinung nach hier im Krankenhaus unternehmen?« fragte sie.
    Jack seufzte. »Ich weiß es nicht«, gestand er. »Das müssen Sie wohl mit der freundlichen Dr. Zimmerman besprechen. Sie ist die Expertin für solche Dinge. Im allgemeinen kann man sagen, daß eine Quarantäne bei Influenza nicht besonders effektiv ist, dafür verbreitet sich die Krankheit zu schnell. Wenn es sich allerdings um einen besonderen Virusstamm handeln sollte, könnte es durchaus einen Versuch wert sein. Ich würde, glaube ich, die kranken Mitarbeiter sofort herholen lassen und isolieren. Das wäre zwar eine äußerst unpopuläre Maßnahme, aber wenn man Glück hat, könnte man

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