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Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor

Titel: Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Gloria Hernandez zu besuchen, schien es ihm dringend geraten, sich vor dem Virus zu schützen. Als er an die Frau dachte, griff er intuitiv in seine Jackentasche, um sich zu vergewissern, daß er den Zettel mit ihrer Anschrift auch dabei hatte. Er fand ihn sofort, faltete ihn auseinander und warf einen Blick auf die Adresse: West 144th Street; das hieß, daß sie noch vierzig Häuserblocks weiter nördlich wohnte als er selbst.
    Der Drugstore war riesig und hatte eine verwirrende Vielfalt an Waren im Angebot. Unter anderem gab es Kosmetika, Schulbedarf, Putzmittel, Schreibwaren, Postkarten und Autozubehör. Alle Artikel waren in Metallregale gestopft, die den Raum in zahlreiche Gänge unterteilten. Eigentlich sah das Ganze eher aus wie ein Supermarkt. Jack brauchte einige Minuten, bis er in der hintersten Ecke den Apothekenbereich gefunden hatte; er umfaßte nur ein paar Quadratmeter. Da man den Verkauf von pharmazeutischen Produkten hier offensichtlich für vollkommen unwichtig hielt, war es beinahe ein Witz, daß der Laden sich trotzdem noch Drugstore nannte.
    Jack reihte sich in die Warteschlange ein. Als er endlich an der Reihe war, bat er den Apotheker um ein Blankorezept und verschrieb sich eine Packung Rimantadin. Der Apotheker trug einen altmodischen, kragenlosen weißen Kittel, dessen obersten Knopf er geöffnet hatte. Er warf einen kurzen Blick auf das Rezept und erklärte Jack, daß er ungefähr zwanzig Minuten warten müsse. »Zwanzig Minuten?« fragte Jack entsetzt. »Warum so lange? Sie müssen doch nichts weiter tun, als mir ein paar Tabletten herauszugeben!«
    »Wollen Sie Ihr Medikament haben oder nicht?« blaffte der Apotheker ihn an.
    »Natürlich will ich es haben«, erwiderte Jack. Offensichtlich wurde der Kunde auch in diesem Bereich des Gesundheitssystems wie der letzte Dreck behandelt. Jack ging zurück in den zentralen Bereich des Drugstores. Irgendwie mußte er sich wohl oder übel für zwanzig Minuten die Zeit vertreiben. Da ihm nichts Besseres einfiel, schlenderte er den Gang mit der Nummer sieben entlang und fand sich auf einmal inmitten eines gigantischen Kondomsortiments wieder.
     
    BJ hatte von Anfang an Gefallen an der Idee gefunden, Jack in dem Drugstore umzunieten. Dort konnte er ihn aus nächster Nähe erschießen, und dann konnte er sich sofort mit der U-Bahn aus dem Staub machen. Der Eingang war gleich neben dem Laden.
    Nachdem er sich noch einmal nach allen Seiten umgesehen hatte, öffnete er die Tür und betrat den Laden. Neben dem Eingang befand sich das durch Glaswände abgetrennte Büro des Geschäftsführers, doch BJ wußte aus Erfahrung, daß ihm von dort keine Gefahr drohen würde. Im schlimmsten Fall mußte er, wenn er seinen Job erledigt hatte, auf seinem Weg nach draußen eine Maschinengewehrsalve durch den Laden jagen, damit die Leute auch wirklich am Boden liegen blieben. Er drang in den Bereich jenseits der Kassen vor und begann gezielt, einen Gang nach dem anderen nach Jack oder Slam abzusuchen. Er mußte nur einen der beiden finden; der andere konnte dann nicht weit entfernt sein. In Gang sieben entdeckte er sie. Jack stand am hinteren Ende, während Slam kaum drei Meter weiter an einem Regal herumlümmelte.
    BJ eilte den Gang sechs hinunter und griff schon mal vorsorglich unter sein Sweatshirt. Mit dem Daumen löste er den Sicherungsbügel der Waffe. Als er den Quergang in der Mitte des Ladens erreichte, verlangsamte er seinen Schritt und bog um die Ecke; dann blieb er stehen. Vorsichtig beugte er sich über einen Auslagetisch mit Papiertaschentüchern und lugte in den benachbarten Gang.
    Sein Puls begann vor Vorfreude zu rasen. Jack hatte sich nicht vom Fleck gerührt, und Slam war noch näher an ihn herangetreten. Besser konnte es gar nicht kommen.
    Plötzlich fuhr BJ zusammen. Jemand hatte ihm mit dem Finger auf die Schulter getippt. Er drehte sich um. Seine Hand ruhte immer noch unter seinem Sweatshirt auf dem Halfter seiner Tee. »Kann ich Ihnen vielleicht behilflich sein?« fragte ein glatzköpfiger Mann.
    Eine Welle der Wut durchfuhr BJ. Am liebsten hätte er dem Verkäufer auf der Stelle die Visage poliert, doch er beschloß, ihn vorerst zu ignorieren. Schließlich konnte er sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen.
    Blitzschnell drehte er sich um und zog die Maschinenpistole unter seinem Sweatshirt hervor. Dann trat er ein kleines Stück vor. Noch ein einziger Schritt, und der Gang lag genau in seinem Visier.
    Der Verkäufer war vor Schreck

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