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Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6

Titel: Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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er seine Beine über die Bettkante. Als er aufstand und in seinen Bademantel schlüpfte, spürte er, daß seine Kopfschmerzen vom Vortag wiederkehrten. »Vinnie Dominick ist meine letzte Rettung. Er muß ein Wunder vollbringen.«
     
    Um Punkt acht standen Laurie und die anderen Pathologen unten in der »Grube« und begannen mit ihren Obduktionen. Jack war im ID-Raum geblieben und studierte die Berichte über Carlo Franconis zahlreiche Krankenhausaufenthalte. Als er merkte, wie spät es schon war, ging er zurück in den gerichtsmedizinischen Bereich; er konnte sich gar nicht erklären, warum Bart Arnold, der leitende pathologische Ermittler, sich immer noch nicht bei ihm gemeldet hatte. Überrascht stellte er fest, daß der Mann längst in seinem Büro am Schreibtisch saß.
    »Hat Janice Ihnen denn nichts ausgerichtet?« fragte Jack. Er war so gut mit Bart befreundet, daß er sich nichts dabei dachte, einfach in dessen Büro hereinzuplatzen und sich auf dem nächstbesten Stuhl niederzulassen.
    »Ich bin erst vor einer Viertelstunde gekommen«, entgegnete Bart. »Und da war Janice schon weg.«
    »Hat sie Ihnen denn keine Nachricht auf Ihrem Schreibtisch hinterlassen?« wollte Jack wissen.
    Bart begann, in seinen Utensilien herumzuwühlen. Sein Schreibtisch sah dem von Jack ziemlich ähnlich. Auf einmal fischte er einen Zettel aus dem Durcheinander und las die Nachricht laut vor: »Wichtig! Bitte melden Sie sich sofort bei Jack Stapleton!« Unterschrieben war die Notiz mit »Janice«. »Tut mir leid«, sagte Bart und lächelte verlegen; er wußte, daß es für seine Nachlässigkeit keine Entschuldigung gab. »Irgendwann hätte ich den Zettel bestimmt gefunden.«
    »Sie haben bestimmt gehört, daß wir meine Wasserleiche mit fast hundertprozentiger Sicherheit als Carlo Franconi identifiziert haben«, fuhr Jack fort. »Ja«, nickte Bart.
    »Ich möchte Sie bitten, noch einmal bei UNOS und all den anderen Zentren nachzufragen, die Lebertansplantationen vornehmen. Mit einem konkreten Namen müßte sich die Suche eigentlich etwas einfacher gestalten.«
    »Viel einfacher sogar«, entgegnete Bart. »Gestern konnte ich sie ja nur bitten, abzuchecken, ob einer von ihren neueren Transplantationspatienten auf der Vermißtenliste steht. Da ich die Telefonnummern bereits alle herausgesucht habe, kann ich die Anrufe in kürzester Zeit erledigen.«
    »Ich habe die halbe Nacht am Telefon gehangen und mit allen möglichen europäischen Institutionen gesprochen, die für die Zuteilung von Transplantationsorganen zuständig sind«, sagte Jack. »Aber ich konnte absolut nichts in Erfahrung bringen.«
    »Haben Sie es auch bei Eurotransplant in den Niederlanden versucht?« fragte Bart.
    »Da habe ich zuerst angerufen«, erwiderte Jack. »Sie haben noch nie von einem Franconi gehört.«
    »Dann können Sie ziemlich sicher davon ausgehen, daß Franconi seine Leber nicht in Europa bekommen hat«, erklärte Bart. »Bei Eurotransplant werden die Daten des ganzen Kontinents registriert.«
    »Außerdem sollte jemand Franconis Mutter besuchen und sie dazu bringen, uns eine Blutprobe zu überlassen. Ted Lynch soll das mitochondriale DNA mit dem der Wasserleiche vergleichen. Bei einer Übereinstimmung ist die Identität hundertprozentig bestätigt. Schließlich sollte einer von Ihren Ermittlern Franconis Mutter fragen, ob man ihrem Sohn eine Leber transplantiert hat. Die Antwort dürfte äußerst interessant sein.«
    »Noch etwas?« fragte Bart, während er sich Jacks Wünsche notierte.
    »Ich glaube, das war’s fürs erste«, erwiderte Jack. »Wie Janice herausgefunden hat, war der Hausarzt von Franconi ein gewisser Dr. Daniel Levitz. Haben Sie schon mal mit ihm zu tun gehabt?«
    »Wenn es der Levitz ist, der seine Praxis auf der Fifth Avenue hat, kenne ich ihn.«
    »Was halten Sie von ihm?« wollte Jack wissen. »Er betreibt eine Luxuspraxis für Reiche. Soweit ich das beurteilen kann, ist er ein guter Internist. Allerdings finde ich es ein bißchen seltsam, daß zu seinen Patienten auch jede Menge Mafiafamilien zählen. Deshalb wundert es mich nicht im geringsten, daß Carlo Franconi bei ihm in Behandlung war.«
    »Er behandelt Mafiosi, die untereinander verfeindet sind?« fragte Jack ungläubig.
    »Seltsam, nicht wahr?« entgegnete Bart. »Das dürfte der armen Rezeptionsdame bei ihrer Terminvergabe einiges an Kopfzerbrechen bereiten. Oder hätten Sie Lust, zusammen mit zwei rivalisierenden Mafiagangstern und ihren jeweiligen Bodyguards im

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