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Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6

Titel: Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Vinnie Dominick zwanzigtausend Dollar cash aufbringen, weshalb der fällige Transplantationsbonus erst ausgezahlt werden konnte, wenn die nächste Aufnahmegebühr eines neuen Kunden einging.
    »Und was ist aus der Geschichte mit Kevin Marshall geworden?« fragte Raymond.
    »Alles wieder in Ordnung«, erwiderte Siegfried. »Abgesehen von einem kleinen Zwischenfall, als die drei während der Mittagszeit noch einmal einen Abstecher zur Brücke gemacht haben.«
    »Das klingt aber nicht gerade so, als wäre alles in bester Ordnung«, wandte Raymond ein.
    »Kein Grund zur Aufregung«, entgegnete Siegfried. »Sie sind nur zurückgefahren, um die verlorene Sonnenbrille von Melanie Becket zu suchen. Erfreulich war der Trip für sie bestimmt nicht«, dröhnte er und lachte herzhaft. »Die Soldaten, die ich da draußen postiert habe, haben ihnen ein bißchen Feuer unterm Hintern gemacht.«
    Raymond wartete, bis Siegfried sich wieder eingekriegt hatte. »Was ist denn daran so lustig?« fragte er dann. »Diese hohlköpfigen Soldaten haben das Rückfenster von Melanies Auto mit Schüssen durchsiebt«, erklärte Siegfried. »Sie ist daraufhin zwar ziemlich ausgerastet, aber ich denke, die kleine Abreibung hatte den gewünschten Effekt. Ich bin absolut sicher, daß sie sich bestimmt nicht noch einmal in die Nähe der Insel wagen.«
    »Das will ich aber auch hoffen«, stellte Raymond klar. »Außerdem habe ich die beiden Frauen heute nachmittag auf einen Drink eingeladen«, fuhr Siegfried fort. »Dabei habe ich den Eindruck gewonnen, daß zwischen unserem eigenbrötlerischen Forscher und diesen beiden Frauen irgend etwas im Busch ist.«
    »Was wollen Sie damit sagen?« hakte Raymond nach. »Ich glaube, unser guter Kevin wird demnächst weder die Zeit noch die Energie aufbringen, um sich über irgendwelchen Rauch auf Isla Francesca den Kopf zu zerbrechen«, erklärte Siegfried. »So wie ich die Dinge sehe, ist er gerade dabei, sich auf ein Techtelmechtel zu dritt einzulassen.«
    »Im Ernst?« fragte Raymond. So wie er Kevin Marshall kannte, erschien ihm diese Vorstellung geradezu absurd. Wann immer er auch mit ihm zu tun gehabt hatte, hatte Kevin niemals auch nur das geringste Interesse am anderen Geschlecht erkennen lassen. Daß er sich jetzt an eine, womöglich sogar an zwei Frauen heranmachen sollte, erschien ihm geradewegs haarsträubend.
    »Jedenfalls kam es mir so vor«, erwiderte Siegfried. »Sie hätten nur mal hören müssen, wie die beiden Frauen von ihrem süßen Forscher geschwärmt haben. Sie haben richtig gehört, so haben sie ihn genannt. Sie waren auf dem Weg zu ihm. Er hat sie zum Abendessen eingeladen. Soweit ich mich erinnere, ist es das erste Mal, daß er jemanden zu sich nach Hause einlädt. Und ich muß es wissen, denn ich wohne ihm direkt gegenüber.«
    »Dann sollten wir wohl dankbar sein«, bemerkte Raymond. »Ich glaube eher, wir sollten neidisch sein«, entgegnete Siegfried und wurde erneut von einem Lachanfall geschüttelt, womit er Raymond ziemlich auf die Nerven ging. »Ich wollte Ihnen eigentlich mitteilen, daß ich morgen abend hier abfliege«, wechselte Raymond das Thema. »Wann ich in Bata ankomme, weiß ich noch nicht. Das hängt davon ab, wo wir auftanken. Ich rufe Sie also entweder von unserem Zwischenstopp an oder lasse Sie von dem Piloten anfunken.«
    »Wird Sie jemand begleiten?« wollte Siegfried wissen. »Nicht daß ich wüßte«, erwiderte Raymond. »Kann ich mir aber nicht vorstellen, weil wir auf dem Rückweg sozusagen voll besetzt sein werden.«
    »Wir erwarten Sie«, sagte Siegfried. »Dann bis bald«, entgegnete Raymond. »Wie wär’s, wenn Sie uns unsere Prämien gleich mitbringen?« schlug Siegfried vor.
    »Ich will sehen, was sich machen läßt«, versprach Raymond. Er legte den Hörer auf und grinste. Dann schüttelte er den Kopf. Kevin Marshall hatte ihn wirklich verblüfft. »Man kann nie wissen«, sagte er laut zu sich selbst, während er aufstand und das Zimmer verließ. Er wollte Darlene suchen, um sie ein wenig aufzumuntern. Zum Trost wollte er sie zum Abendessen in ihr Lieblingsrestaurant einladen.
     
    Jack hatte den einzigen Lebergewebeschnitt, den Maureen ihm präpariert hatte, konzentriert und aufmerksam studiert. Er hatte sogar die Öl-Immersionslinse benutzt und immer wieder verzweifelt auf die basophilen Flecken im Herzen des winzigen Granuloms gestarrt. War es wirklich eine wichtige Entdeckung, oder hatten diese kleinen Sprenkel nichts weiter zu bedeuten? Er hatte

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