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Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6

Titel: Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Informationen zufolge nun wissen, daß eine Mafiafamilie für die Entführung verantwortlich sein soll, bringt uns ja auch nicht gerade viel weiter. Was wir brauchen, sind konkrete Hinweise.«
    »Leider habe ich nichts aufzuweisen«, gestand Laurie. »Ich habe bis eben gerade unten in der ›Grube‹ am Seziertisch gestanden und deshalb nichts von dem geschafft, was ich mir vorgenommen hatte.«
    »Schade«, sagte Jack und grinste. »Da ich schon nicht so recht vorankomme, hatte ich mich eigentlich darauf verlassen, daß du den entscheidenden Durchbruch schaffst.« Nachdem sie vereinbart hatten, abends noch einmal miteinander zu telefonieren, um ihre Wochenendpläne unter Dach und Fach zu bringen, ging Laurie in ihr eigenes Büro. Voller guter Absichten setzte sie sich an ihren Schreibtisch und begann die Laborberichte und die übrige Korrespondenz durchzugehen, die ihre noch offenstehenden Fälle betrafen und im Laufe des Tages hereingekommen waren. Doch sie konnte sich nicht richtig konzentrieren.
    Daß Jack ausgerechnet ihr den Durchbruch im Franconi-Fall zutraute, verstärkte ihr Schuldgefühl; hatte sie es doch immer noch nicht geschafft, eine vernünftige Hypothese dafür aufzustellen, wie Franconis Leiche hatte verschwinden können. Jack gab sich solche Mühe, den Fall zu lösen, daß sie ihre eigenen Anstrengungen am liebsten verdoppeln wollte. Sie nahm sich ein weißes Blatt Papier und notierte sämtliche Einzelheiten, die sie von Marvin über die Prozedur bei der Abholung von Leichen erfahren hatte. Ihre Intuition sagte ihr, daß die mysteriöse Entführung von Franconis Leiche irgendwie mit den anderen beiden Leichen in Verbindung stehen mußte, die an jenem Abend abgeholt worden waren. Und da Lou inzwischen herausgefunden hatte, daß der Lucia-Clan seine Finger im Spiel hatte, war sie überzeugter denn je, daß die Leute vom Spoletto Funeral Home keine reine Weste hatten.
     
    Raymond beendete sein Telefongespräch und sah zu Darlene auf, die gerade in sein Arbeitszimmer gekommen war. »Na, wie sieht’s aus?« fragte sie. Sie hatte ihr blondes Haar zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Da sie gerade im Nebenraum auf dem Heimtrainer trainiert hatte, trug sie enganliegende Sportkleidung, in der sie sehr sexy aussah. Raymond lehnte sich in seinem Schreibtischsessel zurück und seufzte. »Es sieht so aus, als würden sich die Dinge endlich zum Besseren wenden«, sagte er mit einem Lächeln. »Ich habe gerade mit dem Logistikchef von GenSys in Cambridge, Massachusetts, gesprochen. Das Flugzeug steht ab morgen abend bereit. Wir fliegen dann direkt los nach Afrika. Natürlich machen wir einen Zwischenstopp zum Auftanken, aber ich weiß noch nicht wo.«
    »Kann ich mitkommen?« fragte Darlene voller Hoffnung.
    »Ich fürchte nein, mein Schatz«, erwiderte Raymond und griff nach ihrer Hand. Er wußte, daß sie es in den letzten Tagen nicht gerade leicht mit ihm gehabt hatte, und hatte ein schlechtes Gewissen. Er führte sie um den Tisch und zog sie zu sich auf den Schoß, was er jedoch sofort bereute, denn sie war doch schwerer, als er gedacht hatte.
    »Mit dem Patienten und dem Chirurgenteam sind wir auf dem Rückflug voll besetzt«, brachte er mühsam hervor; sein Gesicht war vor Anstrengung rot angelaufen.
    »Nie nimmst du mich mit«, klagte Darlene und zog einen Schmollmund.
    »Nächstes Mal«, ächzte Raymond und klopfte ihr auf den Rücken, damit sie sich wieder erhob. »Es ist wirklich nur ein Kurztrip. Ich fliege hin und gleich wieder zurück. Eine Vergnügungsreise wird es bestimmt nicht.«
    Darlene brach in Tränen aus und stürzte aus dem Zimmer. Raymond zog kurz in Erwägung, ihr zu folgen und sie zu trösten, doch ein Blick auf seine Schreibtischuhr hielt ihn zurück. Es war kurz nach drei, also war es in Cogo kurz nach neun. Wenn er noch mit Siegfried sprechen wollte, sollte er es besser sofort versuchen. Raymond wählte die Nummer des Zonenmanagers und ließ sich von der Haushälterin mit Siegfried verbinden. »Ist bei Ihnen immer noch alles in Ordnung?« fragte Raymond erwartungsvoll.
    »Alles bestens«, erwiderte Siegfried. »Nach meinem letzten Stand ist der Patient wohlauf. Es könnte ihm kaum besser gehen.«
    »Das ist sehr beruhigend«, stellte Raymond fest. »Und das heißt, wir dürfen uns auf einen weiteren Transplantationsbonus freuen«, sagte Siegfried.
    »Selbstverständlich«, entgegnete Raymond, obwohl er wußte, daß es eine Verzögerung geben würde. Schließlich mußte er für

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