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Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6

Titel: Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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DNA-Untersuchung der A-B-Null-Blutgruppen vorgenommen, und auch diese Untersuchung hat zu dem gleichen Ergebnis geführt wie der DQ-alpha-Test. Das Lebergewebe stimmt vollkommen mit dem von Franconi überein, und das kann ich mir beim besten Willen nicht erklären. Der Fall ist absolut verzwickt.«
    »Das kann man wohl sagen«, stimmte Jack zu und berichtete, daß Professor Malovar und ein Veterinärpathologe in dem Lebergewebe einen Parasiten entdeckt hatten, der angeblich bisher nur bei Primaten aus der Alten Welt vorgekommen sei.
    »Ich bin wirklich froh, daß ich diesen Fall nicht lösen muß«, sagte Ted, der jetzt völlig verwirrt war.
    Jack legte den Bogen zurück auf den Schreibtisch. »Mit ein bißchen Glück kenne ich in ein paar Tagen die Antwort auf unsere Fragen. Ich fliege heute abend nach Afrika - in das Land, in dem auch Franconi gewesen ist.«
    »Im Auftrag des Instituts?« fragte Ted überrascht.
    »Nein«, erwiderte Jack. »Ich fahre auf eigene Faust und bezahle meinen Ausflug selbst. Laurie kommt auch mit.«
    »Mein Gott, Sie machen Ihre Arbeit aber wirklich gründlich!« staunte Ted.
    »Verbissen wäre wohl der treffendere Ausdruck«, fügte Jack feixend hinzu.
    Er erhob sich von seinem Stuhl und ging zur Tür. Bevor er draußen war, rief Ted ihm noch hinterher: »Ich habe übrigens inzwischen das Ergebnis der Mitochondrien-Untersuchung vorliegen. Wir haben eine exakte DNA-Übereinstimmung mit Mrs. Franconi festgestellt. Sie können sich also absolut sicher sein, daß Sie die Leiche richtig identifiziert haben.«
    »Endlich mal ein eindeutiges Ergebnis«, erwiderte Jack. Als er erneut dazu ansetzte, das Labor zu verlassen, hielt Ted ihn ein weiteres Mal zurück.
    »Mir ist da gerade etwas Verrücktes durch den Kopf gegangen«, sagte er. »Ich kann mir die seltsamen Ergebnisse nur so erklären, daß wir es mit einer transgenen Leber zu tun haben.«
    »Was, um Himmels willen, ist das denn nun wieder?« fragte Jack.
    »Eine Leber, die die DNA zweier unterschiedlicher Organismen enthält«, erklärte Ted.
    »Hmm«, knurrte Jack. »Darüber muß ich mal in Ruhe nachdenken.«
     
    Cogo, Äquatorialguinea
     
    Bertram warf einen Blick auf seine Uhr. Es war vier Uhr nachmittags. Als er aus dem Fenster sah, fiel ihm auf, daß der heftige, tropische Regenguß, der vor einer Viertelstunde ganz plötzlich niedergegangen war und den Himmel völlig verfinstert hatte, bereits aufgehört hatte. Inzwischen knallte die afrikanische Sonne schon wieder erbarmungslos herab und verwandelte Cogo in einen Dampfkessel. Wie aus heiterem Himmel griff Bertram, ohne es sich vorgenommen zu haben, zum Telefon und wählte die Nummer des Fertilitätszentrums. Es meldete sich Shirley Cartwright, die Assistentin der Abendschicht.
    »Haben die beiden neuen Zuchtweibchen ihre Hormonspritzen heute schon bekommen?« fragte Bertram. »Noch nicht«, erwiderte Shirley.
    »Hätten sie die Spritzen laut Behandlungsbogen nicht bereits um zwei Uhr bekommen müssen?« hakte Bertram nach.
    »Normalerweise schon«, antwortete Shirley zögerlich.
    »Warum dann die Verspätung?« fragte Bertram.
    »Miss Becket ist noch nicht eingetroffen«, erklärte Shirley widerwillig. Sie wollte sich zwar unter keinen Umständen Ärger mit ihrer direkten Vorgesetzten einhandeln, aber sie konnte Bertram unmöglich anlügen.
    »Wann wäre sie denn normalerweise erschienen?« wollte Bertram wissen.
    »Zu keiner bestimmten Uhrzeit«, erwiderte Shirley. »Wie sie meinen Kollegen von der Tagesschicht gesagt hat, hat sie den ganzen Vormittag in ihrem Labor drüben im Krankenhaus zu tun. Ich nehme an, sie ist noch immer dort.«
    »Und hat sie niemanden angewiesen, den Tieren die Hormonspritzen zu geben, falls sie nicht um zwei Uhr dasein sollte?« bohrte Bertram weiter.
    »Offenbar nicht«, erwiderte Shirley. »Deshalb denke ich, daß sie jeden Augenblick eintreffen wird.«
    »Wenn sie in einer halben Stunde noch nicht da ist, würde ich Sie bitten, den Tieren die vorgesehene Dosis zu verabreichen«, forderte Bertram sie auf. »Ist das machbar?«
    »Natürlich«, erwiderte Shirley. »Überhaupt kein Problem.« Bertram legte den Hörer auf und wählte die Nummer von Melanies Krankenhaus-Labor. Da er mit dem Personal dort so gut wie nie zu tun hatte, kannte er den Mitarbeiter nicht, der den Anruf entgegennahm. Was der Mann ihm mitteilte, war alles andere als beruhigend. Er erzählte ihm, daß Melanie den ganzen Tag nicht im Labor gewesen sei, da sie in der Tiersektion

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