Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6

Titel: Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
Vom Netzwerk:
und Candace direkt hinter ihm waren. Bertram hatte vor dem Laster geparkt und sich zu seinen Kollegen gesellt. Keiner von ihnen sah besonders glücklich aus.
    »Wir hatten gehofft, Sie hätten sich ein paar Tage unangemeldeten Urlaub genommen«, begann Siegfried wütend. »Statt dessen müssen wir nun feststellen, daß Sie vorsätzlich gegen eine geltende Anordnung verstoßen und Isla Francesca trotz Verbot betreten haben! Ich stelle Sie unter Hausarrest!« Dann deutete er über seine Schulter auf Kevins Haus. »Vorerst verläßt keiner von Ihnen dieses Haus!«
    Kevin wollte gerade zu einer Erklärung ansetzen, warum sie auf die Insel gefahren waren, als Melanie sich an ihm vorbeidrängte. Sie wirkte erschöpft und war außer sich vor Wut.
    »Eins steht fest«, fuhr sie Siegfried an. »Ich lasse mich unter keinen Umständen von Ihnen hier einsperren! Außerdem kündige ich. Sobald der nächste Flug geht, bin ich weg.« Wie immer, wenn er in Rage geriet, begann Siegfried höhnisch zu grinsen, was ihn wie ein deformiertes Monster aussehen ließ. Er machte einen schnellen Schritt nach vorn und verpaßte Melanie einen brutalen Schlag ins Gesicht. Melanie ging sofort zu Boden. Reflexartig kniete Candace sich neben ihre Freundin, um ihr zu helfen.
    »Fassen Sie sie nicht an!« brüllte Siegfried und fuchtelte wild mit dem Arm, als wollte er auch Candace eine Ohrfeige verpassen.
    Candace ignorierte ihn und half Melanie, sich ein wenig aufzurichten. Melanies linkes Auge begann bereits anzuschwellen; ein kleines Rinnsal Blut lief ihr die Wange hinunter. Kevin zuckte zusammen und sah weg; er rechnete jeden Augenblick damit, daß Siegfried noch einmal zuschlug. Er bewunderte Candace’ Mut und wünschte, er wäre nur halb so couragiert wie sie. Doch Siegfried jagte ihm eine solche Angst ein, daß er nicht wagte, sich zu bewegen.
    Als kein weiterer Schlag folgte, sah er zurück zu den Frauen. Candace stützte Melanie, die sichtbar wackelig auf den Beinen stand.
    »Sie werden die Zone in der Tat ziemlich bald verlassen«, brüllte Siegfried Melanie an. »Allerdings in Begleitung einiger äquatorialguinesischer Staatsdiener. Ich empfehle Ihnen, es dann noch einmal zu wagen, Ihr freches Maul aufzureißen!« Kevin mußte schlucken. Den Äquatorialguinesen übergeben zu werden, war das Schlimmste, was er befürchtet hatte.
    »Ich bin Amerikanerin«, schluchzte Melanie.
    »Aber Sie befinden sich in Äquatorialguinea«, fuhr Siegfried sie an. »Sie haben gegen äquatorialguinesisches Recht verstoßen.«
    Siegfried trat einen Schritt zurück. »Nur damit Sie Bescheid wissen - ich habe Ihre Pässe konfisziert. Sobald ich Sie an die zuständige Behörde ausliefere, übergebe ich auch Ihre Ausweispapiere. In der Zwischenzeit bleiben Sie in diesem Haus. Und ich warne Sie: Der Offizier und die Soldaten haben den Befehl zu schießen, falls Sie es wagen sollten, einen Schritt vor die Tür zu setzen. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?«
    »Ich brauche etwas zum Anziehen«, kreischte Melanie.
    »Ich habe für Sie beide Kleidung aus Ihren Wohnungen bringen lassen«, erwiderte Siegfried. »Sie finden sie oben in den Gästezimmern. Wie Sie sehen, haben wir an alles gedacht.« An Cameron gewandt, fügte er hinzu: »Kümmern Sie sich darum, daß hier alles läuft!«
    »Selbstverständlich, Sir«, erwiderte Cameron und legte die Hand an seine Hutkrempe, bevor er sich zu Kevin und den Frauen umdrehte.
    »Sie haben gehört, was der Chef gesagt hat«, fuhr er sie an. »Nach oben mit Ihnen, und machen Sie bloß keinen Ärger!« Kevin setzte sich in Bewegung, steuerte aber nicht direkt den Eingang an, sondern ging zunächst schräg auf Bertram zu.
    »Sie wissen nicht nur, wie man Feuer anmacht, sie stellen auch Werkzeuge her und reden miteinander!« Um nichts zu riskieren, ging er weiter. Auf Bertrams Gesicht war zwar außer einem leichten Zucken seiner ständig hochgezogenen Augenbrauen nichts zu erkennen, aber Kevin war sicher, daß der Tierarzt ihn verstanden hatte. Als Kevin mit schweren Beinen die Treppe zur ersten Etage hinaufstieg, sah er, daß Cameron den Soldaten und dem Offizier bereits ihre Stellung zuwies. Sie sollten am unteren Treppenabsatz in Position gehen.
    In der oberen Diele angelangt, sahen Kevin, Melanie und Candace sich an. Melanie schluchzte noch immer leise vor sich hin.
    »Keine guten Nachrichten«, stellte Kevin fest und seufzte.
    »Das können sie doch nicht mit uns machen«, schluckte Melanie.
    »Sie werden es auf alle

Weitere Kostenlose Bücher