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Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6

Titel: Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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kaum besser dastehen. Wir haben sämtliche Planvorgaben haushoch übertroffen. Was mich wirklich aufreibt, sind unerwartete Zwischenfälle wie diese Geschichte mit Franconi.« Dr. Levitz nickte und zuckte erneut mit dem Kopf.
    »Absolute Sicherheit gibt es nie«, warf er beiläufig ein. »So ist nun mal das Leben.«
    »Je höher der Sicherheitsgrad, desto besser fühle ich mich aber«, entgegnete Raymond. »Als ich Sie nach dem Zustand von Cindy Carlson gefragt habe, haben Sie betont, daß es dem Mädchen gesundheitlich gutgehe. Hat sie denn ansonsten igendwelche Probleme?«
    »Sie ist ein psychisches Wrack«, erwiderte Dr. Levitz.
    »Wie meinen Sie das?« hakte Raymond nach. Sein Puls begann erneut zu rasen.
    »Überlegen Sie doch mal«, erwiderte Dr. Levitz. »Bei einem Vater wie Albright Carlson muß es einen ja wohl nicht wundern, daß das Mädchen ein bißchen verrückt ist. Und dann leidet sie auch noch unter einer chronischen Krankheit. Das muß eine ziemliche Belastung sein. Keine Ahnung, ob auch ihre Fettleibigkeit daher rührt, jedenfalls ist das Mädchen viel zu dick. Das allein wäre für jeden eine harte Nuß, aber für einen Teenager muß es besonders schlimm sein. Verständlicherweise leidet die Ärmste unter Depressionen.«
    »Wie schlimm sind ihre Depressionen denn?« wollte Raymond wissen.
    »Immerhin so schlimm, daß sie schon zwei Selbstmordversuche hinter sich hat«, erwiderte Dr. Levitz. »Und es waren keinesfalls nur kindliche Hilfeschreie nach mehr Aufmerksamkeit. Sie hat es wirklich ernst gemeint und weilt nur deshalb noch unter uns, weil sie beide Male sofort gefunden wurde. Einmal hat sie Tabletten genommen, und einmal hat sie versucht, sich aufzuhängen; wenn sie eine Pistole gehabt hätte, wäre sie längst tot.« Raymond stöhnte laut auf. »Was ist denn mit Ihnen los?« fragte Dr. Levitz. »Jedes Selbstmordopfer wird gerichtsmedizinisch untersucht«, erklärte Raymond.
    »Daran hatte ich noch gar nicht gedacht«, gab Dr. Levitz zu. »Genau das ist eins von diesen unerwarteten Problemen, von denen ich eben gesprochen habe«, erklärte Raymond. »Verdammt! Warum müssen wir so ein Pech haben?«
    »Tut mir leid, daß ich der Übermittler der schlechten Nachricht bin«, sagte Dr. Levitz.
    »Sie können ja nichts dafür«, erwiderte Raymond. »Entscheidend ist, daß wir die Gefahr erkennen und nicht einfach tatenlos zusehen und die Katastrophe auf uns zukommen lassen.«
    »Ich glaube kaum, daß wir eine andere Wahl haben«, entgegnete Dr. Levitz.
    »Wieso nicht noch mal auf Vincent Dominick zurückgreifen?« schlug Raymond vor. »Einmal hat er uns doch schon geholfen, und da er selbst ein krankes Kind hat, dürfte ihm der Fortgang unseres Projekts persönlich am Herzen liegen.«
    Dr. Levitz starrte Raymond entsetzt an. »Wollen Sie etwa vorschlagen…?«
    Raymond antwortete nicht.
    »Da mache ich nicht mit«, stellte Dr. Levitz klar und erhob sich. »Entschuldigen Sie bitte. Draußen warten jede Menge Patienten auf mich.«
    »Könnten Sie Mr. Dominick nicht wenigstens anrufen und ihn fragen?« bettelte Raymond. Er merkte, wie ihn eine Welle der Verzweiflung überrollte.
    »Auf gar keinen Fall«, erwiderte Dr. Levitz entschieden. »Ich mag zwar jede Menge Leute aus dem kriminellen Umfeld behandeln, aber in deren Geschäfte lasse ich mich unter gar keinen Umständen hineinziehen.«
    »Aber bei Franconi haben Sie doch auch geholfen«, klagte Raymond.
    »Franconi war auch nur eine tiefgekühlte Leiche im Gerichtsmedizinischen Institut«, stellte Dr. Levitz klar.
    »Dann geben Sie mir wenigstens die Telefonnummer von Mr. Dominick«, bat Raymond. »Ich werde ihn selber anrufen. Die Adresse von den Carlsons brauche ich natürlich auch.«
    »Fragen Sie die Dame am Empfang«, erwiderte Dr. Levitz. »Sagen Sie ihr einfach, Sie seien ein persönlicher Freund von den beiden.«
    »Danke«, grummelte Raymond.
    »Aber vergessen Sie nicht«, fügte Dr. Levitz hinzu. »Ich bestehe auf meinen Anteil, was auch immer Sie mit Vinnie Dominick aushandeln.«
    Die Rezeptionsdame wollte Raymond die Telefonnummer und die Adresse zunächst nicht geben, doch nachdem sie kurz mit ihrem Chef gesprochen hatte, fügte sie sich, notierte beide Informationen auf der Rückseite einer seiner Visitenkarten und reichte sie Raymond.
    Raymond eilte unverzüglich zurück zu seinem an der 64th Street gelegenen Apartment. Er hatte die Tür kaum geöffnet, als Darlene ihn schon fragte, wie das Treffen mit dem Arzt gelaufen sei.
    »Frag

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