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Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Titel: Montgomery u Stapleton 06 - Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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rostfreiem Stahl heran und legte Papier und einen Stift darauf. Er hatte kein Diktiergerät zur Verfügung und wollte seine Ergebnisse während der Obduktion gleich aufschreiben. Dann half er Latasha dabei, die Probenbehälter und Instrumente anzuordnen. Zwar hatte Harold einige der Balsamierungsinstrumente für sie bereitgelegt, aber Latasha hatte außer der Knochensäge noch autopsiespezifischere Utensilien wie ein Obduktionsmesser, Skalpelle, Scheren und Knochenscheren mitgebracht.
    »Zum Glück haben Sie daran gedacht, die ganze Ausrüstung anzuschleppen, das wird uns die Arbeit deutlich erleichtern«, sagte Jack, während er eine neue Klinge an einem Skalpellgriff befestigte. »Ich hatte eigentlich vorgehabt, mit dem auszukommen, was sie hier haben, aber im Nachhinein betrachtet, war das wohl keine so gute Idee.«
    »Das hat keine Mühe gemacht«, antwortete Latasha und sah sich im Raum um. »Ich wusste nicht genau, was mich erwarten würde. Ich habe noch nie einen Balsamierraum gesehen. Aber ich muss sagen, ich bin beeindruckt.«
    Der Raum war etwa genauso groß wie ihr Sektionssaal im rechtsmedizinischen Institut, doch es stand nur ein einziger Tisch aus rostfreiem Edelstahl in der Mitte, was den Raum sehr weitläufig erscheinen ließ. Der Boden und die Wände waren hellgrün gekachelt. Es gab kein Fenster, stattdessen bestanden einige Bereiche der Wand aus Glasbausteinen, durch die Tageslicht hereinfiel.
    Jacks Blick folgte ihr durch den Raum. »Das ist der reinste Luxus«, sagte er. »Als ich anfangs auf die Idee kam, diese Autopsie durchzuführen, sah ich mich schon auf irgendeinem Küchentisch arbeiten.«
    »Igitt!«, erwiderte Latasha. Sie sah kurz zu Bill und Tyrone hinüber, die gerade die Leiche entkleideten. »Sie haben mir am Dienstag, als Sie bei uns vorbeigeschaut haben, zwar einiges über Patience Stanhope und Ihrem Freund, den Arzt, erzählt, aber leider habe ich die Einzelheiten wieder vergessen. Könnten Sie mir noch mal eine kurze Zusammenfassung geben?«
    Jack tat mehr als das. Er erzählte ihr die ganze Geschichte, inklusive seiner verwandtschaftlichen Beziehung zu Craig und dass nicht nur er selbst, sondern auch Craigs Kinder bedroht und vor einer Autopsie gewarnt worden waren. Er schilderte ihr sogar den morgendlichen Vorfall auf dem Massachusetts Turnpike.
    Latasha war schockiert.
    »Ich nehme an, das hätte ich Ihnen früher sagen sollen«, sagte Jack. »Vielleicht hätten Sie dann gar nicht so rasch eingewilligt, mir zu helfen. Aber ich glaube, wenn es in diesem Stadium tatsächlich Ärger geben sollte, dann wäre etwas passiert, bevor Patience Stanhope aus der Erde geholt wurde.«
    »Der Meinung bin ich auch«, sagte Latasha, die sich wieder ein wenig gefangen hatte. »Jetzt könnte der mögliche Ärger davon abhängen, was wir finden.«
    »Das ist ein Argument«, stimmte Jack ihr zu. »Vielleicht wäre es das Beste, wenn Sie mir nicht helfen. Wenn schon jemand zur Zielscheibe werden soll, dann ist es mir lieber, ich bin es selbst.«
    »Was?«, fragte Latasha übertrieben. »Ich soll euch Jungs den ganzen Spaß überlassen? Nein, danke! Das war noch nie meine Art. Lassen Sie uns sehen, was wir finden, und dann können wir immer noch entscheiden, wie wir weiter verfahren.«
    Jack lächelte. Er bewunderte und mochte diese Frau. Sie war clever, mutig und voller Tatendrang.
    Bill und Tyrone hoben die Leiche aus dem Sarg, trugen sie hinüber zum Balsamiertisch und hoben sie auf die Tischplatte. Mit einem Eimer Wasser und einem Schwamm wusch Bill vorsichtig den Schimmel ab. Genau wie bei einem Sektionstisch lief rings um den Rand des Balsamiertischs eine Rille, die an einem Ende des Tischs mit einem Ablauf versehen war, um auslaufende Flüssigkeiten aufzufangen.
    Jack ging auf Patience’ rechte Seite, während Latasha links von ihr stand. Beide hatten ihre Schutzmasken über Kopf und Gesicht gezogen. Tyrone entschuldigte sich, um seinen nächtlichen Kontrollgang zu machen. Bill zog sich in den Hintergrund zurück, um ihnen falls nötig behilflich sein zu können.
    »Die Leiche ist in fantastischem Zustand«, bemerkte Latasha.
    »Harold ist vielleicht ein bisschen steif, aber von seinem Geschäft versteht er offensichtlich was.«
    Wortlos untersuchten Jack und Latasha jeder für sich das Äußere der Leiche. Als Latasha fertig war, richtete sie sich auf.
    »Ich habe nichts entdeckt, was ich nicht erwartet hätte«, sagte sie. »Ich meine, sie hat Wiederbelebungsversuche und eine Balsamierung

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