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Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Titel: Montgomery u Stapleton 06 - Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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durchgelesen«, sagte Latasha. »Aber ich habe sie mehr oder weniger überflogen und eine Liste von Patience’ Symptomen aufgestellt.«
    »Wirklich?«, horchte Jack auf. »Das wollte ich auch gerade machen.«
    »Das habe ich mir gedacht, weil Sie so etwas vor Ihrem unseligen Ausflug nach Newton erwähnt haben.«
    »Wo ist sie?«, wollte Jack wissen.
    Latasha runzelte konzentriert die Stirn, während sie einige der Unterlagen vor ihr durchblätterte. Schließlich fand sie einen gelben Notizblock, den sie Jack reichte.
    Jack setzte sich bequem auf seinem Stuhl zurück. Die Liste war ungeordnet, abgesehen davon, dass die Symptome in zwei große Gruppen aufgeteilt waren: der Morgen des 8. September und der späte Nachmittag und frühe Abend des gleichen Tages. Die Morgengruppe umfasste Bauchschmerzen, verstärkten produktiven Husten, Hitzewallungen, verstopfte Nase, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Blähungen und allgemeine Angstreaktion. Die Spätnachmittag/Abend-Gruppe enthielt Brustschmerzen, Zyanose, Unfähigkeit zu sprechen, Kopfschmerzen, Schwierigkeiten beim Gehen, Schwierigkeiten, sich aufzurichten, Taubheit, das Gefühl zu treiben, Übelkeit mit leichtem Erbrechen und allgemeine Schwäche.
    »Ist das alles?«, fragte Jack und wedelte mit dem Papier.
    »Finden Sie nicht, dass das reicht? Sie klingt wie die meisten meiner Patienten im dritten Jahr an der Uni.«
    »Ich wollte nur sichergehen, dass das alle Symptome sind, die in den Protokollen erwähnt werden.«
    »Das sind alle, die ich finden konnte.«
    »Haben Sie irgendwo einen Hinweis auf Diaphorese gefunden?«
    »Nein, dabei habe ich besonders darauf geachtet.«
    »Ich auch«, entgegnete Jack. »Schwitzen ist so typisch bei einem Herzinfarkt, dass ich es gar nicht glauben konnte, als es mir bei meiner ersten Lektüre nicht aufgefallen ist. Ich bin froh, dass Sie es auch nicht gefunden haben, weil ich befürchtete, ich hätte es vielleicht einfach nur übersehen.«
    Jack warf erneut einen Blick auf die Liste. Das Problem war, dass bei den meisten Punkten keine näheren Angaben vermerkt waren, und die wenigen Zusätze, die dort standen, waren zu allgemein und nicht aussagekräftig genug. Es schien, als seien alle Symptome gleich wichtig gewesen, und das machte es schwierig, zu bestimmen, welchen Anteil jedes einzelne Symptom an Patience’ Gesamtzustand gehabt hatte. Taubheit zum Beispiel hatte kaum einen Aussagewert ohne Angabe des genauen Körperteils, des Ausmaßes, der Dauer und ob die Patientin überhaupt nichts mehr spürte oder an Parästhesie litt, besser bekannt als eingeschlafene Glieder. So konnte Jack unmöglich entscheiden, ob das Taubheitsgefühl neuralen oder kardiovaskulären Ursprungs war.
    »Wissen Sie, was mich bei diesem toxikologischen Zeug am meisten fasziniert?«, fragte Latasha und sah von einem großformatigen Lehrbuch auf.
    »Nein! Was denn?«, entgegnete Jack abwesend. Er fand sich gerade damit ab, dass er die beiden Befragungsmitschriften wohl selbst noch einmal durchgehen müsste, um zu sehen, welche näheren Bestimmungen zu den erwähnten Symptomen verzeichnet waren.
    »Reptilien«, sagte Latasha. »Es ist ein Wunder, wie sich ihre Gifte entwickelt haben und warum es zu so großen Unterschieden in der Wirksamkeit gekommen ist.«
    »Ja, das ist seltsam«, sagte Jack, während er Jordans Aussageprotokoll aufschlug und rasch die Seiten durchzublättern begann, um zu dem Teil zu kommen, in dem die Ereignisse des 8. September behandelt wurden.
    »Es gibt ein paar Schlangen, deren Gift ein wirkungsvolles spezifisches Kardiotoxin enthält, das in der Lage ist, direkte Myokardnekrose hervorzurufen. Können Sie sich vorstellen, was das mit den kardialen Biomarkern anstellt?«
    »Tatsächlich?«, fragte Jack mit plötzlich erwachtem Interesse. »Welche Schlangen?«
    Latasha räumte eine Schneise durch die Unterlagen auf dem Tisch, drehte das Lehrbuch um und schob es zu Jack hinüber. Mit dem Zeigefinger deutete sie auf die Namen von zwei Schlangenarten in einer Tabelle, in der die Wirksamkeit von Schlangengiften verglichen wurde. »Die Mojave-Klapperschlange und die Südpazifik-Prärieklapperschlange.«
    Jack warf einen Blick auf die Tabelle. Die beiden Schlangen, auf die sie zeigte, gehörten zu den giftigsten auf der Liste. »Sehr interessant«, sagte er. Sein Interesse schwand genauso schnell, wie es aufgeflammt war. Er schob das Buch zurück. »Wie auch immer, wir haben es nicht mit Schlangengift zu tun. Patience wurde nicht von einer

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