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Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Titel: Montgomery u Stapleton 06 - Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Wiederholungskurs in Toxikologie. Ich habe mir diesen ganzen Kram seit der Forensik-Prüfung nicht mehr angeschaut.«
    »Was ist mit Allan? Hat er Sie angerufen?«
    »Mehrmals, um genau zu sein. Aber das ist auch ganz gut so. Je öfter ich seine Stimme höre, desto leichter fällt es mir, nicht jedes Mal an die alten Zeiten zu denken, und mich über ihn aufzuregen.«
    »Hat er irgendwas gefunden?«
    »Nein. Überhaupt nichts. Anscheinend versucht er, mich zu beeindrucken, und wissen Sie was? Dabei stellt er sich gar nicht mal schlecht an. Ich meine, ich wusste ja schon auf dem College, dass er einiges auf dem Kasten hat, er hat schließlich Chemie, Mathe und Physik im Hauptfach studiert, aber ich wusste nicht, dass er danach noch aufs MIT gegangen ist und da seinen Ph.D. gemacht hat. Und dafür braucht man schon deutlich mehr Grips als für das Medizinstudium, wo es im Grunde nur auf Ausdauer ankommt.«
    »Hat er gesagt, welche Stoffe er bis jetzt ausgeschlossen hat?«
    »Die meisten der üblicheren kardiotoxischen Stoffe, die im Screening nicht inbegriffen sind. Er hat mir ein paar von seinen Tricks verraten. Die Chemikalien, die für die Balsamierung verwendet wurden, machen die Sache bei den Gewebeproben, dem Herzen und der Leber zum Beispiel, viel schwieriger, darum konzentriert er sich auf die Flüssigkeiten, die nicht so stark verunreinigt wurden.«
    »Und was ist mit diesen ganzen Lehrbüchern?«
    »Als Erstes habe ich mir die kardiotoxischen Stoffe vorgenommen, von denen viele, wie ich gerade gelernt habe, einen Herzinfarkt auslösen oder zumindest am Herzmuskel genug Schaden anrichten können, dass es wie ein Herzinfarkt aussieht, auch wenn es dabei nicht zum Verschluss von Gefäßen kommt. Das ist doch genau das, was wir bei der Autopsie gefunden haben. Und das gleiche Bild zeigt sich auch bei den Gefrierschnitten, die wir eingefärbt haben. Ich habe mir ein paar von den Schnitten angeschaut, während Sie weg waren. Die Kapillaren sehen normal aus. Ich habe den letzten noch im Mikroskop in meinem Büro gelassen, wenn Sie einen Blick darauf werfen möchten.«
    »Wenn Sie sagen, dass es so ist, dann glaube ich Ihnen«, sagte Jack. »Ich hatte ohnehin nicht erwartet, dass wir irgendetwas finden würden, nachdem die makroskopische Untersuchung ergebnislos verlaufen ist.«
    »Jetzt habe ich die Suche von rein kardiotoxischen Stoffen auf Neurotoxine ausgeweitet, da viele von ihnen beides bewirken. Ich sag Ihnen, das ist ein faszinierendes Thema, vor allem, wenn man die Möglichkeiten für bioterroristische Aktivitäten bedenkt.«
    »Haben Sie die Befragungsprotokolle gelesen?«, fragte Jack. Er wollte nicht vom eigentlichen Thema abkommen.
    »Hey, so lange waren Sie nun auch wieder nicht weg. Ich finde, ich habe eine ganze Menge geschafft. Jetzt reicht’s aber!«
    »Die Zeit wird allmählich knapp. Wir müssen uns auf das Wesentliche konzentrieren.«
    »Ich konzentriere mich aufs Wesentliche, Mann«, spottete Latasha. »Ich bin nicht diejenige, die draußen durch die Gegend fährt, um etwas herauszukriegen, was wir vorher schon wussten, und sich nebenbei noch verprügeln lässt.«
    Jack rieb sich mit beiden Händen energisch übers Gesicht, um die Müdigkeit zu vertreiben, die ihn nicht mehr klar denken und etwas unbeherrscht reagieren ließ. Er wollte Latasha nicht kritisieren. »Wo gibt’s diese Diet Cokes? Ich könnte einen Koffeinschub gebrauchen.«
    Latasha deutete auf die Tür. »Es gibt einen Automaten in der Kantine, links den Flur runter.«
    Als die Getränkedose in die Öffnung des Automaten fiel, hallte es so laut durch das stille Gebäude, dass Jack zusammenzuckte. Er war müde, aber auch angespannt, und er war sich nicht ganz sicher warum. Vielleicht lag es daran, dass ihnen die Zeit für die Lösung des Rätsels davonlief, vielleicht war es aber auch die Angst vor der Rückkehr nach New York und allem, was damit zusammenhing. Nachdem Jack die Coladose geöffnet hatte, zögerte er. War Koffein überhaupt ratsam, wenn er schon leicht kribbelig war? Er schlug alle Vorbehalte in den Wind, trank die Dose in einem Zug leer und stieß auf. Er beruhigte sich, indem er sich sagte, dass er einen klaren Verstand brauchte, und dafür war Koffein genau das Richtige.
    Leicht berauscht, da Koffein sonst nicht zu seinen Lastern zählte, setzte er sich auf den Stuhl gegenüber von Latasha und fischte Craigs und Jordans Befragungsprotokolle aus dem Chaos.
    »Ich habe die Protokolle nicht von vorn bis hinten

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