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Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Titel: Montgomery u Stapleton 06 - Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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gesehen habe, glaube ich nicht, dass Randolph der richtige Anwalt ist. Er wird unmöglich Zugang zu den Geschworenen finden, während Fasano sie schon so weit hat, dass sie ihm aus der Hand fressen.«
    »Kannst du dir denn nicht von der Versicherung einen anderen Anwalt zuweisen lassen, wenn du das so siehst?«
    »Ich weiß es nicht. Vermutlich.«
    »Aber es stellt sich die Frage, ob das zu diesem späten Zeitpunkt noch klug wäre?«
    »Wer weiß?«, fragte Craig wehmütig. »Wer weiß.«
    »Nun, dann lass uns sehen, dass wir mit dem zurechtkommen, was wir haben. Wir sollten uns erst einmal Randolphs Eröffnung anhören. Und bis dahin müssen wir uns überlegen, wie wir deine Außenwirkung ein bisschen aufpolieren können.«
    »Leichter gesagt als getan. Hast du irgendwelche Vorschläge?«
    »Dir einfach nur zu sagen, du sollst positiv denken, wird nicht funktionieren, aber was hältst du davon, dich einfach auf deine Unschuld zu konzentrieren? Denk vorerst nur daran. Du hast Patience Stanhope in diesem ernsten Zustand angetroffen; du hast alles Menschenmögliche getan. Du bist sogar im Krankenwagen mitgefahren, um dabei zu sein, falls ihr Herz stehen bleiben sollte. Mein Gott, Craig! Konzentriere dich darauf und auf deine Hingabe an die Medizin und strahle das aus. Füll den ganzen verdammten Gerichtssaal damit! Wer könnte denn verantwortungsbewusster sein als du? Was meinst du?«
    Angesichts von Alexis’ plötzlichem Enthusiasmus stieß Craig ein leises, zweifelndes Lachen aus. »Lass mich sicherstellen, dass ich dich richtig verstanden habe. Du meinst, ich soll mich auf meine Unschuld konzentrieren und sie an die Geschworenen senden?«
    »Du hast Randolph doch gehört. Er hat viel Erfahrung mit Geschworenen, und er ist davon überzeugt, dass sie besondere Antennen für die Einstellung der Prozessbeteiligten haben. Ich würde sagen, versuch mit ihnen Kontakt aufzunehmen. Das kann ja weiß Gott nicht schaden.«
    Craig atmete scharf aus. Er war nicht sehr zuversichtlich, aber er hatte nicht die nötige Energie, um sich gegen Alexis’ Eifer zu stemmen. »Okay«, sagte er. »Ich werde es versuchen.«
    »Gut. Und noch etwas. Versuch dich auf deine Fähigkeit zu besinnen, dich voll und ganz auf eine Sache zu konzentrieren und alles andere auszublenden. Ich habe dir in deiner Praxis ständig dabei zugesehen. Denk an nichts anderes, während du dich darauf konzentrierst, was für ein großartiger Arzt du bist und dass du bei Patience Stanhope dein Bestes gegeben hast. Sei fokussiert.«
    Craig nickte nur und brach den Blickkontakt ab.
    »Du bist nicht so recht überzeugt, oder?«
    Craig schüttelte den Kopf. Er sah zu dem kastenförmigen Rathausbau auf, der über dem Platz aufragte wie eine Kreuzfahrerburg. Seine düstere, bedrückende Massigkeit erschien ihm wie eine Metapher für den bürokratischen Sumpf, der ihn gefangen hielt. Nur mit Mühe riss er seinen Blick davon los und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf seine Frau. »Das Schlimmste an diesem ganzen Schlamassel ist, dass ich mich so hilflos fühle. Ich bin vollkommen abhängig von dem Anwalt, den mir meine Versicherung zugewiesen hat. Jede andere Hürde in meinem Leben hat mehr von mir verlangt, und es waren immer die zusätzlichen Bemühungen, die den Kampf entschieden haben. Aber diesmal sieht es so aus, als würde ich immer tiefer einsinken, je mehr ich mich abmühe.«
    »Dich auf deine Unschuld zu konzentrieren, wie ich es vorgeschlagen habe, kostet Mühe. Alles andere auszublenden kostet auch Mühe.« Alexis erkannte die Ironie darin, dass Craigs Worte genau das ausdrückten, was die Menschen im Allgemeinen in Bezug auf Krankheit und ihre Abhängigkeit von Ärzten empfanden.
    Craig nickte. »Es macht mir nichts aus, mich anzustrengen. Ich habe ja gesagt, dass ich versuchen werde, Kontakt zu den Geschworenen aufzubauen. Ich wünschte nur, es gäbe noch etwas anderes. Etwas Greifbareres.«
    »Na ja, mir ist da noch ein anderer Gedanke gekommen.«
    »Ach ja? Was denn?«
    »Ich habe daran gedacht, meinen Bruder Jack anzurufen und ihn zu fragen, ob er aus New York herkommen würde, um uns zu helfen.«
    »Ja, das wäre sicher eine große Hilfe«, entgegnete Craig sarkastisch. »Er wird nicht kommen. Ihr beide steht euch schon seit Jahren nicht mehr besonders nahe, und außerdem hat er mich noch nie leiden können.«
    »Jack hat verständlicherweise Probleme damit, dass wir mit drei wundervollen Töchtern gesegnet sind, während er seine beiden Mädchen auf

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