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Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Titel: Montgomery u Stapleton 06 - Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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lagen draußen Hoffnung und Verheißung in der Luft.
    Nachdem sie einen kleinen, mit Ziegelsteinen gepflasterten Hof überquert hatten, der zwischen dem Gericht und einem der halbmondförmigen Gebäude des Boston Government Centers eingezwängt lag, stiegen Craig und Alexis ein paar Treppenstufen hinab. Es kostete sie einige Mühe, die vielbefahrene vierspurige Cambridge Street zu überqueren, doch schon bald schlenderten sie auf die weitläufige freie Fläche vor dem Rathaus hinaus. Der Platz war voller Menschen, die aus ihren engen Büros geflohen waren, um ein wenig Sonne und frische Luft zu genießen. Es gab ein paar Obststände, die blendende Geschäfte machten.
    Ohne ein bestimmtes Ziel im Sinn fanden sich die beiden in der Nähe des Eingangs zur U-Bahn-Station wieder. Sie setzten sich einander zugewandt auf eine Granitbrüstung.
    »Ich kann dir unmöglich eine positivere Einstellung verordnen«, begann Alexis. »Du wirst nur zu einer positiveren Haltung finden, wenn du es auch selbst so willst.«
    »Als ob ich das nicht wüsste.«
    »Aber ich kann zuhören. Vielleicht solltest du mir einfach erzählen, wie du dich fühlst.«
    »Na großartig! Unsere Therapeutin, allzeit bereit, den psychisch Versehrten zu helfen. Erzähl mir, wie du dich fühlst!«, echote Craig spöttisch. »Wie galant!«
    »Lass uns nicht streiten, Craig, ich glaube an dich. In diesem Verfahren bin ich auf deiner Seite.«
    Craig sah einen Moment lang zur Seite und beobachtete zwei Kinder, die eine Frisbeescheibe hin und her warfen. Er seufzte und schaute wieder zurück zu Alexis. »Es tut mir leid. Ich weiß, dass du auf meiner Seite stehst, schließlich hast du mich wieder zu Hause aufgenommen, als ich wie ein Hund mit eingekniffenem Schwanz zurückgekrochen kam, und das fast ohne Fragen zu stellen. Ich weiß das zu schätzen. Wirklich.«
    »Du bist der beste Arzt, den ich kenne, und ich kenne eine Menge Ärzte. Außerdem habe ich einen gewissen Einblick in das, was du gerade durchmachst und was ironischerweise genau damit zusammenhängt, dass du ein so hervorragender Arzt bist. Es macht dich verletzlicher. Aber davon abgesehen gibt es Dinge zwischen uns, die wir klären müssen. Das ist offensichtlich, und es wird auch Fragen geben. Aber nicht jetzt. Irgendwann werden wir uns um unsere Beziehung kümmern, aber zuerst müssen wir dafür sorgen, dass du diese üble Sache hinter dich bringst.«
    »Danke«, sagte Craig lediglich, aber es war ernst gemeint. Sein Unterkiefer zitterte. Er kämpfte gegen die Tränen. Es dauerte eine Weile, aber als er das Gefühl hatte, sich wieder unter Kontrolle zu haben, schaute er zurück zu Alexis. Seine Augen waren feucht und gerötet. Nervös fuhr er sich durchs Haar. »Das Problem ist, dass diese üble Sache noch immer schlimmer wird. Ich fürchte, ich werde den Prozess verlieren. Verflucht, wenn ich daran denke, wie ich mich in der Zeit, als das passiert ist, aufgeführt habe, dann schäme ich mich. Und zu wissen, dass das alles an die Öffentlichkeit kommen wird, ist eine Schmach für uns beide und eine Demütigung für dich.«
    »Hat denn die Tatsache, dass dein Verhalten bekannt wird, großen Anteil an deiner Depression?«
    »Teilweise, aber das ist nicht der Hauptgrund. Die schlimmste Demütigung wird sein, wenn die Geschworenen der ganzen Welt erzählen, dass meine ärztlichen Fähigkeiten durchschnittlichen Ansprüchen nicht genügen. Wenn das passiert, weiß ich nicht, ob ich jemals wieder in der Lage sein werde, zu praktizieren. Es ist ja jetzt schon schwer. Für mich ist im Moment jeder Patient ein potenzieller Kläger und jede Behandlung ein möglicher Grund für einen Prozess. Es ist ein Albtraum.«
    »Ich denke, das ist verständlich.«
    »Aber was soll ich denn tun, wenn ich nicht mehr als Arzt praktizieren kann? Ich kann nichts anderes. Alles, was ich jemals sein wollte, war Arzt.«
    »Du könntest dich hauptberuflich deinen Forschungen widmen. Du warst doch schon immer hin- und hergerissen zwischen der Forschung und dem Praktizieren.«
    »Ja, das wäre vielleicht eine Möglichkeit. Aber ich habe Angst, dass ich meine Liebe zur Medizin gänzlich verlieren könnte.«
    »Damit ist also klar, dass du alles in deiner Macht Stehende tun musst, um zu gewinnen. Randolph sagt, du sollst dich zusammenreißen.«
    »Ach, Randolph, meine Güte!«, klagte Craig. Er ließ seinen Blick erneut schweifen. »Ich weiß nicht so recht, was ich von ihm halten soll. Nachdem ich Mr Fasanos Auftritt heute Morgen

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