Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)
führen wir eine Wahl durch, um einen Anführer zu bestimmen, bis Mrs. Wooly zurückkehrt. «
Damit war die Sache erledigt.
Wir hatten einen Plan.
10 – Entenmama
DRITTER TAG
Das Abendessen verlief ohne größeren Stress, sogar in fast vollkommener Stille. Danach stand Josie auf und warf ihren Pappteller in den Müll.
Auch Chloe, Max, Ulysses, Batiste, Henry und Caroline standen auf und warfen ihre Teller in den Müll.
Josie verließ den Pizza Shack.
Auch Chloe, Max, Ulysses, Batiste, Henry und Caroline verließen den Pizza Shack.
Josie ging zur Kinderbekleidung.
Chloe, Max, Ulysses, Batiste, Henry und Caroline folgten ihr.
Josie fragte jedes Kind nach seiner Größe und überreichte jedem Kind einen speziell ausgewählten, nagelneuen Schlafanzug.
Die Kleinen drückten die Schlafanzüge an sich, als wären sie ihr Ein und Alles. Als wäre ein Traum in Erfüllung gegangen.
Auch als Josie sich auf den Weg in die Elektronikabteilung machte, folgten ihr die Kleinen. Im Gänsemarsch.
Es war kaum zu glauben.
» Ich kotz gleich « , brach Sahalia das Schweigen, das Josie hinterlassen hatte.
Die letzte Runde Monopoly entschied Alex mit seinen verfluchten Bahnhöfen, E- und Wasserwerken und Hotels auf Connecticut, Vermont und Oriental für sich.
Als wir in die Elektronikabteilung zurückkehrten, sahen wir:
Sechs kleine Kinder in neuen Schlafsäcken auf neuen Luftmatratzen mit neuen Kissen in neuen Kissenbezügen, alle um Josie aufgereiht, die in der Mitte auf dem Boden saß. Vor Josie flackerte eine Kerze, die einen warmen, goldenen Lichtkreis auf die sauberen, rosigen Gesichtchen warf.
Luftmatratzen. Warum war ich nicht darauf gekommen?
Auch Josie hatte sich (endlich) gewaschen. Jetzt trug sie einen weißen Pyjama, einen pinkfarbenen Bademantel und Pantoffeln. Ihr Haar hatte sie wieder zu ihren typischen, seitlich abstehenden Haarknoten gebunden, ihre braune Haut schimmerte im sanften Kerzenlicht. Nur eines passte nicht ins Bild: der große Mulltupfer, den sie über die Risswunde an ihrer Stirn geklebt hatte. Wenigstens war es frischer Mull.
Josie erzählte den Kleinen ein unverschämtes, albernes, komplett zusammenfantasiertes Märchen. Es ging so: » Wenn Mrs. Wooly kommt, wird sie einen neuen, großen gelben Schulbus fahren. Sie wird die Tür aufstoßen und rufen: ›Rein mit euch, Kinder, es geht nach Hause!‹ Natürlich dürfen Henry und Caroline zuerst einsteigen, schließlich sind sie die Jüngsten. «
» Ich bin vierzehn Minuten älter « , merkte Henry an.
» Verstehe. Also darf Caroline zuerst einsteigen, und dann Henry. Und dann Max, Ulysses, Batiste und am Schluss Chloe, weil sie die Größte von euch ist. Dann wird Mrs. Wooly die Straße hinunterfahren. Der Himmel wird unglaublich blau sein, mit strahlender Sonne. Sie wird immer weiter fahren, bis zu euch nach Hause. Genau. Und eure Eltern werden schon auf euch warten. Ach, ihr könnt euch gar nicht vorstellen, was für Sorgen sie sich gemacht haben! Aber das ist jetzt egal. Jetzt seid ihr in Sicherheit, zu Hause. Mrs. Wooly wird euch an der Hand nehmen und die Treppe zum Haus hinaufführen, und dann rein mit euch! «
» Fährst du auch mit? « , wollte Chloe wissen.
» Aber natürlich! Jetzt ist es auch meine Aufgabe, euch sicher nach Hause zu bringen. «
» Und kommst du mit rein? « , fragte Caroline.
» Wenn eure Eltern wollen, bleibe ich natürlich zum Abendessen. Das wäre doch nett, oder? Was es wohl geben wird … «
» Die Lasagne von meiner Oma ist überirdisch gut! « , verkündete Chloe lauthals. » Das sagen alle! «
» Wenn wir zu meiner Mom gehen, holt sie uns sicher Chicken-Nuggets von Popeyes « , räumte Max ein. » Wenn wir zu meinem Dad gehen, kriegen wir was vom Mackie. Eigentlich mag er Wendy’s am liebsten, aber da geht er nicht mehr hin, seit er einmal mitten in der Nacht durch den Drive-in gefahren ist und … das glaubt ihr mir nie, aber da war so eine Frau, die hat da gearbeitet, und er hat zu ihr gesagt: ›Du bist viel zu hübsch für die Geisterstundenschicht‹, und sie hat gesagt: ›Darauf kannst du deinen Knackarsch verwetten‹, und da hat er den Arm rausgestreckt, und sie hat sich dran festgehalten, und er hat sie einfach so durchs Wendy’s-Fenster gezogen, durch die Öffnung da, und dann ist sie in seinen Pick-up gestiegen. Jetzt ist sie meine Tante Jean. Sie bleibt öfter über Nacht. Und sie hat einen Goldzahn. «
» Du meine Güte « , meinte Josie.
Es wurde still.
Josie musste sich
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