Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emmy Laybourne
Vom Netzwerk:
erst mal sammeln.
    » Einen Zahn aus echtem Gold? « , fragte Chloe.
    » Jepp. « Max nickte. » Aber man kann ihn nicht rausnehmen. Und ich mag Popeyes sowieso lieber. «
    » Egal ob Popeyes oder McDonald’s, es wird auf jeden Fall ein Festmahl « , sagte Josie und strich Max’ störrisches Haar glatt. » Es wird so schön, wenn Mrs. Wooly kommt, um uns nach Hause zu bringen. Aber jetzt ist Schlafenszeit. Träumt was Schönes. «
    Josie wickelte den Schlafsack eng um Henrys Schultern und küsste Caroline auf die Stirn.
    Sie war ein Naturtalent.
    Astrids Ferienlager-Vertrauensperson-Nummer war auch nicht schlecht, aber Josie war eine echte Mom. Eine sechzehnjährige Mom in den besten Jahren.
    Um ein Haar hätte Josies Geschichte auch mich eingeschläfert.
    Alex schnarchte schon.
    Wir waren Josies Beispiel gefolgt und hatten uns ebenfalls selbstaufblasende Isomatten geholt.
    Und das machte einen Megaunterschied. Es war megagemütlich. Erst als ich mich hinlegte, bemerkte ich, wie zerschlagen und müde meine Knochen eigentlich waren. Bisher war ich wegen dem Adrenalin und dem Schock, die ich, na ja, allem zu verdanken hatte, ein bisschen high gewesen.
    Jetzt spürte ich meinen Körper wieder, und mein Körper war im Eimer. Außerdem hatte ich mörderische Kopfschmerzen von Braydens Fausthieb.
    Josie kam rüber und kniete sich neben mein Bett. » Kannst du was schreiben für morgen? «
    » Für die Trauerfeier? «
    Sie nickte.
    » Weiß nicht « , sagte ich.
    » Du kannst gut schreiben. «
    » Woher willst du das wissen? «
    Sie verdrehte die Augen.
    » Aber ich … ich schreibe nicht für die Öffentlichkeit. Sondern für mich. Um die Dinge festzuhalten. «
    Josie seufzte entnervt – keine Spur mehr von der unerschöpflichen Geduld und Sanftheit, die sie für die Kleinen übriggehabt hatte. Sie rieb sich die Augen. » Wir brauchen die Feier, okay? Sie brauchen die Feier. Und es muss aussehen, als würden wir alle mitmachen. Nicht nur ich. Verstehst du? Wenn es bloß irgendeine blöde Aktion ist, die ich dem Rest aufzwinge, bringt es nichts. Es hilft uns nur weiter, wenn es von allen kommt. «
    Ich gab’s auf. » Okay, okay. Du hast ja recht. Ich denk mir was aus. Ich versuch’s. «
    Wenn ich ehrlich bin, hatte ich schon ein paar Ideen.
    » Und danke, dass du das alles organisierst « , fügte ich hinzu. » Wir müssen wirklich was tun. Für die anderen. «
    Josie stand auf und wandte sich zum Gehen, drehte sich aber noch mal um. » Nein. Ich muss mich bei dir bedanken. Danke. «
    Wofür? Wahrscheinlich für die Gesellschaft.
    » Hey, Dean « , sagte sie. » Kann ich dich was fragen? «
    » Klar. «
    Josie blickte zu Boden, als würde sie an ihren Pantoffeln zweifeln. » Was für ein Tag ist heute? « Ein verlegenes Lachen. » Mir … mir ist ein bisschen Zeit abhandengekommen. Das ist alles so verschwommen. Ich fühl mich, als wären wir schon ewig hier. Aber das kann nicht sein, oder? «
    » Es ist Donnerstag. Wir sind am Dienstag hier angekommen. «
    » Drei Tage? « Sie wirkte schockiert. Dann lachte sie. » Drei Tage!? Wahnsinn. «
    » Was ist Wahnsinn? « , fragte Niko, der sich wie immer lautlos genähert hatte. Sein linkes Auge war zugeschwollen. Im Großen und Ganzen war er sauber, doch seine Nasenlöcher hatten einen blassen Rand aus verkrustetem Blut.
    » Wow « , sagte Josie. » Alles klar mit dir? «
    » Mir geht’s gut « , erwiderte Niko. Der stoische Niko. Der tapfere Jägersmann. » Aber nett, dass du fragst. « Und auch noch so höflich!
    » Wusstest du, dass erst Donnerstag ist? « , meinte Josie. » Wir sind erst seit drei Tagen hier! Mir kommt es vor wie eine Ewigkeit. «
    Niko nickte. » Mir auch. «
    Ich stimmte zu. Es war so viel passiert – der Busunfall, die Nachricht vom Megatsunami, das Erdbeben, die Chemikalien, mein Angriff auf Alex, der Typ am Tor, Astrids Angriff auf Batiste …
    Drei Tage.
    » Ich bin froh, dass es dir wieder besser geht, Josie « , sagte Niko.
    » Ja « , meinte ich und rollte mich auf den Rücken. Ich war müde. Zeit zum Schlafen.
    Doch Niko blieb stehen, die Augen auf Josie gerichtet, die weiter ihren Gedanken nachhing.
    In diesem Moment ging etwas mit Niko vor, das ich noch nie gesehen hatte. Sein üblicher distanzierter, intelligenter Blick wirkte milder. Offener.
    Als wäre er wirklich froh, dass es Josie besser ging – nicht nur, weil sie eine Verstärkung für unsere Gruppe darstellte, sondern weil sie ihm wichtig war.
    » Drei Tage « , flüsterte Josie

Weitere Kostenlose Bücher