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Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emmy Laybourne
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die letzten undichten Stellen im Dach flicken.
    Als ich mit vier großen Wannen voll Antibiotika, Benadryl, Schmerzmitteln, Bactine, Bandagen, Wasserstoffperoxid und so weiter zurückkehrte, war Astrid da. Sie half Niko.
    » Hey « , sagte sie und nickte mir zu.
    » Hey. «
    Astrid trug eine Jeans, neue Turnschuhe und einen pinkfarbenen Fleecepulli.
    Und sie hatte immer noch meine Mütze auf dem Kopf.
    Offenbar hatte Niko sie auch schon losgeschickt – neben dem Bus lag ein Berg Decken und Schlafsäcke.
    » Am besten schiebst du unter jeden Sitz zwei Schlafsäcke und zwei Decken « , meinte Niko.
    » Wird gemacht. « Astrid schleppte das Zeug in den Bus.
    » Und jetzt? « , fragte ich.
    Jetzt schickte Niko mich zum Heimwerkerbedarf, wo ich Taschenlampen, batteriebetriebene Laternen und diverse Werkzeuge holen sollte, die er für unverzichtbar hielt.
    Bei meiner Rückkehr hockten Astrid und Niko an den Bus gelehnt auf dem Boden und überlegten, was wir noch brauchten.
    » Wir haben Gasmasken für alle. Essen, Wasser, Erste-Hilfe-Kram « , zählte Niko auf. » Benadryl? «
    » Ich hab alles eingepackt, was da war « , meinte ich.
    Niko ging die Liste weiter durch. » Seile, Streichhölzer, Planen, Rucksäcke, Öl, Messer … zwei Pistolen mit etwas Munition … « Er rieb sich die Augen. » Vielleicht noch ein bisschen Geld oder Schmuck? Damit wir was zum Tauschen haben? «
    Astrid richtete sich auf. » Kommt sofort. «
    » Niko! « , schrie Josie, die in unsere Lichtung gestolpert kam.
    Niko sprang auf. » Was? Mein Gott, was ist passiert? «
    » Es geht um Mr. Appleton. « Tränenschlieren zogen sich über Josies Wangen. » Nicht um Brayden. Nicht um Brayden. Brayden geht’s gut. « Sie taumelte in Nikos Arme. » Mr. Appleton ist tot. «
    Niko hielt sie fest. Er legte ihr die Hände um die braunen Schultern und drückte sie an sich, bis sie fast in ihm verschwand.
    Josie sah ihn an, er sah sie an, und plötzlich küssten sie sich.
    Astrid und ich sahen uns nicht an. Aber wir dachten sicher dasselbe: Zeit zu gehen.
    Wir ließen die zwei allein.

 
    31 – Aufklärungsmission
    ELFTER TAG
    Die Luftmatratze mit dem toten Mr. Appleton lag auf halber Höhe des Kfz-Gangs. Als Josie kapiert hatte, dass es vorbei war, hatte sie anscheinend versucht, die Leiche von Brayden wegzuzerren. Mr. Appletons Haut wirkte wächsern, irgendwie unecht. Als wäre er nur eine Mr-Appleton-Wachspuppe.
    Jake saß drüben bei Brayden. Er wiegte sich vor und zurück und starrte mit trüben, vernebelten Augen ins Nirgendwo.
    Neben ihm lag Luna. Als ich auftauchte, blickte sie hoch und klopfte viermal lustlos mit dem Stummelschwanz auf den Boden.
    » Hey, Jake « , sagte ich. » Wie geht’s? «
    Er winkte ab. » Schlecht. «
    Ich legte eine Hand auf Braydens Stirn. Feuchtkalte Haut.
    Braydens Lider flatterten. Ich glaube, für einen Moment erkannte er mich.
    Astrid kniete sich neben Brayden und hob seinen Kopf ein wenig an, um ihm etwas Wasser einzuflößen.
    Er würgte und spuckte.
    » Wenn wir ihn doch nur ins Krankenhaus bringen könnten « , meinte Astrid.
    » Wenn wir wenigstens wüssten, ob es überhaupt offen ist « , sagte ich. » Aber wir wissen rein gar nichts. «
    Mir kam eine Idee.
    » Alex’ Video-Walkie-Talkies! « Ich stand auf.
    » Was? « , fragte Jake.
    » Bin gleich wieder da « , sagte ich und rannte zu Niko.
    » Niko! « , rief ich, während ich durch den Laden sprintete.
    Endlich hatte ich die Lichtung erreicht, wo Niko und Josie knutschten. Die beiden zuckten auseinander. Als müsste uns hier noch irgendwas peinlich sein.
    » Alex’ Video-Walkie-Talkies « , stieß ich atemlos hervor. » Hört zu. Brayden muss ins Krankenhaus, und wir wissen nicht, ob es geöffnet hat. Aber ich kann mir das Walkie-Talkie umschnallen und zum Krankenhaus gehen. Dann seht ihr, wie es draußen ist. Ob es sicher ist. «
    » Was? « , sagte Niko.
    Auf dem Weg zum Zug erklärte ich ihm alles noch mal.
    Ich musste Alex wecken. Ich musste wissen, was er von dem Plan hielt.
    » Wenn ich den Sender mitnehme, seht ihr, was draußen los ist. « Wir trafen im Wohnzimmer ein. » Ich kann sogar zum Highway gehen und schauen, ob die Straße frei ist! «
    » Aber da draußen ist es zu gefährlich « , meinte Josie.
    » Woher sollen wir das denn wissen!? « Ich brüllte sie fast an. » Können wir irgendwas glauben, was die beiden uns erzählt haben? Robbie wollte nicht weg. Der hätte uns alles vorgelogen, damit er bleiben kann, damit wir alle

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