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Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emmy Laybourne
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sie dir nicht gefällt – in der Herrenabteilung gibt’s tausend verschiedene Mützen. «
    Ich wollte sie nicht unter Druck setzen, mit meiner Mütze rumzulaufen. Und falls sie sich wirklich eine andere aussuchte, würde ich mich nicht ganz so mies fühlen, wenn ich sie selbst auf die Idee gebracht hatte.
    » Nein « , erwiderte sie. » Deine Mütze gefällt mir. «
    Ich hatte keine Ahnung, was ich dazu sagen sollte.
    » Ich schau mal nach den anderen « , meinte ich schließlich.
    » Und ich zieh mich um. Ich stinke fürchterlich, was? «
    » Ja « , antwortete ich. » Aber deine Frisur ist noch schlimmer. «
    Sie schenkte mir ein Lächeln. Mitten in unserer dunklen, verlorenen Welt blitzte ein strahlend goldenes Lächeln auf.
    Wir hatten Brayden in Mr. Appletons Nähe verlegt, um leichter auf beide gleichzeitig aufpassen zu können.
    Josie und Niko betrachteten Brayden.
    » Kannst du nicht schlafen? « , fragte Josie mich.
    » Glaube nicht « , meinte ich. » Wie geht’s ihm? «
    Brayden war aschgrau. Schlaff.
    » Solange sich die Wunde nicht entzündet, sollte er durchkommen « , sagte Niko.
    » Und wenn sie sich entzündet? « , fragte Josie.
    Ich dachte, Niko würde ihr irgendwas über Antibiotika erzählen.
    » Vielleicht kann ich ihn mit dem Bus hinbringen « , sagte er stattdessen.
    Josie runzelte die Stirn. » Wohin? «
    » Ins Krankenhaus. «
    » Aber du hast doch gehört, was Robbie gesagt hat. Sie haben das Krankenhaus dichtgemacht. Da ist keiner mehr. «
    » Denk doch mal nach « , meinte Niko. » Robbie wollte unbedingt hierbleiben. Der hätte alles gesagt. Das Krankenhaus könnte noch offen sein. «
    » Das können wir nicht riskieren « , sagte ich.
    » Ich weiß « , zischte er.
    » Brayden wird schon wieder. « Josie legte ihm einen feuchten Waschlappen auf die Stirn. » Du musst durchhalten, Brayden. Wir brauchen dich. «
    Braydens Atmung wirkte flach, aber gleichmäßig. Vielleicht würde er tatsächlich durchkommen.
    » Und jetzt geht ihr beide ins Bett « , sagte Josie. » Das ist ein Befehl. «
    Ich folgte Niko zum Zug. Aber er ging nicht zum Zug. Er ging zum Bus.
    » Hey « , sagte ich. » Was willst du da? «
    Niko holte den Bastelkram aus dem Bus – Silikonspritzen, Spachtelmasse, Putzlumpen.
    Als er das Zeug abgeladen hatte, verschwand er Richtung Haushaltswaren.
    » Hey! « , rief ich ihm hinterher. » Was soll das werden? «
    Niko marschierte zu den Aufbewahrungssystemen und griff sich einen Stapel große Plastikboxen. » Nimmst du die Deckel? «
    » Klar « , sagte ich. » Aber sollten wir nicht mal ein bisschen schlafen? Ein paar Stunden wenigstens? «
    » Geh ruhig schlafen. Ich will den Bus beladen. «
    » Du glaubst doch nicht im Ernst, dass du es bis zum Krankenhaus schaffst. «
    » Wie war mein Motto noch mal? Allzeit bereit! «
    Er lachte. Ein trockenes Schnaufen.
    » Kapierst du’s nicht? « , sagte er. » Das war ein Pfadfinderwitz. «
    Ja, ja, ich hatte es kapiert. Aber ein Witz? Darüber ließ sich streiten.
    Egal. Wir hatten einen Bus zu beladen.
    Ich besorgte uns ein paar Einkaufswagen. Ohne Einkaufswagen ging gar nichts.
    Wir füllten die Wagen mit Wasser. Kanisterweise Wasser. Darum kümmerten wir uns zuerst.
    Danach kamen die Plastikboxen in den Bus, die wir zuvor mit Lebensmitteln vollgepackt hatten.
    Studentenfutter, Trockenfleisch, Proteinriegel, Nüsse, Kekse … alles, was man auch auf eine ganz normale Wandertour mitnehmen würde. Aber Niko legte noch einiges dazu: Dosensuppen, Haferbrei, Thunfisch in der Dose, Hühnchen in der Dose. Massenweise Essen. Ich begriff, worum es Niko ging: Er wollte sicherstellen, dass wir lange, lange Zeit in der Wildnis überleben könnten.
    » Falls wir am DIA ankommen und warten müssen « , erklärte er.
    DIA. Denver International Airport.
    Jetzt wusste ich, warum er den Bus beladen wollte.
    Nicht weil Brayden ins Krankenhaus musste.
    Sondern weil wir alle nach Denver mussten.
    » Und der Reifen? « , fragte ich. » Der eine Reifen ist noch ziemlich platt, oder? «
    Niko zuckte mit den Schultern. » Robbie hat ihn hingebogen, so gut es ging. Und daneben ist ja noch ein intakter Reifen. «
    Ein paar Minuten räumten wir schweigend Vorräte in den Bus.
    » Brayden schafft das « , meinte ich irgendwann. » Wollen wir wetten? «
    » Ja « , sagte Niko. » Er muss es schaffen. «
    Wir packten Getränke und Lebensmittel für gut zwei Wochen in den Bus.
    Danach durfte ich die Reiseapotheke zusammenstellen. Niko wollte währenddessen

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