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Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emmy Laybourne
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ihnen die Wahrheit über Mr. Appleton zu sagen.
    Deshalb warf ich Josie einen Blick zu, der in etwa vermitteln sollte: Sollen sie erst mal die Sache mit Robbie verdauen. Das mit Mr. Appleton erzählen wir ihnen später.
    Anscheinend funktionierte es tatsächlich, denn Josie sagte: » Genau. Mr. Appleton schläft jetzt. Sehr, sehr tief. Er darf auf keinen Fall gestört werden. «
    Caroline und Henry heulten los. Ulysses war schon in Tränen aufgelöst.
    » Aber es gibt auch gute Nachrichten « , fügte ich hastig hinzu. » Robbie hat Luna dagelassen. Luna gehört jetzt Ulysses, hat er gesagt, weil Ulysses so ein guter Junge ist. «
    Ulysses vergrub das Gesicht in Josies Shirt.
    » Am besten rufen wir sie gleich mal « , meinte Josie. » Luna! Luna! «
    Sofort riefen lauter rührend hohe Stimmen nach Luna.
    Josie sah zu mir auf. » Frühstück. Irgendwas mit ganz viel Protein. «
    Während ich den Kindern Hot Pockets mit Ei und Käse zum Frühstück machte, rüsteten Niko und Alex Jake aus. Als die Kids satt waren, brachte ich den dreien ein Tablett in die Elektronikabteilung. Dort wurden die Vorbereitungen getroffen.
    Jake trug unzählige Schichten aus Jogginghosen und Sweatshirts – von M bis XXL. Er sah aus wie eine enorm gut gepolsterte Schaufensterpuppe. Weil sein Kopf noch nicht eingepackt war, wirkte er ein bisschen schrumpfkopfmäßig. Aus dem kugelrunden, aufgeplusterten Körper ragte Jakes scheinbar winziger Schädel und grinste uns an.
    » Was soll das denn werden? « , fragte Max.
    Die Kids lachten über Jake. Er sah aber auch wirklich albern aus.
    Doch Niko feuerte einen strengen Blick auf mich ab: Du hast ihnen nichts davon erzählt?
    Seufzend zuckte ich mit den Schultern. Josie und ich hatten eben so einiges zu erzählen gehabt.
    Neben Jake stand ein Rucksack. Ich spähte hinein: Trockenfleisch, Studentenfutter, Wasser und zwei Ersatztaschenlampen.
    Ich wusste, dass sie auch eine der Pistolen eingepackt hatten.
    Hoffentlich würde das reichen, damit Jake überlebte. Hoffentlich.
    Alex erledigte die letzten Handgriffe an der Verkabelung des Video-Walkie-Talkies.
    Er hatte das Walkie-Talkie mit mehreren Schichten Klebeband vor Jakes Oberkörper geschnallt, wodurch der Brustbereich des Kostüms noch merkwürdiger aussah, richtig zugeschnürt. Das Kameraauge des Walkie-Talkies blickte nach vorne, das Headset-Kabel verlief über Jakes Hals, mit Klebeband auf die Haut gepappt. Jake erinnerte an einen Drogenfahnder vor einer Razzia. Oder an einen FBI-Typen.
    » Na, Booker, wie seh ich aus? «
    Wie ein stark übergewichtiger, elektronikverrückter Fitnessfanatiker, hätte ich beinahe gesagt.
    » Du siehst ganz schön hart aus « , sagte ich.
    » Ja, klar. « Er lachte.
    Ich freute mich für Jake, dass er wieder auf die Beine gekommen war. Er wirkte genauso blass und fertig wie früher, aber jetzt lächelte er wenigstens.
    Die Kids umringten ihn, ließen uns aber genügend Platz zum Arbeiten. Geduldig erklärte Josie ihnen unseren Plan.
    Die Kleinen konnten es kaum erwarten.
    Chloe knuddelte Luna, so fest sie konnte. Der Hund musste sich auf eine Menge Liebe gefasst machen.
    Aber Luna war ein guter Hund. Sie leckte Chloe bloß übers Gesicht, bis Chloe sie wieder freiließ.
    Alex knipste das Walkie-Talkie an und lief zu einem Bigtab, das das Erdbeben in der Originalverpackung überlebt hatte. Das Bigtab hing an einer Steckdose, ein Kabel führte vom AV-In-Anschluss zum zweiten Walkie-Talkie.
    Kaum hatte Alex das Bigtab eingeschaltet, erschienen Caroline und Henry auf dem Display, die zufälligerweise direkt vor Jake standen, sich aneinander festhielten und Daumen lutschten.
    » Hey! « , riefen sie im Chor, als sie sich auf dem Bildschirm entdeckten.
    Alles jubelte.
    Jake drehte sich einmal um die eigene Achse. Das Bild auf dem Bigtab schwenkte über unsere gesamte Gruppe.
    Die Übertragung war ziemlich dunkel. Wir waren nur bruchstückhaft zu erkennen, aber ja, das waren zweifellos wir. Mir fiel auf, wie schmutzig wir waren. Auf dem Bigtab wirkten wir viel dreckiger und abgerissener als in echt.
    Vielleicht hatte ich mich einfach an unseren Schmuddel-Look gewöhnt.
    » Das ist ja der Hammer « , sagte Jake.
    Er hüpfte auf und ab. Das Bild auf dem Bigtab hüpfte auf und ab. Er rückte Max auf die Pelle. Das Bild zoomte auf das überglückliche Gesicht des kleinen Max, der die Zunge rausstreckte und Grimassen schnitt.
    » Okay « , meinte Alex. » Sag mal was. «
    » Sind wir schon drauf? « , plapperte Jake. »

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