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Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emmy Laybourne
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«
    » Niemand macht dir einen Vorwurf « , sagte ich. » Du kannst nichts dafür. «
    Niko nickte. » Robbie hat uns angelogen. Wir müssen wissen, was wirklich passiert ist. «
    » Er hat gesagt, er nimmt mich mit « , antwortete Sahalia leise. » Dass wir uns so ähnlich sind und dass wir es schaffen können, zusammen. Ich dachte, er meint als Team. Aber dann … dann … « Tränen liefen über ihre Wangen. Sie machte keine Anstalten, sie wegzuwischen. » Er hat gesagt, ich könnte doch seine Freundin sein. Und ich, ich dachte, ich krieg das hin, ich kann das, was er von mir will. Aber dann wollte ich doch nicht mehr und … «
    » Ich hab ihn im Auge behalten « , sagte Astrid. » Weil ich ihm nicht getraut habe. Sie hat Nein gesagt. Er hat nicht aufgehört … «
    Josie zerrte mich am Ärmel und drängelte sich in unsere Mitte. » Also war es richtig so, oder? Er war ein schlechter Mensch. Oder? « Sie atmete immer schneller. In ihren Augen sammelten sich Tränen. » Er war ein schlechter Mensch. Ich hatte keine Wahl. Ich musste es tun. Oder? «
    » Ja. «
    » Natürlich. «
    » Auf jeden Fall. «
    Doch Josie schien unsere Antworten nicht zu hören.
    Niko fasste sie an den Armen und blickte ihr fest in die Augen. » Josie. Robbie war ein schlechter Mensch. Du hast mir das Leben gerettet. Es war richtig, ihn zu erschießen. «
    Josie wankte. Ihre Knie knickten ein. Vorsichtig setzte Niko sie neben Astrid und Sahalia auf das Sofa.
    Astrid legte ihren freien Arm um Josie. Jetzt hatte sie Sahalia auf der einen, Josie auf der anderen Seite.
    » Ich hab den Schuss gehört « , sagte Josie. » Da bin ich losgerannt. «
    Josie musste ihre Geschichte erzählen. Es war wichtig für sie.
    » Und da lag die Tüte mit der zweiten Pistole, mitten im Gang. Ich hab die Pistole genommen. Aber nicht weil ich damit schießen wollte. Ich dachte mir nur … eine Pistole sollte doch nicht einfach so rumliegen. « Josie wischte sich über die Augen. » Eigentlich wollte ich sie gar nicht aufheben. Aber ich hab sie aufgehoben. Und als ich gesehen hab, wie Robbie Niko wehgetan hat – ich hab überhaupt nicht nachgedacht. « Jetzt flüsterte sie nur noch. » Ich hab einfach geschossen. Es war ganz natürlich. Als würde ich andauernd auf Menschen schießen. «
    » Es war die richtige Entscheidung « , sagte ich.
    » Ja. Weil er Niko wehtun wollte. Weil er Niko erschießen wollte. Oder? «
    » Er hatte mich schon mit der Waffe geschlagen « , meinte Niko. » Ja, ich glaube, er wollte schießen. «
    » Ja « , sagte Josie. » Es war die richtige Entscheidung. Die richtige Entscheidung. «
    Plötzlich hob sie den Kopf und sah uns an – Niko, Jake, Alex und mich. Mein Shirt, meine Arme.
    » Ist das Blut ? « , fragte Josie und stand wankend auf. » Jungs, ihr seid voller Blut. Ihr müsst euch sofort waschen. Was sollen denn die Kleinen denken? «

 
    30 – Ein Kuss
    ELFTER TAG
    Alle waren müde bis auf die Knochen. Aber nur Sahalia, Jake und Alex konnten schlafen.
    Sahalia hatte sich auf dem Futonsofa verkrochen.
    Alex auf dem Klappliegestuhl.
    Jake hatte sich vor dem Sofa auf den Boden gelegt. » Will nur kurz die Augen zumachen « , hatte er gesagt, und Sekunden später hatte er geschnarcht.
    » Ich bin okay « , sagte Josie. » Ich kümmer mich um Brayden und Mr. Appleton. Ruht ihr euch mal ein bisschen aus. «
    Astrid stand auf und ging rüber zum Zug, warf einen Blick ins Innere und kratzte sich am Kopf.
    » Soll ich dir dein Abteil zeigen? « , fragte ich sie.
    Sie blickte mich an. » Du bist sicher müde, oder? «
    » Warum? «
    » Ich glaub, ich hab Läuse. «
    » Ja « , erwiderte ich. » Höchstwahrscheinlich. «
    Ich erklärte ihr, dass wir alle Läuse gehabt hatten, bis Josie uns die Haare gewaschen hatte.
    » Wenn du willst, wasch ich dir die Haare « , sagte ich.
    » Bist du dafür nicht zu müde? «
    Bis vor einer Sekunde war ich stehend k.o. gewesen, aber seit ich mit Astrid sprach, war alles anders. Allein die Vorstellung, ihr … ihr die Haare zu waschen , hätte mich von den Toten erweckt. » Nein « , sagte ich. » Und für eine verlauste Freundin hab ich immer Zeit. «
    Sie lächelte.
    Auf dem Weg zur Müllkippe machte Astrid einen Abstecher zu den Büroartikeln.
    » Was brauchst du denn? « , rief ich ihr hinterher.
    Mit einer Schere in der Hand tauchte sie wieder auf. » Ich hab vier Brüder. Und ich hatte schon dreimal Läuse. Aus so langem Haar kriegt man die Viecher nie mehr raus. Du musst mir die Haare

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