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Monuments Men

Monuments Men

Titel: Monuments Men Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert M. Edsel
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sind nicht vergessen, aber die Freuden der so lange nicht mehr gekannten Freiheit versetzen alle in Erregung ... Gott weiß, was genau geschehen ist. Es war nicht schön, das kann ich Euch versichern.
    Das muss für heute genügen. Ich habe seit Monaten von keinem von Euch mehr etwas gehört, und ich bemühe mich sehr, dafür zu sorgen, dass mir alle Briefe nachgeschickt werden. An welche Adresse habt Ihr geschrieben? Bitte notiert Euch die neue Anschrift, damit mich die Briefe nicht verfehlen.
    In Liebe
James

16

VORSTOSS NACH DEUTSCHLAND
    Aachen
Oktober bis November 1944
    Zwei Wochen lang verfolgte Walker Hancock, wie die Bomben auf Aachen fielen, eine Stadt im äußersten Westen Deutschlands. Es war Mitte Oktober 1944, aber schon ziemlich kalt geworden. Er schmiegte sich in seine Jacke und starrte auf den Horizont. Wohin war die Septembersonne entschwunden? Rauch verwob sich zu einem grauen Himmel. Die Stadt stand in Flammen. Hinter ihm rauschte das Funkgerät, als Informationen zwischen den Truppenteilen an der Front ausgetauscht wurden.
    Hancock hatte seinen Kollegen George Stout in Verviers getroffen, wo die 1. US-Armee ihr vorgeschobenes Hauptquartier aufgeschlagen hatte, gerade als der alliierten Militärmaschinerie allmählich der Treibstoff und die Munition ausgingen. Die Armeen waren in wenigen Monaten Hunderte Kilometer weit zur deutschen Grenze vorgestoßen, fast ohne auf Widerstand zu stoßen, mit dem sie eigentlich gerechnet hatten. Sie fanden keine auf dem Rückzug befindliche Armee vor, wie sie erwartet hatten, sondern eine Linie von betonierten Maschinengewehrnestern, Stacheldrahtzäunen, Minenfeldern und Panzersperren, die als »Siegfried-Linie« bezeichnet wurde; bei den Deutschen wurde sie vielfach auch »Westwall« genannt. Die Maschinengewehrnester hatten im Laufe der Zeit Rost angesetzt, und der Großteil der 700 000 Soldaten, die sie besetzt hielten, waren frisch rekrutierte Kämpfer, von denen viele noch zu jung oder schon zu alt waren, um bereits an Feldzügen teilgenommen zu haben. Dennoch bildete die Siegfried-Linie ein Abwehrbollwerk, das die überbeanspruchten Alliierten zunächst nicht durchbrechen konnten. In der Normandie hatten sie in überwältigenden Wellen die deutschen Linien überrannt; an der Siegfried-Linie kamen ihre Einheiten jedoch zum Stehen, ihr Material und ihr Schwung waren verbraucht. General Bernard Montgomerys 21. Heeresgruppe (zu der auch die 1. kanadische Armee gehörte, in der der Monuments Man Ronald Balfour diente) wurde bei ihrem Versuch, den Rhein zu überqueren, in die Niederlande zurückgeworfen. Pattons 3. US-Armee wurde in der Nähe von Metz in Frankreich aufgehalten. Hancock und die 1. Armee stießen bei Aachen erstmals seit der Normandie auf heftigen Widerstand.
    Gemäß dem Plan sollte Aachen umgangen werden, die Einheiten sollten nach Norden und nach Süden vorstoßen und sich dann am östlichen Rand der Stadt wieder vereinigen. Bei Aachen, dessen Bevölkerungszahl von einst 165 000 Einwohnern während des Vormarsches der Alliierten auf rund 6000 Menschen gesunken war, drohten sich erstmals jene zähen, langwierigen Kämpfe zu entwickeln, welche die Alliierten eigentlich vermeiden wollten, zumal die Stadt kaum Schwerindustrie besaß und nur von geringem taktischem Nutzen war. Stattdessen war sie von hoher geschichtlicher Bedeutung. Aachen war die Residenzstadt des Heiligen Römischen Reiches, das Hitler als Erstes Reich bezeichnete. Von Aachen aus hatte Karl der Große, der im Jahr 800 vom Papst zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gekrönt worden war, seine Macht gefestigt und Mitteleuropa unter seiner Herrschaft vereinigt. Der Aachener Dom und die ihn umgebende Altstadt waren unbestritten historische Kostbarkeiten. Die Alliierten hatten somit allen Grund, die Stadt unangetastet zu lassen.
    Leider besaß Aachen auch für Hitler eine große symbolische Bedeutung, nicht nur als Geburtsstätte des ersten deutschen Reiches, sondern auch als erste deutsche Stadt, die von alliierten Truppen bedroht wurde. Als deutsche Soldaten, die sich auf dem Rückzug befanden, in die Stadt marschierten, empfingen die Bewohner sie jubelnd. Aber als die Alliierten am Horizont auftauchten, requirierten die örtlichen Parteiführer den letzten Zug, der die Stadt verlassen sollte, ließen ihren persönlichen Besitz damit fortschaffen und überließen die Einwohner ihrem Schicksal. Hitler kümmerte das Schicksal der Bevölkerung nicht, aber er war so wütend darüber,

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