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Moonshadow - Das Schwert des grauen Lichts

Titel: Moonshadow - Das Schwert des grauen Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Higgins
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vorbei. Ich spüre, dass unser Dieb noch in der Stadt ist. Sei gewiss: Ich werde ihn selbst suchen und im richtigen Augenblick zuschlagen. Wenn dei ne anderen … Angestellten hier ihren Fehler nicht vorher wieder gutmachen, werde ich dir die Plä ne wiederbeschaffen. Und den Kopf dieses jungen Spions.«
    Silberwolf begegnete dem starren Blick des Mörders. Ein vollmundiges Versprechen! Er hätte sich über jeden anderen, der es ausgesprochen hätte, lustig gemacht, oder ihm geraten, es wahrzumachen oder zu sterben, so wie er es gerade gegenüber Jiro getan hatte. Der Kriegsherr atmete tief ein. Aber nein. Nicht mit diesem Mann.
    Stattdessen dachte er laut. »Also! Es gibt noch einen Spion. Noch dazu ein Mädchen?«
    »Ich bin ganz sicher, Lord«, verneigte sich Ak ira. »Ein Mädchen, und sie ist seine Rivalin.«
    »Auch sie«, sagte der Todlose und zerkrümelte Moos zwischen seinen Fingern, »ist noch hier.«
    »Sir«, sagte der größte Samurai, »bei allem Respekt - wie könnt ihr das wissen?«
    Der Todlose zeigte auf Akira, dann auf sich selbst. »Alle Shin obi lernen, sich gegenseitig zu entdecken. Wie Akira-San gezeigt hat, verraten einen die besonderen Körperbewegungen gegenüber einem geübten Auge, selbst wenn man verkleidet ist. Wenn wir unsere Fähigkeiten verbessern, lernen manche von uns
sogar, die Gegenwart des anderen direkt zu spüren. Aber das ist eine unzuverlässige Wissenschaft, und nur wenige perfektionieren sie so weit, dass ihre Eindrücke immer zutreffen.« Er hielt einen Moment inne. »Ich habe diese Ebene erreicht.«
    »Wichtig ist, dass sie beide noch da sind.« Silberwolf schöpfte bei dieser Neuigkeit frischen Mut. »Ich sehe jetzt, wie wir weitermachen können! Wir lassen diese Rivalin für uns arbeiten, dann bringen wir sie beide um.«
    Jiro sprang auf die Füße. »Groß artige Idee, mein Lord!« Er zog seine Nase kraus. »Und wie?«
    »Ihr alle, vergesst jetzt, den Jungen zu finden. Er versteckt sich of fensichtlich in der Stadt und wartet auf eine Gelegenheit, sich aus dem Staub zu machen. Also startet jetzt keine lauten Hausdurchsuchungen. Ich werde diese besondere Ecke von einem feineren Besen kehren lassen.«
    »Und was sollen wir dann tun, Lord?« Ak ira rieb sich die Bandage an seinem Arm.
    »Konzentriert euch darauf, das Mädchen zu finden. Es muss tagsüber in irgendeiner Verkleidung auftreten. Du, Akira: beschreibe den anderen ihre Gestalt und diese besondere Geschmeidigkeit. Lasst den Tod losen hier sei nen Spürsinn einset zen! Und ihr alle: Verkleidet euch. Durchkämmt die Straßen. Versucht, ihre Gestalt oder ihre besondere Geschmeidigkeit zu erkennen.«
    Jiro sah verwirrt aus. »Und dann?« Akira rollte seine Augen.
    »Folge ihr, du Narr! Sie ist die Rivalin des Jungen,
oder? Soll sie uns doch zu ihm und meinen Plänen führen. Und wenn ihr noch eine Chance habt, die zweite, einen der beiden oder beide auf einmal zu erwischen, geht kein Risiko ein!« Er zeigte streng auf seine besten Wachen. »Pferde und Ketten dieses Mal!«
    Die beiden Samurai verbeugten sich schnell. Silberwolf zischte leise. »Aber eins sollt ihr wissen, alle beide. Mei ne Geduld ist aufs Äu ßerste stra pa ziert, wie Reispapier, kurz bevor es re ißt. Wenn ihr noch einmal versagt …«
    Er musste sich selbst unterbrechen. Rasende Wut stieg wieder in ihm hoch.
    Der Todlose ließ seine Knöchel knacken. Der gro ße Samurai schloss die Augen. Akira stand mit versteinerter Miene da, ohne zu blinzeln. Jiro blickte nach hinten zu dem Mörder in der Kapuze und schluckte schwer.
    »Jetzt macht, dass ihr mir aus den Augen kommt.« Silberwolf drehte sich weg.

    Groundspider, mal wieder in seiner Lieblingsverkleidung als geselliger Seidenhändler, ging an einem einsamen Küstenabschnitt auf der Toka ido-Landstraße seiner Wege. Er hatte die Grenze von Hakone ohne Zwischenfall überwunden, obwohl er nicht geringe Lust verspürt hatte, sich mit einem der großspurigen
Wachen dort zu duellieren, als der ihn bei der Übergabe der Papiere angeblafft hatte.
    Der am meisten von Banditen geplagte Teil des Hakone-Walds und das ruhige Seengebiet lagen jetzt auch schon hinter ihm, und Groundspider glaubte schon, dass dieser Teil sei ner Mission tatsächlich so ruhig sein sollte.
    »Was nur beweist«, murmelte er zu sich selbst, »wie sehr die Götter mich lieben.«
    Er blickte unter dem Rand seines Sonnenhutes nach vorn und wusste gleich, dass er den Mund zu voll genommen hatte. Ein stahläugiger Inspektor, einer der

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