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Moony Witcher - Nina 01 und das Geheimnis der Lagunenstadt

Moony Witcher - Nina 01 und das Geheimnis der Lagunenstadt

Titel: Moony Witcher - Nina 01 und das Geheimnis der Lagunenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scotty
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wandte sie sich zum Fenster und sah sie wieder hinter der kleinen Kanalbrücke: Die heimtückischen Zwillinge lachten, und das Mädchen mit den langen schwarzen Zöpfen warf einige Seiten, die sie aus dem Buch von Birov gerissen hatte, in die Luft. Der Junge mit der lilafarbenen Kappe hielt die anderen Bücher unter dem Arm. Beide trugen wie immer ihre Sweatshirts mit dem aufgedruckten K.
    »Diebe! Diebe! Diebe! Gebt mir meine Bücher zurück!«, schrie Nina aus vollem Hals am Fenster der Villa.
    Carlo Bernotti, der Gärtner, stand gerade in der Nähe der großen roten Magnolie, erfasste blitzschnell die Situation und lief mit der Harke in der Hand auf die Zwillinge zu. Aber es war zu spät, die beiden Schurken waren schon hinter den Häusern verschwunden. Adonis war herbeigerannt und versuchte, mit den Vorderpfoten das Tor aufzustoßen, dabei bellte und knurrte er aufgeregt.
    »Mach dir keine Sorgen, Fräulein Nina, die beiden sind kleine Schufte. Nächstes Mal werde ich ihnen eine gehörige Lektion erteilen. Aber jetzt komme ich erst mal ins Haus und repariere die Fensterscheibe. Und fass ja nichts an, sonst schneidest du dich noch!«, rief ihr der Gärtner zu.
    »Aber wer sind die beiden?«, fragte Nina.
    »Alvise und Barbessa, Zwillinge. Hier auf der Giudecca-Insel kennen wir sie gut. Sie sind üble Zeitgenossen und stellen ständig etwas an, vergiften Hunde und Katzen und manchmal werfen sie sogar mit Steinen nach Passanten. Oft hängen sie mit anderen zwielichtigen Kindern herum ... gehören alle zu dieser Waisenkinderbande«, erklärte ihr Carlo.
    »Waisen?«, rief Nina. »Willst du damit sagen, dass hier lauter Kinder ohne Eltern aufwachsen müssen?«
    »Na ja, es gibt hier mindestens zehn von ihnen. Sie leben drüben im Waisenhaus, in einem alten Palazzo in der Nähe der Piazza San Marco, dem Markusplatz. Ein Herr, ich glaube, ein Graf, kümmert sich um ihre Erziehung. Ich kenne aber seinen Namen nicht«, erklärte der Gärtner. »Jedenfalls brauchst du keine Angst vor ihnen zu haben. Beachte sie am besten gar nicht, dann macht es ihnen keinen Spaß mehr und sie lassen dich schnell wieder in Ruhe.«
    Zwei geheimnisvolle Geschwister, die im Kinderheim eines rätselhaften Grafen aufwuchsen, bedrohten Nina - und sie hatte nicht die leiseste Ahnung, warum.
    Nina seufzte und stieg die Treppe hinauf in ihr Zimmer. Die Zettel, die um den Stein gewickelt gewesen waren, versteckte sie im Schrank. Dann zog sie die schwarzen Kleider für die Beerdigung an und ging hinunter ins Erdgeschoss, wo Ljuba schon auf sie wartete.
    »Komm, lass uns noch kurz ins Kaminzimmer gehen, bevor wir losfahren, dann erzähle ich dir, wie dein Opa gestorben ist«, sagte die Kinderfrau ernst. Nina entging der Schatten der Traurigkeit nicht, der sich über Ljubas Gesicht legte, als sie zu berichten begann.
    »Es war zehn Uhr abends und ich war schon im Bett, als ich Schreie aus diesem Zimmer hörte. Ich bin sofort hergestürzt, und als ich hereinkam, sah ich deinen Großvater auf dem Boden liegen. Seine Augen waren weit aufgerissen und er bewegte sich nicht mehr. Seine Hände klammerten sich noch um dieses Ding.«
    Ljuba zeigte Nina eine Art goldenes Zepter. Es hatte einen Kopf in der Form eines rätselhaften Vogels mit zwei rosafarbenen Steinchen als Augen. Auf dem Stab befanden sich außerdem unentzifferbare Inschriften.
    Ljuba erzählte weiter: »Zuerst habe ich versucht, ihn wiederzubeleben, aber das habe ich nicht geschafft. Also habe ich den Notarzt gerufen. Als er ankam, konnte er nur noch seinen Tod feststellen - ein Herzinfarkt. Ich war so erschüttert, dass ich im ersten Moment nicht mal weinen konnte, vor allem aber verstand ich überhaupt nichts mehr. Du weißt ja, dass dein Großvater nichts am Herzen hatte. Ihm ging es bestens. Doch der Arzt hat mir erklärt, dass in diesem Alter viele Menschen Herzinfarkte bekommen - auch völlig überraschend.« Sie schluckte und reichte Nina das goldene Zepter. »Hier, Nina, ich halte es für richtig, wenn du dieses Ding an dich nimmst. Ich weiß nicht, was es ist, aber der Professor hatte es immer bei sich in der Tasche. Ach, beinahe hätte ich es vergessen: Neben diesem Zepter lag auch ein Brief an dich. Ich glaube, er hat ihn kurz vor seinem Tod geschrieben.« Sie überreichte Nina einen Umschlag, den diese gleich öffnete. Der Text war kurz.
    An meine geliebte Enkelin Ninotschka:
    »In den Worten, in den Gedanken, in den Farben, in den Klängen, in den Zahlen, überall darin steckt der

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