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Moony Witcher - Nina 01 und das Geheimnis der Lagunenstadt

Moony Witcher - Nina 01 und das Geheimnis der Lagunenstadt

Titel: Moony Witcher - Nina 01 und das Geheimnis der Lagunenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scotty
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mir, die Leute werden deinen Anblick fürchten. Aber bist du auch genauso böse und mutig wie grässlich?«
    »Ja, mein Herr. Das bin ich«, antwortete Nina ohne Zögern.
    »Dann steh auf und komm her. Jetzt schauen wir mal, ob du wirklich Mut hast«, sprach der Magier und zwirbelte das spitze schwarze Ziegenbärtchen an seinem Kinn.
    Nina betrat das Zimmer. Von dem Geruch darin konnte einem schlecht werden, denn es lagen zerteilte Katzen neben Bücherstapeln, tote Tauben hingen am Kronleuchter und ein lebendiges Eichhörnchen huschte völlig verängstigt durch einen viel zu engen Käfig. Eine Wand wurde von einem großen Foto beherrscht, auf dem zu sehen war, wie ein armes Seehundbaby getötet wurde.
    An einer anderen Wand hingen eine Sternenkarte, einige unscharfe Bilder von Planeten, Zeichnungen von seltsamen Tieren und Skizzen von Instrumenten und Motoren, wie Nina sie noch nie gesehen hatte. Auf zwei riesigen Pergamenten standen lateinische Begriffe: Magister Magus Infinitus Potens: Meister der Magier von unendlicher Macht. Karkon war zweifellos sehr von sich überzeugt.
    Neben dem Entwurf für ein Raumschiff entdeckte Nina ein Foto ihres Großvaters Mischa und eins von Birov an der Wand, beide mit einem X gekennzeichnet und mit einem Zettel an der Seite versehen: »Auf Xorax verschollen - auf der Erde gestorben.«
    Nina zuckte zusammen, die Fotos und dieser Satz jagten ihr einen kalten Schauer über den Rücken. Ihr Großvater und Birov waren auf Xorax gelandet und galten dort seitdem als verschollen? Unmöglich, es konnte einfach nicht sein, sie waren doch beide tot und alle wussten das genau. Es hatte eine Beerdigung gegeben und Opa Mischa war neben Prinzessin Espasia begraben worden. Aber wenn Nina es genau bedachte, seinen Körper ... nun ja ... seine Leiche hatte sie nicht gesehen. Ein grausamer Verdacht brachte Nina ganz durcheinander, aber in diesem Moment durfte sie sich auf keinen Fall von ihrer Angst überwältigen lassen. Sie versuchte, sich wieder ganz auf Karkon zu konzentrieren, auch wenn dieser Gedanke ungeheuerlich war.
    Sie ließ den Blick weiter durch das Zimmer wandern und entdeckte in der Nähe des Fensters einen Kupferkessel, so ähnlich wie der im Labor ihres Großvaters. Aus dem Kessel stieg beißender Dampf auf. Nina näherte sich vorsichtig und stellte naserümpfend fest, dass darin eine stinkende Mischung von Ölen und Mineralien kochte.
    Das Feuer im Kamin des Zimmers war zwar nicht sehr groß, aber es herrschte trotzdem eine unerträgliche Hitze, sodass sogar die kleinen Wachsfiguren, welche die riesigen Köpfe von der Osterinsel darstellten, zu schmelzen begonnen hatten.
    Nina wurde immer unruhiger: Die Statuen von der Osterinsel? Warum hat Karkon sich diese Figuren aufgestellt? Hatten sie etwa auch etwas mit dem Sechsten Mond zu tun?
    Drüben auf dem Regal, versteckt zwischen Flaschen und Destillierkolben, entdeckte Nina schließlich das Schwert. Es war eckig, aus einem durchscheinend violetten Material gefertigt und auf der Spitze steckte eine Art Antenne. Die drei K auf dem Griff ließen keine Zweifel daran, wem das Schwert gehörte.
    Das musste der Pandemon Mortalis sein.
    Nina schlug das Herz bis zum Hals, sie hatte die mächtige Waffe des Magiers gefunden!
    »Tritt vor, kleines Monster«, sagte Karkon im selben Augenblick. »Dann öffne diesen Käfig und nimm das Eichhörnchen heraus. Du musst es mit deinen eigenen Händen erwürgen. Nur wenn du diesen Befehl ausführst, wirst du auch meine Schülerin.«
    Nina fühlte sich, als würde man ihr den Boden unter den Füßen wegreißen. Obwohl der Zaubertrank die Boshaftigkeit in ihr schürte, konnte sie es nicht über sich bringen, das arme Tier zu töten. So schwarz und zerfressen vor Hass würde ihr Herz hoffentlich nie werden. Doch sie durfte sich das nicht anmerken lassen.
    Sie öffnete langsam den Käfig und packte das Tier, das sich erfolglos sträubte. Es war ein sehr mageres Eichhörnchen, das wahrscheinlich seit Tagen nichts gefressen und schon ganz matte Augen hatte; es sah aus, als würde es nur noch auf den Tod warten. Nina drückte es auf den Tisch, genau zwischen den brodelnden Kessel und das Zauberschwert. Karkon hatte sich auf einer Art schwarzem Marmorthron niedergelassen und beobachtete von dort aus jede ihrer Bewegungen. Nina nahm all ihren Mut zusammen und ließ das Eichhörnchen plötzlich los. Es gab sich einen letzten Ruck, sprang beherzt - und landete auf dem Schrank.
    Der Magier fuhr hoch, reckte die Arme

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