Moony Witcher - Nina 01 und das Geheimnis der Lagunenstadt
berührt ... den Pandemon ... Aber ich musste ihn dann doch im Palazzo zurücklassen, weil sie mich sonst gefangen hätten. Und ich habe Karkon verletzt, einen ganzen Kessel kochendes Öl auf ihn geschüttet. Das wird jetzt die Hölle für uns, er wird sich bestimmt bald rächen wollen.«
»Du warst wirklich mutig, keiner vor dir hat jemals Karkon herausgefordert. Du wirst sehen, wir werden ihn besiegen.«
Cescos Worte beruhigten Nina, die ihre Augen schloss und sagte: »Die Wirkung des Zaubertranks ist fast vorbei. Schnell, schnell, bringt mich zur Villa!«
Ihre Haut schimmerte wieder blassrosa, die Augen wurden größer und blau. Dodo und Cesco hoben Nina hoch, einer an den Füßen, einer an den Schultern, und legten sie in ein kleines Boot, das sie in einem düsteren Nachbarkanal festgemacht hatten. Sobald alle an Bord waren, griff Roxy nach dem Handhebel des kleinen Motors und setzte das Boot in Bewegung.
Alvise und Barbessa kamen ans Ufer gerannt, schwangen den Pandemon Mortalis und riefen wütend: »Wir werden euch finden, das kommt euch teuer zu stehen! Ihr entwischt uns nicht!«
Die Wellen brachen sich an den Seiten des Bootes und die Gischt sprühte die Kinder nass, die es kaum erwarten konnten, an der Villa anzukommen. Salzwassertropfen zeichneten Spuren auf Ninas Gesicht, das sich nach und nach zurück verwandelte. Aber sie hatte nur eine Sorge: Sie schaute auf ihre rechte Hand und ... ja!
» Der Stern ist riesengroß. Schwarz. Schnell, schnell, ich muss sofort ins Labor, sonst kann ich die Falltür nicht offnen! « , rief Nina.
Fiore und Dodo versicherten ihr, dass sie es nicht mehr weit bis zur Villa hatten.
Die offene Wasserflache zwischen San Marco und der Giudecca zu überqueren, war ziemlich gefährlich, denn dort fuhren viele große Kreuzfahrtschiffe, Tanker, kleine Fahrboote und Sportboote, aber zum Glück war an diesem Juniabend nicht viel Schiffsverkehr.
Roxy machte ihre Aufgabe wirklich gut: Sie lenkte das Boot geschickt und nahm, als sie auf der gegenüberliegenden Seite am Ufer der Giudecca-Insel ankamen, die Geschwindigkeit zurück, sodass das Boot in den schmalen Kanal gleiten konnte, der an der Villa Espasia entlangführte. Dann schaltete sie den Motor komplett aus, um Ljuba und Carlo nicht aufzuschrecken. Es war wenige Minuten vor Mitternacht, und Nina wusste genau, dass die Wirkung des Zaubertranks bald völlig verfliegen wurde. Darum hatte sie Angst, der Stern würde zu schnell wieder klein und rot werden.
Kaum waren sie am Eisentor angelangt, stoppten sie das Boot, und Dodo und Cesco nahmen Nina wieder auf ihre Arme, um sie, gefolgt von Roxy und Fiore, in die Villa zu tragen.
Das Eingangstor stand noch halb offen, so wie Nina es hinterlassen hatte. Die Kinder traten so leise wie möglich ein, und Fiore knipste nur eine Taschenlampe an, um den Weg zu beleuchten, sodass sie zusammen zum Dogensaal schleichen konnten. Als sie dort ankamen, konnte sich Nina bereits wieder allein auf den Füßen halten. Sie erholte sich erstaunlich schnell. Entschlossen ließ sie sich von ihren Freunden die magischen Gegenstände zurückgeben und verschwand mit der Glaskugel im Labor. Die Freunde schauten ihr staunend nach.
»Bleibt bitte hier, bewegt euch ja nicht vom Fleck. Macht nur die Schreibtischlampe an. Denkt dran, ihr dürft nichts anfassen, bis ich zurückkomme«, sagte sie noch verschwörerisch, bevor sie die Labortür hinter sich schloss.
Das Muttermal war nun rabenschwarz. Nina nahm den Sternschlüssel und drückte ihn sacht auf die Form in der Falltür. Es gab einen, zwei, nein, drei Schläge, und dann sprang die Falltür an der Seite einen Spalt auf. Nina versuchte, die Klappe hochzuziehen, aber sie schaffte es nicht. Verzweifelt und völlig erschöpft schaute sie auf das Magische Buch, holte tief Luft, legte ihre rechte Hand auf die flüssige Seite und fragte: »Buch, der Stern ist jetzt schwarz, der Schlüssel ist der richtige, aber die Falltür geht nicht auf. Warum?«
Sprich »Quos Bi Los« und die Falltür wird aufgehen.
Aber in den Tunnel darfst du erst steigen,
wenn du das schwarze Heft verstehst.
Noch so ein wirrer Satz, den Nina nicht zu deuten wusste!
Die Laboruhr zeigte inzwischen Mitternacht, ihr rannte die Zeit davon. Noch war der Stern schwarz. Noch. Sie musste es versuchen!
Nina kniete sich hin und sagte langsam: »Quos Bi Los.« Nervös starrte sie auf die Falltür, wartete. Da, ein Knirschen! Endlich ging die Klappe auf und Nina erblickte darunter die
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