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Moony Witcher - Nina 01 und das Geheimnis der Lagunenstadt

Moony Witcher - Nina 01 und das Geheimnis der Lagunenstadt

Titel: Moony Witcher - Nina 01 und das Geheimnis der Lagunenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scotty
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mehr«, sagte sie misstrauisch.
    Ljuba zuckte mit den Schultern und ging zur Tür hinüber, um zu öffnen. Sie staunte nicht schlecht, als auf einmal Andora vor ihr stand mit diesem Lächeln im Gesicht, das eher nach einem schiefen Grinsen als nach echter Freude aussah.
    »Nina, komm mal her! Du hast Besuch von ... Tante Andora!« Ljubas Worte trafen Nina wie ein Blitzschlag aus heiterem Himmel.
    »Andora? Hier?«, rief sie und stürzte zusammen mit dem verdrießlich knurrenden Adonis in die Eingangshalle.
    »Guten Abend, Nina. Freust du dich etwa nicht, dass ich hier bin?«
    Andoras Begrüßung klang fast wie eine Anklage. Ihr schwarzes, zugeknöpftes Kostüm und die straff hochgesteckten Haare unterstrichen die Strenge in ihrem Gesicht.
    »Na ja, schon, ja ... natürlich freue ich mich, dich zu sehen. Aber ich habe nicht mit deinem Besuch gerechnet«, erwiderte Nina verlegen.
    »Ich wollte dich überraschen und ein paar Tage hierbleiben. Ich habe noch nicht einmal Carmen etwas verraten.« Andoras schrille Stimme schallte durch die Eingangshalle.
    Irgendwie beschlich Nina ein merkwürdiges Gefühl. Ob es wirklich Zufall war, dass Andora gerade jetzt hier auftauchte? Ungünstiger konnte der Zeitpunkt auf jeden Fall nicht sein. Eine zeternde Tante, die ihr womöglich hinterher spionierte, hatte Nina gerade noch gefehlt.
    Ljuba bot Andora höflich an, ihr dabei zu helfen, das Gepäck in die Villa zu tragen. Spätestens nach dem vierten schweren Koffer bereute sie es bitterlich. Insbesondere da Andora keinen Anlass sah, selbst auch nur eine Tasche zu übernehmen.
    »Sie können im Zimmer von Giacomo und Vera schlafen, gleich neben Ninas. Es ist hell und kühl, da werden Sie sich wohlfühlen«, sagte Ljuba trotzdem mit gewohnter Freundlichkeit.
    Der Abend wurde nun doch nicht heiter. Nina aß wenig und widerwillig, obwohl Ljuba alles tat, um für gute Stimmung zu sorgen. Sie scherzte, tischte ihre Köstlichkeiten auf, doch Nina und Andora schwiegen sich nur an.
    Kurz vor dem Nachtisch nutzte Andora dann einen unbemerkten Moment und schüttete ein starkes Schlafmittel, das sie in ihrer Rocktasche versteckt hatte, in Ninas Limonadenglas. In dieser Nacht sollte die bösartige Tante ihre heimtückischste Mission erfüllen.
    Um genau einundzwanzig Uhr ging Nina ins Bett und fiel in einen tiefen Schlaf.
    Andora schlich sich nur wenige Minuten später auf Zehenspitzen in Ninas Zimmer und versprühte aus einem Zerstäuber eine alchimistische Zauberlösung, die auch Hund und Katze in tiefen Schlaf versetzte, bevor diese auf den Eindringling reagieren konnten.
    Endlich hatte Andora freie Bahn!
    Sie trat an Ninas Bett heran, schaltete die kleine Nachttischlampe ein und begann in den Schubladen und Schränken nach magischen Gegenständen und den geheimen Notizen über den Sechsten Mond zu kramen. Sie fand die Kristallglaskugel, mit der Nina die Tür zum Labor der Villa öffnete, aber sie hielt sie nicht für besonders wertvoll, eher für Jahrmarkt-Hokuspokus. Darum legte sie die Kugel einfach wieder auf den kleinen Tisch zurück. Dann betrachtete sie Nina: Sie schlief friedlich, mit einem leichten Lächeln im Gesicht, wahrscheinlich träumte sie gerade etwas besonders Schönes. Andora stellte fest, dass Nina sich vor lauter Müdigkeit nicht einmal ihre Kleidung ausgezogen hatte. Sie hob die gemusterte Bettdecke etwas an und pfiff durch die Zähne. Da, an der linken Tasche der Latzhose leuchtete doch etwas. Vorsichtig zog sie daran und hatte schließlich ein geheimnisvoll schimmerndes Medaillon in der Hand. Es war der Jambir. Nina hatte vergessen, ihn bei den anderen magischen Gegenständen im Labor zu lassen.
    Andora drehte und wendete das außergewöhnliche Medaillon, studierte die Abbildungen und Muster, die an alte Kulturen erinnerten.
    »Interessant. Sehr interessant!«, zischte die bösartige Tante, hob den Blick und sah über Ninas Bett das Holzschild hängen, das sie schon in Madrid zur Weißglut gebracht hatte.
    »Du dummes Kind! Du hältst dich wohl für etwas Besonderes. Warte nur ab, schon bald ist alle Fantasie vernichtet. Kein Kind wird mehr irgendwelche Ideen haben«, sagte sie und spuckte auf den Boden.
    Sie schaltete das Licht aus und schlich über den dunklen Flur zurück in ihr Zimmer. Dort setzte sie sich auf das Bett, legte den Jambir neben sich und fing an, an ihrem linken Handgelenk herumzufingern. Ein Klicken war zu hören, dann ließ sich die Hand drehen. Ohne mit der Wimper zu zucken, schraubte Andora ihre

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