Moony Witcher - Nina 01 und das Geheimnis der Lagunenstadt
umarmten sich. Sie waren glücklich und immer noch verzaubert von dem, was sie gerade mit eigenen Augen gesehen hatten, vor allem aber freuten sie sich riesig auf das Abenteuer. Es machte sie stolz, dass sie als Pioniere auserwählt waren, und sie schworen sich, Karkon zu besiegen.
Die Laboruhr zeigte mittlerweile siebzehn Uhr, dreißig Minuten und neun Sekunden an, der Nachmittag war wie im Fluge vergangen, und die Freunde mussten sich so schnell wie möglich ins Acqueo Profundis begeben, um im Strade Mundi zu lesen und den Jambir zu aktivieren. Außerdem kannten Fiore, Roxy und Dodo den Androiden Max noch nicht.
Nina machte auf dem Weg noch einen kleinen Abstecher in die Küche, wo sie einige der Erdbeermarmeladengläser holte, die Ljuba ihr besorgt hatte, und kehrte dann zu ihren Freunden zurück. Sie wollte endlich das Versprechen einlösen, das sie Max gegeben hatte - er wartete schon seit dem Morgen sehnsüchtig auf seinen Marmeladennachschub.
Mithilfe des Sternschlüssels und der Zauberworte »Quos Bi Los« öffnete Nina die Falltür inzwischen wie im Schlaf. Es folgte die wie immer sehr rasante Fahrt mit dem Wagen zum Labor, und auch der Rauchring funktionierte einwandfrei, sodass die Kinder nur wenige Minuten später hinein ins Acqueo Profundis hasteten.
»Hi, Nina, schön, dich wiederzuxehen! Und wer xind diexe neuen Gexichter?«
Max war sehr gut gelaunt, und Roxy, Dodo und Fiore lachten vergnügt über seine Aussprache und seine verrückte, etwas steife Art, sich zu bewegen. Er ging auf jeden von ihnen zu, schüttelte ihnen die Hand und fragte nach ihren Namen. Die Vorstellungsrunde war aber schnell vorbei, als er die Marmeladengläser erblickte. Er stürzte sich auf Nina und dankte ihr überschwänglich mit einem feucht-öligen Kuss. »Danke, danke! Marmelade ixt mein Leben«, sagte er und fiel dabei fast um, so sehr brachte ihn die Aufregung ins Wanken.
»Lieber Max, das Magische Buch hat gesagt, ich brauche den Jambir und einen Zaubertrank, um in die Vergangenheit reisen zu können. Kannst du mir vielleicht beim Herstellen des Tranks helfen?«, fragte Nina und lächelte Max an.
Aber der Androide wurde sofort ganz ernst, und seine Antwort war nicht gerade das, was Nina sich erhofft hatte.
»Liebe Nina, du bixt dax Mädchen vom Xechxten Mond. Du muxxt dich mit der Alchimie auxkennen, wenn du Xorax helfen willxt. Ex tut mir leid, aber diexe Zauberformel muxxt du xelbxt finden. Dein Opa hat xie mir nicht anvertraut. Vielleicht haben ja deine Freunde eine Idee«, sagte Max und setzte sich auf seinen Hocker, um von dort aus das weitere Geschehen aus sicherem Abstand zu beobachten. So ganz traute er Ninas alchimistischen Fähigkeiten wohl noch nicht.
»Mensch, das wird ja langsam schwierig. Kannst du uns wirklich nicht helfen, Max?«, bettelte Roxy, aber Max antwortete nur lachend: »Um den Zaubertrank zu brauen, braucht ex mehrere Hände. Jemand muxx sich am PC um die Codex kümmern und jemand muxx im Topf umrühren. Mehr weix ich leider auch nicht.«
Nina runzelte die Stirn und sagte nachdenklich: »Ich nehme mir jetzt noch einmal Opas schwarzes Heft vor und schaue nach, ob es darin irgendwelche Hinweise gibt. Keine Sorge, ich finde die Lösung.«
Und tatsächlich stieß Nina schon nach wenigen Seiten auf die nötige Formel in Opa Mischas Notizen: Das Misyl, die rote Blume vom Sechsten Mond, konnte einen in die Vergangenheit versetzen, wenn man es aß. Also musste Nina zuerst wieder die Feder berühren und Xorax erscheinen lassen. Sie hoffte sehr, dass es ihr irgendwie gelingen würde, die Zauberblumen zu pflücken, auch wenn sie noch nicht genau wusste, wie sie in die Goldkugel gelangen sollte.
Roxy, Fiore, Dodo und Cesco rückten fasziniert an Nina heran, um noch einmal die Landschaft vom Sechsten Mond zu bewundern. Nina strich über die Feder vom Gugi und wieder erschien die Goldstaubkugel. Sofort danach blendete sie der smaragdgrüne Boden von Xorax. Nina legte ihre Hände um die Kugel und drehte sie vorsichtig, bis darin die duftende Misylwiese auftauchte. Es war ein Meer von roten Punkten, und die winzigen Blümchen verströmten einen betörenden Duft, der sich im ganzen Labor ausbreitete. Die Kinder zogen ihn begierig ein und ihre Gesichter wurden dabei rot wie Peperoni.
»Wunderbar! Dieser Duft erinnert mich an Rosen und Maiglöckchen«, sagte Fiore begeistert.
»Nein, nein, mir scheint es eher nach Alpenveilchen zu riechen«, entgegnete Roxy.
»Ach was, da... da... das riecht na...
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