Moony Witcher - Nina 01 und das Geheimnis der Lagunenstadt
für den Starken Geist. Im schwarzen Heft meines Großvaters waren die vier Grundelemente vermerkt: Wasser - Zarter Geist, Erde - Verzauberter Geist, Luft - Leuchtender Geist, Feuer - Starker Geist. Jedem entspricht eine Zahlenfolge. Das Atanor zu finden bedeutet, dass man dann das ewige Feuer des Universums besitzt. Wenn diese Suche im Namen des Guten geschieht, dann wird das Feuer auch für gute Zwecke eingesetzt, aber wenn das Atanor in die Hände des Bösen fällt, besteht höchste Gefahr! Denn dann kann es für tödliche Zaubereien missbraucht werden.«
Als Fiore das hörte, deutete sie mit dem Zeigefinger zitternd auf die Maschine, die wie ein Pizzaofen aussah.
»Nina, ob dieses Feuer das Atanor ist? Was denkst du?«
»Das kann eigentlich nicht sein, es sei denn ...« Nina stockte und drehte sich schweigend zu dem Steuerrad um.
»Es sei denn, was?«, fragte Roxy.
»Es sei denn, Karkon wäre so schlau gewesen, die alchimistische Formel, aus der das Atanor entsteht, in eine mathematische Formel umzuwandeln ... Schaut euch diese Zahlen an, vielleicht sind sie der Schlüssel zum System. Vielleicht kann man damit das Feuer mechanisch nutzen«, erklärte Nina.
»Mechanisch, wie meinst du das?«, wunderte sich Fiore.
»Es könnte sein, dass die Energie, die das Atanor erzeugt, nicht nur zum Zaubern benutzt wird, sondern auch dafür, ein System anzutreiben wie ein Rad oder eine Turbine oder Ähnliches, das dann wiederum die anderen Geräte in Bewegung setzt.«
»Interessante Erklärung. Aber wozu sollte das alles dienen? Was fängt Karkon mit dem ewigen Feuer und diesen komischen Maschinen an?«, fragte Roxy.
»Keine Ahnung. Aber ich glaube, er erfindet neue Zauber«, antwortete Nina und berührte vorsichtig das rätselhafte Steuerrad.
Kaum hatte Nina ihre Hand daraufgelegt, flackerte das Feuer im Ofen auf und in den Flammen erschien ein durchsichtiger Glasstab.
Nina zog ihre Hand wieder zurück und der Glasstab verschwand.
»Atanor ... das muss der Glasstab des ewigen Feuers sein! Den müssen wir unbedingt haben!«, sagte Nina und schritt auf den Ofen zu. Doch sobald sie die Hand nach dem Feuer ausstreckte, stob ihr eine schwarze Rauchwolke in die Augen und eine tiefe Stimme ertönte:
IGNIS AETERNUM,
ICH BIN DAS EWIGE FEUER,
GEFANGEN GEHALTEN VOM BÖSEN.
DU MUSST DAS ERSTE GEHEIMNIS FINDEN,
DAMIT DU MICH BEFREIEN KANNST.
»Atanor ... Bei allen Schokoladen der Welt! Ich habe tatsächlich das ewige Feuer gefunden!«
Nina konnte es kaum fassen: Sie rieb sich die Augen, die von dem schwarzen Rauch brannten, und machte langsam ein paar Schritte rückwärts vom Ofen weg, der bedrohliche Funken versprühte, bevor sich das Feuer schließlich wieder beruhigte. Roxy und Fiore nahmen Nina in die Arme und starrten dann gemeinsam auf die flackernde Flamme, jede in ihre Gedanken versunken.
»Das erste Geheimnis! Sag doch noch mal den Satz von deinem Vorfahren, Hamoi Aturi, auf, vielleicht erscheint der Glasstab ja dann erneut«, schlug Roxy plötzlich vor.
»Stimmt, der Satz...« Nina atmete tief ein und aus und sagte dann:
MAIROBITJ KUTANGA
Das Feuer brannte weiter, nichts passierte. Nina versuchte es noch einmal mit dem Zauberspruch, aber der Glasstab blieb verschwunden.
»Der Spruch von Hamoi Aturi funktioniert nicht. Was könnte es dann nur sein?« Nina fuhr sich nervös über den Stern auf ihrer Hand und sah Roxy und Fiore traurig an.
»Lass es erst mal gut sein mit dem Atanor, Nina, wir sind ja auch wegen Cesco hier. Um das ewige Feuer kümmern wir uns später«, sagte Fiore tröstend.
Nina ließ enttäuscht den Kopf sinken, stimmte ihr aber schließlich zu.
Cesco befand sich die ganze Zeit über im selben Raum, hinter der Maschine in Raketenform. Bewusstlos lag er da, mit angezogenen Beinen und ausgestreckten Armen, seine Brille schief auf der Nase, bei der schon wieder ein Glas zu Bruch gegangen war. Und wäre nicht eine kleine Maus vorbeigekommen und hätte an seiner Brille herumgeschnuppert, die daraufhin klirrend zu Boden fiel, vermutlich hätten ihn seine Freunde überhaupt nicht bemerkt. Doch zum Glück hatte Nina gute Ohren.
»Cesco! Bei allen Schokoladen der Welt! Da ist er ja! Kommt schnell!«
Das Klirren hatte sie irritiert und sie hinter die seltsame Raketenmaschine geführt. Dort waren ihr zuerst Cescos Turnschuhe ins Auge gefallen, die hinter der mächtigen Konstruktion hervorschauten. Nun kniete sie neben ihrem Freund auf dem Boden.
»Ist er etwa tot?«, fragte Fiore
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