Mopsküsse: Roman (German Edition)
relevante Anweisung im Vertrag übersieht.«
»Nenn mich nicht dumm!« Antonella schossen die Tränen in die Augen.
»Wie würdest du es dann nennen? War es vielleicht eine höhere Macht, die dich daran gehindert hat, deine Arbeit vertragsgemäß auszuführen?«
»Ich glaub das jetzt alles nicht …« Antonella sah Adrian entsetzt an.
»Weißt du eigentlich, was das für uns bedeutet?«, mischte sich Georgia in das Wortgefecht ein. »Und das alles nur, weil du wieder irgendeinen neuen Typen hast und deshalb völlig unkonzentriert bist!« Den letzten Satz fauchte sie wütend.
»Keine Sorge, das mit dem Neuen hat sich schon wieder erledigt!«, presste Antonella noch hervor und rannte dann aus dem Büro.
Adrian lief ihr nach und erwischte sie an ihrem Fahrrad, wo sie mit dem tückischen Schloss kämpfte. »Antonella …« Er legte ihr eine Hand auf die Schulter, doch sie ließ ihn gar nicht erst zu Wort kommen.
»Lass mich bloß in Ruhe, du widerlicher Heuchler! Du bist kein bisschen besser als alle anderen Kerle – du hältst mich für dumm und bist nur scharf auf meinen Körper!«, schluchzte sie in wütender Verzweiflung und sprang auf ihr Fahrrad. Was Adrian ihr noch hinterherrief, hörte sie schon gar nicht mehr.
KAPITEL 17
Tiefausläufer
A ntonella, machst du jetzt bitte das Bad frei? Ich hab’s eilig! Nachdem du dich weigerst, mit Adrian zu reden, muss ich unseren Laden ja alleine retten. Und wenn ich wegen dir zu spät komme, kannst du was erleben! Jetzt komm sofort raus und lass mich ins Bad!« Georgia klopfte wie wild an die Tür, und endlich öffnete Antonella. Georgia blieben weitere Beschimpfungen im Hals stecken, als sie in das bleiche, entsetzte Gesicht ihrer Freundin sah. »Um Himmels willen, was ist denn los?«
»Ich bin schwanger.«
»Was? Bist du dir sicher?«
Demonstrativ hielt Antonella das Teststäbchen hoch – eindeutig mit Streifen.
»Wie konnte das denn passieren?«
Antonella zuckte nur mit den Schultern.
»Jetzt erst mal keine Panik! Ich kümmere mich um den Schlamassel, und du gehst zum Arzt. Diese Apothekentests sind doch gar nicht zuverlässig.«
Das Schlichtungsgespräch zwischen Georgia und Bankier Degenhardt verlief dank Adrians engagierter Vermittlung erfolgreich. Zwar blieb Hugo’s Affairs auf allen Kosten und ohne Honorar sitzen, aber die Privatbank würde auf eine Zivilklage und weitere Forderungen verzichten. Georgia war nach dem knapp zweistündigen Gespräch erschöpft, aber erleichtert. 23000 Euro Verlust waren ein harter Brocken, doch es hätte schlimmer kommen können.
»Das war knapp.« Adrian hatte Johannes Degenhardt verabschiedet und kam in sein Büro zurück. »Gestern war er noch fest entschlossen, euch fertigzumachen!« Auch er wirkte reichlich mitgenommen.
»Vielen Dank für alles, Adrian. Das waren so ziemlich die schlimmsten sechs Wochen meines Lebens! Aber alles in allem ist es doch ganz glimpflich abgelaufen.« Sie lächelte ihn dankbar an und sah auf die Uhr. »Es ist fast zwölf, kann ich dich zum Essen einladen?«
»Ich bräuchte deine Hilfe.« Adrian legte nach dem Essen seine Serviette auf den Tisch. »In Antonellas Haus wird eine Wohnung frei – die über euch -, und da müsste ich wegen der Neuvermietung mit ihr sprechen. Aber sie ruft mich nicht zurück. Auch wenn das Haus noch nicht endgültig in ihren Besitz übergegangen ist, kann ich solche Entscheidungen nicht ohne sie treffen, und den Mietvertrag muss sie auf jeden Fall unterschreiben. Vielleicht mag sie die neuen Mieter auch selbst aussuchen? Wenn nicht, kümmere ich mich um alles und schalte nächste Woche eine Anzeige.«
»Das wird möglicherweise gar nicht nötig sein«, sagte Georgia nachdenklich. »Antonella, Tim und ich können ja nicht ewig in dieser Dreier-WG wohnen bleiben, vor allem jetzt, wo Tim und ich heiraten werden.«
»Ach, ich habe dir vor lauter Durcheinander noch gar nicht gratuliert. Entschuldige bitte! Ich wünsche euch natürlich alles Gute. Tim ist wirklich ein Glückspilz!«
»Dankeschön. Vielleicht können wir einfach nach oben ziehen? Das wäre doch die optimale Lösung. Wann wird die Wohnung denn frei?«
»Gekündigt haben die Hamanns zum 31. November, aber sie haben mir gesagt, dass sie froh wären, wenn schon früher ein Nachmieter die Wohnung übernehmen könnte. Soweit ich weiß, ziehen sie Anfang Oktober aus.«
»Gut, ich spreche mit Antonella und Tim und gebe dir so bald wie möglich Bescheid. Denkst du, ich kann Hugo mitnehmen?
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