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Mopsküsse: Roman (German Edition)

Mopsküsse: Roman (German Edition)

Titel: Mopsküsse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Müller , Micha Goebig
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saßen sie noch lange am Tisch und redeten über Gott und die Welt. Als Antonella immer häufiger gähnte, schlug Adrian vor: »Geh doch ins Bett. Ich räume noch die Küche auf und lege mich dann aufs Sofa.« Und fügte, als er ihren fragenden Blick sah, hinzu: »Ich habe ein paar Sachen mitgebracht. Ich lasse dich doch nicht allein.«
    Ihre Müdigkeit war wie weggeblasen. Sie hatte plötzlich ziemliches Herzklopfen. »Das ist ja sehr süß, aber wenn du wirklich auf mich aufpassen willst, kannst du das nicht von der Couch aus tun.«
    »Antonella, ich …«, er zögerte, riss sich dann aber zusammen und sagte mit fester Stimme: »Du gehst jetzt ins Bett, und ich schlafe auf dem Sofa!«
    Tja, offenbar wollte er unbedingt ritterlich sein, dachte Antonella ein bisschen enttäuscht und verzog sich ins Bad. Kurze Zeit später stand sie jedoch wieder in der Küche. Statt ihres geliebten Donald-Duck-Schlafshirts trug sie jetzt einen zartrosafarbenen Hauch von Nichts. Sie baute sich vor Adrian auf, der sich gerade die Hände abtrocknete. »Bekomme ich wenigstens noch einen Gute-Nacht-Kuss?«, fragte sie mit unschuldigem Augenaufschlag.
    »Guten Morgen!« Adrian lächelte sie an. »Hast du gut geschlafen? Wie geht’s deinem Kopf?«
    »Dem geht’s gut.« Sie bewegte ihn vorsichtig. »Und ich habe himmlisch geschlafen«, seufzte sie genießerisch.
    »Ich auch, wenn auch nicht allzu lange.« Adrian streckte sich. »Sag mal, soll ich heute bei dir bleiben?«
    »Das wäre toll!«, sprudelte es begeistert aus Antonella. »Aber natürlich nur, wenn es geht. Es ist ja schließlich Montag, und du hast doch bestimmt viele Termine oder so …« Doch Adrian war schon im Flur verschwunden und telefonierte kurze Zeit später mit seiner Sekretärin. »Frau Haubrock, das ist mir ganz egal, wie Sie das machen. Sagen Sie ihm, dass ich krank bin. Ich melde mich später noch einmal.« Er stand jetzt wieder im Schlafzimmer. »So, das war’s!« Er grinste, als er sah, wie Antonella ihn interessiert musterte. »Na, bin ich tageslichttauglich?«
    Sie nickte nur und klopfte auf die Bettdecke. »Komm wieder her.«
    »Willst du nicht auch erst bei dir im Büro Bescheid geben?«
    »Später …«
     
    Die nächsten drei Tage vergingen wie im Rausch. Antonella hatte im Loft angerufen und Jenny mitgeteilt, dass sie die nächsten Tage mit Giovanni alleine die Stellung würde halten müssen. »Das dürfte kein Problem werden, mit dem Aufbau für die Veranstaltung fangen wir sowieso erst nächsten Montag an, und sonst ist eh nichts los!«
    Am Dienstag musste Adrian wieder in seine Kanzlei, wollte aber mittags mit etwas Leckerem zum Essen wieder bei Antonella vorbeischauen. Als es um halb eins klingelte, öffnete sie die Tür. Dort stand aber nicht Adrian, sondern Frau Haubrock. »Herr Dr. Stern bat mich, Ihnen das hier vorbeizubringen«, sie reichte Antonella eine Tüte vom Restaurant Fontana di Trevi und taxierte sie mit hochgezogenen Augenbrauen, »er ist noch bei Gericht.«
    »Danke«, murmelte Antonella nur. Wie peinlich! Da stand sie nun da, nur mit Spitzendessous und einem Hemd von Adrian bekleidet.
    Als er am späteren Nachmittag wieder auftauchte, hatte sie ein kurzes Sommerkleid an. Er küsste sie. »Ich weiß gar nicht, was Frau Haubrock hat, du bist doch absolut korrekt gekleidet.«
    »Was hat sie denn erzählt?«
    »Sie war empört und hat irgendwas von halbnackt gesagt. Ich muss sagen, ich bin jetzt fast ein bisschen enttäuscht.«
     
    Am Donnerstag war Antonella endgültig wiederhergestellt, so dass sie keine Ausrede mehr hatte, Adrian von seiner Arbeit abzulenken und ihn frühzeitig aus dem Büro zu locken. Gedankenverloren und sehr unkonzentriert starrte sie auf ihren Bildschirmschoner. Sie konnte es nicht glauben: Adrian, den sie monatelang als das größte Ärgernis unter der Sonne betrachtet hatte und der sich dann – erstaunlich genug – als netter Kerl und akzeptabler Joggingpartner entpuppt hatte, dieser Mann sollte tatsächlich mehr für sie sein? Sie genoss jede Minute mit ihm. Er war aufmerksam und interessiert, sie konnten über viele Dinge zusammen lachen – auch über den notorisch schlecht gelaunten Hugo, um den er sich, wie er zugegeben hatte, nur aus rein professionellen Gründen sorgte. »Ich habe versucht, deiner Tante diese Klausel im Testament auszureden, aber sie sagte nur: ›Mit Ihrem Vater hätte es diese Diskussionen nicht gegeben!‹ Tja, was sollte ich machen? Und natürlich bin ich ihr jetzt unendlich

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