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MoR 03 - Günstlinge der Götter

MoR 03 - Günstlinge der Götter

Titel: MoR 03 - Günstlinge der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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Monat voraus; er würde die Grajischen Alpen also im Spätsommer überqueren, wenn er Anfang September aufbrach, und es war äußerst unwahrscheinlich, daß es um diese Jahreszeit auf einer Höhe von siebentausend Fuß schon schneite. Wagen für schweres Gepäck wollte er nicht mitführen. Er vertraute darauf, daß er sich in der Gegend von Narbo in Gallia Narbonensis mit dem schweren Teil des Proviants und der Ausrüstung würde versorgen können. Also beschlagnahmte er lediglich alle Maulesel, die er finden konnte, um sie als Lasttiere zu verwenden.
    »Wir werden schnell marschieren«, verkündete er, als das Heer im Morgengrauen zum Abmarsch bereit stand, »egal, wie schwierig das Gelände ist. Je weniger die Allobroger auf unsere Ankunft gefaßt sind, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, daß wir durch einen Krieg aufgehalten werden. Wir müssen um jeden Preis die Pyrenäen erreichen, bevor auch der niedrigste Paß nach Spanien zu ist! Gallia Transalpina gehört moralisch der Familie Domitius Ahenobarbus, und von mir aus kann sie die Provinz behalten! Wir wollen bis zum Winter in Hispania Citerior sein. Und das werden wir auch!«
    Ende September überschritt Pompeius den niedrigeren der beiden Pässe am Ende des Tals der Salasser, ohne auf nennenswerte Schwierigkeiten oder auf Widerstand der einheimischen Bevölkerung zu stoßen. Dann marschierte er das Tal der Isère hinunter und durchquerte das Land der wilden Allobroger so schnell, daß diese nur wütend ihre Speere schütteln konnten, ihn aber nicht mehr einholten. Erst als er die Rhône erreichte, traf er auf organisierten Widerstand von seiten der Helvier, die das Westufer des Stroms und einen Teil der Cevennen bewohnten. Aber die Helvier waren keine ebenbürtigen Gegner. Er schlug mehrere Haufen ihrer Krieger und ließ sich dann als Garantie für künftiges Wohlverhalten Geiseln stellen. Die Vokontier und die Salluvier, die sich in die Rhone-Ebene heruntergewagt hatten, erlitten das gleiche Schicksal, und nachdem Pompeius’ Truppen das Sumpfland zwischen Arelate und Nemausus durchquert hatten, erging es auch den arekomischen Volken nicht anders. Pompeius hatte inzwischen mehrere hundert Kinder als Geiseln genommen, die er in Massilia festsetzen ließ.
    Noch vor Einbruch des Winters überquerte er die Pyrenäen. Auf dem Gebiet der zivilisierten Indiceten in der Nähe der alten Stadt Emporiae fand er einen hervorragenden Lagerplatz. Damit hatte er wie geplant die Grenze von Hispania Citerior überschritten, auch wenn er nicht weit in die Provinz vorgedrungen war.
    Der Prokonsul, der nie Senator, geschweige denn Konsul gewesen war, verfaßte nun einen Brief an den Senat, in dem er von seinen Abenteuern bei der Überquerung der Alpen berichtete. Dabei versäumte er nicht, den großen Mut zu betonen, mit dem er einen neuen Weg erkundet hatte, und die Leichtigkeit, mit der er den Widerstand der Gallier gebrochen hatte.
    Pompeius vermißte jetzt schmerzlich, daß Varro nicht bei ihm war, der seiner trockenen und eintönigen Prosa sonst immer den letzten Schliff verliehen hatte. Seufzend ging er daran, einen weiteren Brief an seinen Kollegen, den Prokonsul Metellus Pius das Ferkel in Hispania Ulterior, zu schreiben.
    Ich bin in Emporiae eingetroffen und habe das Winterlager bezogen. Den Winter werde ich damit verbringen, meine Truppen auf die Feldzüge der nächsten Jahre vorzubereiten. Ich glaube, der Senat hat angeordnet, daß Du mir eine Deiner Legionen abtrittst. Inzwischen ist mein .Schwager Gaius Memmius vermutlich zum Quästor gewählt worden. Er wird mein Quästor sein und kann Deine Legion zu mir bringen.
    Natürlich können wir Sertorius am besten besiegen, wenn wir zusammenarbeiten. Deshalb hat der Senat darauf verzichtet, einem von uns den höheren Rang zu verleihen. Wir sind Kollegen und sollen den Feldzug gemeinsam führen.
    Ich habe eine Menge Zeit darauf verwandt, mit Männern zu sprechen, die Spanien gut kennen, und ich habe einen großartigen Plan für das kommende Jahr. Sertorius wagt sich nicht in den Teil von Hispania Ulterior, der östlich des Guadalquivir liegt, weil er ihm zu dicht besiedelt und zu stark romanisiert ist. Es gibt dort nicht genug Wilde, die er beeindrucken kann.
    Es ist Deine Pflicht, Quintus Caecilius, auf Deine Provinz aufzupassen und nichts zu tun, was Sertorius zu einem Vorstoß in Dein Gebiet östlich des Guadalquivir provozieren könnte. Ich für meinen Teil werde ihn dieses Jahr aus der Küstenregion von

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