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MoR 04 - Caesars Frauen

Titel: MoR 04 - Caesars Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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angeboten.«
    Oh, Bona Dea, Bona Dea, ich danke dir! Deine Schlangen sollen das ganze Jahr über Milch und Eier bekommen! Laut sagte sie: »Dann ist er ein richtiger Freund.«
    »Mamercus vertritt mich als Pontifex Maximus. Gib ein bißchen auf Fabia acht. Aus unserer kleinen Amsel darf kein Cato werden. Burgundus weiß, was er für mich einpacken muß. Ich bleibe in Pompeius’ gemieteter Villa. Jetzt, wo er untätig herumsitzen muß, wird ihm ein bißchen Gesellschaft ganz recht sein.«
    »Das mit Mucia Tertia warst also gar nicht du?«
    »Mater! Wie oft war ich denn in Picenum? Nein, du solltest dich besser unter den Picenern umschauen.«
    »Titus Labienus? Ihr Götter!«
    Er nahm ihren Kopf zwischen die Hände und küßte sie auf den Mund. »Paß auf dich auf, Mater.«
    Das Überwinden der Mauer fiel ihm leichter als Lucius Piso oder Publius Clodius; Aurelia starrte ihm noch eine ganze Weile nach dann drehte sie sich um und ging ins Haus. Es war kühl.
    Es war kühl, aber Marcus Licinius Crassus saß genau dort, wo Caesar ihn vermutet hatte: in seinen Geschäftsräumen hinter dem Macellum Cuppedinis, wo er bei so spärlichem Licht, wie seine vierundfünfzig Jahre alten Augen es ihm erlaubten, ein Tuch um den Hals gewickelt und einen Schal um die Schultern gelegt, eifrig seiner Arbeit nachging.
    »Du verdienst dir jede einzelne Sesterze selber«, sagte Caesar, der sich so leise in den riesigen Raum geschlichen hatte, daß Crassus beim Klang seiner Stimme erschrak.
    »Wie bist du hereingekommen?«
    »Genau die gleiche Frage habe ich Luicus Piso heute abend gestellt. Er ist über meine Gartenmauer geklettert. Ich habe das Schloß geknackt.«
    »Lucius Piso ist über deine Gartenmauer geklettert?«
    »Um die Geldeintreiber abzuhängen, die mein Haus belagern. Die Geldverleiher, die mir nicht von dir oder meinem gadetanischen Freund Balbus empfohlen worden sind, wollten vor Pisos Tribunal mein Stipendium pfänden lassen.«
    Crassus lehnte sich in seinen Sessel zurück und rieb sich die Augen. »Dein Glück ist wirklich phänomenal, Gaius. Du bekommst die Provinz, die du haben wolltest, und die dubiosen Kreditgeber sind so dämlich, ihre Eingabe bei deinem Vetter zu machen. Wieviel brauchst du?«
    »Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht genau.«
    »Das mußt du doch wissen!«
    »Ich habe vergessen, Piso danach zu fragen.«
    »Das sieht dir ähnlich! Wenn du nicht Caesar wärst, würde ich dich als die schlechteste Geldanlage der Welt in den Tiber werfen. Aber irgendwie habe ich es im Gefühl, daß du einmal reicher als Pompeius sein wirst. Du kannst noch so tief fallen, du landest immer wieder auf den Füßen.«
    »Es müssen mehr als fünf Millionen sein, denn sie wollten die ganze Summe pfänden lassen.«
    »Zwanzig Millionen«, erwiderte Crassus, ohne zu zögern.
    »Erklär mir das.«
    »Ein Viertel von zwanzig Millionen würde ihnen einen lohnenden Profit bringen, weil du seit mindestens drei Jahren Zinseszinsen zahlst. Wahrscheinlich hast du dir insgesamt drei Millionen geliehen.«
    »Du und ich, Marcus, wir haben beide den falschen Beruf!« sagte Caesar und lachte. »Wir marschieren oder segeln um den halben Erdball, halten wilden Barbaren unseren Adler oder das Schwert unter die Nase, nehmen die dortigen Plutokraten aus wie ein Kind seine Stoffpuppe, machen uns gründlich unbeliebt bei Menschen, denen es unter unserem Schutz eigentlich gutgehen sollte, und kaum sind wir wieder zu Hause, müssen wir dem Volk, dem Senat und dem Schatzamt Rechenschaft ablegen. Und während der ganzen Zeit könnten wir uns hier in Rom eine goldene Nase verdienen.«
    »Ich verdiene mir hier in Rom eine goldene Nase«, sagte Crassus.
    »Aber du verleihst dein Geld nicht gegen Zinsen.«
    »Ich bin ein Licinius Crassus!«
    »Eben!«
    »Du bist für die Reise gekleidet. Heißt das, du gehst fort?«
    »Erst einmal bis zum Marsfeld. Sobald ich meine Amtsgewalt habe, können die Geldverleiher nichts mehr machen. Piso kassiert morgen mein Stipendium und bringt es mir.«
    »Und für wann hat er die Geldverleiher vor sein Tribunal bestellt?«
    »Für übermorgen mittag.«
    »Gut. Ich werde dort sein, wenn sie erscheinen. Und du, Caesar, brauchst dir keine Sorgen zu machen. Sehr wenig von meinem Geld wird in ihre Kassen fließen, vielleicht gar keins. Ich übernehme die Bürgschaft für jede Summe, die Piso mir nennt. Solange ein Crassus dir den Rücken stärkt, werden sie sich gedulden müssen.«
    »Dann verlasse ich dich beruhigt und bin dir

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