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MoR 05 - Rubikon

Titel: MoR 05 - Rubikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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Besatzung zurückgelassen und konnten ohne Gepäck ausmarschieren, die Helme auf dem Kopf und die Wurfspieße in der Hand statt auf dem jeweils acht Mann zugeteilten Maultier. Als sie in den Wald kamen, waren sie bereit. Caesars Anordnungen waren klar gewesen: Weicht keinen Fußbreit zurück, wehrt die Pferde mit den Schilden ab, zielt mit den Lanzen auf die blaubemalte Brust der Fahrer und knöpft euch dann mit den Schwertern die Krieger vor.
    Um seine Männer bei Laune zu halten, marschierte Caesar selbst in der Kolonne mit. Die meiste Zeit ging er zu Fuß, sein Pferd bestieg er nur, wenn er in die Ferne sehen wollte. Normalerweise ging er inmitten seines Stabes von Legaten und Tribunen, an diesem Tag allerdings neben Asicius, einem jungen Zenturio der Zehnten. Unterwegs scherzte er mit den Leuten vor und hinter ihm.
    Dann kam der Angriff. Die Streitwagen griffen den hinteren Teil der vier Meilen langen römischen Kolonne an, doch gerade noch so weit vor der Nachhut aus Reitern der Haeduer, daß diese nicht eingreifen konnten. Der Weg war schmal, die Streitwagen überall. Doch diesmal drängten die Legionäre die Pferde mit vorgehaltenen Schilden beiseite, schleuderten ihre Speere auf die Fahrer und gingen dann auf die Krieger los. Sie hatten genug von Britannien, wollten aber nicht nach Gallien zurückkehren, ohne wenigstens einige cassische Wagenlenker niederzumetzeln. Und im Nahkampf war das gallische Langschwert dem kurzen, nach oben zustoßenden gladius des römischen Legionärs hoffnungslos unterlegen. Die Wagen flohen in Panik durch die Bäume und tauchten nicht wieder auf.
    Danach war die Eroberung der Festung ein Kinderspiel.
    »Wie wenn man einem Baby die Rassel wegnimmt!« sagte Asicius fröhlich zu Caesar, bevor der Kampf begann.
    Caesar griff zur gleichen Zeit von verschiedenen Seiten an. Mühelos sprangen die Legionäre die Wälle hinauf, während die Haeduer mit Kriegsgeheul hinaufritten. Die Cassier flohen in alle Richtungen, viele blieben tot auf dem Schlachtfeld liegen. Mit der Zitadelle fielen Caesar reiche Nahrungsmittelvorräte in die Hände, genug, um die Trinobanten auszuzahlen und seine eigenen Leute bis zur endgültigen Abfahrt aus Britannien zu versorgen. Noch schwerer wog für die Cassier freilich der Verlust ihrer Streitwagen, die unangeschirrt in der Festung standen. Die Legionäre hackten sie siegestrunken in Stücke und verbrannten sie in einem großen Freudenfeuer, während die mitgekommenen Trinobanten sich freudig mit den Pferden davonmachten. Sonst gab es praktisch keine Beute. Es gab in Britannien nicht viel Gold oder Silber und ganz gewiß keine Perlen. Die Teller waren Töpferware der Arverner, die Becher bestanden aus Horn.
    Es war Zeit, nach Gallien zurückzukehren. Die Tagundnachtgleiche rückte näher (die Jahreszeiten hinkten dem Kalender wie üblich deutlich hinterher), und die lecken römischen Schiffe würden den dann einsetzenden furchtbaren Herbststürmen nicht gewachsen sein. Die Versorgung war gesichert, das meiste Land und die Tiere der Cassier waren im Besitz der Trinobanten. Caesar stellte zwei seiner vier Legionen vor den viele Meilen langen Troß und zwei dahinter, dann trat er den Marsch zur Küste an.
    »Was hast du mit Cassivellaunus vor?« fragte Gaius Trebonius, der neben dem Feldherrn marschierte. Wenn der Feldherr zu Fuß ging, konnte auch sein erster Legat zu seinem Pech nicht reiten.
    »Er wird es noch einmal versuchen«, sagte Caesar ruhig. »Ich fahre zwar pünktlich ab, aber nicht ohne seine Unterwerfung und den Vertrag.«
    »Du meinst, er wird uns während des Marsches noch einmal angreifen?«
    »Das bezweifle ich. Er hat bei der Eroberung seiner Festung zu viele Männer verloren, unter anderem tausend Wagenlenker. Und sämtliche Streitwagen.«
    »Die Trinobanten waren sofort mit den Pferden verschwunden. Sie haben die größte Beute gemacht.«
    »Deshalb haben sie uns geholfen. Heute unten, morgen oben.«
    Caesar schien derselbe wie immer, dachte Trebonius, der ihn liebte und sich um ihn sorgte. Aber er war es nicht. Was hatte in dem Brief gestanden, den er verbrannt hatte? Alle hatten eine Veränderung gespürt, und dann hatte Hirtius ihnen von Pompeius’ Briefen erzählt. Niemand hätte gewagt, einen Brief zu lesen, den Caesar nicht Hirtius oder Faberius gegeben hatte, und trotzdem hatte Caesar sich die Mühe gemacht, Pompeius’ Brief zu verbrennen, wie um alle Brücken hinter sich abzubrechen. Warum?
    Und das war noch nicht alles. Caesar

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