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Morag und der magische Kristall

Titel: Morag und der magische Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn A. Nelson
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drängend ein. »Bevor sie wieder zu sich kommt und um Hilfe ruft. Wir müssen weg.«
    Bertie hob seinen Tornister vom Boden auf und er und Aldiss griffen nach Shonas Klaue.
    Zuerst war sie zu erschrocken, um sich zu bewegen, aber als Bertie an ihr zog, riss sie sich zusammen und folgte ihnen aus der Küche.
    Sie eilten durch das Restaurant und hinaus in den schwachen Sonnenschein. Bertie spreizte seine Federn, als die frische, kalte Luft ihnen entgegenschlug, aber er lief weiter. Aldiss huschte neben ihm her und Shona sprang voraus.
    »Was machen wir jetzt bloß?«, stieß Aldiss hervor.
    Sie wussten alle, dass es nur eine Frage der Zeit war, bevor jemand die Patrouilleure rief – die Polizei von Marnoch Mor – und sie anzeigte. Die drei Freunde mussten so viel Abstand wie möglich zwischen sich und die Gesetzeshüter bringen … solange noch Zeit dazu war.
     
    Morag glaubte zu träumen, als sie aufwachte und spürte, wie ihr Bett sich neigte. Es schaukelte sachte von einer Seite zur anderen, und die Bewegung wäre beruhigend gewesen, wäre ihr nicht eingefallen, dass sie in der Nacht keineswegs in einer Wiege gelegen hatte.
    Sie schlug die Augen auf und sah sich um. Dies war auch eindeutig nicht das Zimmer, in dem sie in der vergangenen Nacht eingeschlafen war. Sie richtete sich auf und zuckte zusammen. Au! Ihr Kopf tat weh! Sie schloss für einen Moment die Augen, um den Schmerz verebben zu lassen, dann öffnete sie sie wieder. Sie befand sich in einem winzigen, weiß getünchten Raum mit vier kleinen, runden Bullaugen an den Wänden, hinter denen Wolken zu sehen waren. Dann begriff Morag. Sie war überhaupt nicht in einem Schlafzimmer. Sie war in einer Kajüte auf einem Boot.
    » Jetzt sind wir also wach!«, bemerkte Henry sarkastisch. » Endlich sind wir wach!«
    »Morgen«, sagte Morag benommen.
    »Morgen! MORGEN! Ist das alles, was du sagen kannst?«, verlangte das Medaillon zu wissen. »Nach dieser Nacht?«
    »Was ist denn passiert?« Morag runzelte die Stirn. »Und wie sind wir hierhergekommen?«
    »Ich habe alles in meiner Macht Stehende getan, um dich zu wecken«, antwortete Henry, »aber du hast das Ganze einfach verschlafen.«
    Morag war verwirrt. Sie erinnerte sich an rein gar nichts.
    »Ich weiß nicht, wovon du sprichst«, sagte sie. »Ich weiß nur, dass ich in dem Zimmer über dem Restaurant eingeschlafen bin, und jetzt scheine ich mich auf irgendeiner Art von Boot zu befinden. Was ist passiert?«
    Das Medaillon seufzte. »Kurz nachdem du eingeschlafen bist, habe ich selbst ein kleines Nickerchen gemacht, bis ich hörte, dass die Zimmertür geöffnet wurde. Ich konnte nicht sehen, wer es war, bis er hereinkam und sich über dich beugte. Es war dieser Unhold aus dem Restaurant.«
    »Einen Moment mal«, unterbrach Morag ihn. »Welcher Unhold?«
    »Der Mann, der ständig zu uns hinübergeschaut hat, erinnerst du dich?«, fragte Henry.
    Morag erinnerte sich durchaus. »Der Mann mit der Kapuze?«, hakte sie nach. Er hatte ihr nicht gefallen, und jetzt brauchte man sich nur anzusehen, was geschehen war.
    »Ja, er hat sich mitten in der Nacht in dein Zimmer geschlichen. Ich habe versucht, dich zu wecken, indem ich eiskalt wurde, aber du hast fest geschlafen.
    Der Mann mit der Kapuze kam, zog die Laken zurück und hat dich aus dem Bett gehoben. Er hat sich auch die Stiefel geschnappt – sie stehen übrigens unter deiner Koje – und uns in den Flur hinausgetragen.«
    »Was hast du dann gemacht?«, fragte Morag, während sie in ihrer Tasche nach dem Buch tastete, das ihre Eltern ihr hinterlassen hatten. Sie war erleichtert, dass es noch da war.
    »Nichts. Was konnte ich schon tun? Ich konnte nicht gegen ihn kämpfen«, sagte das Medaillon.
    »Aber warum hast du deine Magie nicht benutzt?«, fragte Morag.
    »Wegen der zahlreichen schrecklichen Kämpfe, die früher in Eleanors Esslokal ausgefochten wurden, ist es verboten, dort Zauber zu benutzen. Die alte Eleanor – sie ist übrigens in deine Entführung verwickelt – hat das ganze Gebäude mit einem Bann belegt.
    Ich konnte nichts tun«, fuhr Henry ein wenig bedauernd fort. »Ich konnte lediglich still bleiben und hoffen, dass er mich zuvor nicht gehört hatte. Ich dachte, wenn er nicht weiß, dass ich da bin, könnte ich bei dir bleiben und dir später hoffentlich helfen.
    Der Mann mit der Kapuze hat uns leise nach unten getragen, uns auf die Rückbank eines Autos gelegt und ist davongefahren. Die Fahrt war nicht lang. Schließlich hielt er den Wagen

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