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Morag und der magische Kristall

Titel: Morag und der magische Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn A. Nelson
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und gebackenen Bohnen. Vor den übrigen Hexen standen verschiedene Speisen, darunter ein dampfend heißer grüner Eintopf, Rührei mit gegrilltem Frosch oder Eleanors »Diät-Spezialität«: würzige Kaulquappen auf Toast.
    Beim Anblick all dieser leckeren Köstlichkeiten konnte Bertie nicht länger an sich halten. Er vergaß Morag, setzte sich an den nächsten Tisch und griff nach der Speisekarte.
    »Bertie!«, schalt Shona ihn. »Dies ist nicht der richtige Zeitpunkt, um an Essen zu denken! Wir müssen Morag und Henry finden! Was kann ihnen gestern Nacht nur zugestoßen sein?«
    »Oh ja, natürlich«, sagte Bertie. Plötzlich hielt er sich den Kopf und stöhnte, als hätte ihn jemand geschlagen. »Tatsächlich, jetzt, da ich darüber nachdenke, will ich gar kein Frühstück. Ich fühle mich überhaupt nicht wohl. Genau genommen fühle ich mich plötzlich ziemlich krank. Ich fühle mich ganz zerschlagen und mein Kopf tut weh.« Er schob den Kopf unter einen Flügel und stöhnte.
    »Mir geht es genauso«, murmelte Aldiss und sprang auf den Stuhl neben Bertie. »Aber ich brauche zuerst eine große Tasse starken Tee. Mein Mund fühlt sich ganz trocken und grässlich an.«
    »Hmmmmm«, meinte Shona, während sie sich neben die beiden setzte. Ihr Magen fühlte sich langsam ein wenig schwummerig an und sie bekam definitiv Kopfschmerzen. »Tatsächlich fühle ich mich plötzlich auch nicht so gut«, sagte sie. »Das ist alles höchst merkwürdig.«
    »Was ist merkwürdig?«, fragte Bertie, dessen Stimme unter seinem Flügel gedämpft klang.
    »Morag und Henry verschwinden und wir fühlen uns am nächsten Morgen alle schrecklich. Meint ihr, dass da ein Zusammenhang besteht?«, fragte Shona. Sie rieb sich nachdenklich den Bauch.
    »Keine Ahnung«, antwortete Bertie. »Aber ich wünschte, dieses plötzliche Hämmern in meinem Kopf würde aufhören.«
    »Was haben wir denn gestern Abend alle zu essen gehabt?«, überlegte Shona.
    »Ich habe das Müsli gegessen, Morag die Käsemakkaroni, Aldiss … Aldiss, was hast du gegessen?«, fragte Bertie.
    »Mondhuhnpfanne«, antwortete der Rattenmann mit zitternden Schnurrhaaren. Bei der Erinnerung an das Mondhuhn zuckte er zusammen. Obwohl es gestern Abend köstlich gewesen war, erschien ihm Mondhuhnpfanne plötzlich ganz und gar nicht mehr verlockend.
    »Und ich habe Steak, Brokkoli, eingelegte Zwiebeln und Karotten gegessen«, bemerkte die Drachin. »Wir haben nicht das Gleiche gegessen, daher ist das keine Erklärung dafür, warum wir uns jetzt so schlecht fühlen.«
    »Wartet mal!«, rief Aldiss. »Doch. Wir alle haben kurz vor dem Schlafengehen Schokolade getrunken!«
    »Und keiner von uns hat Morag und Henry fortgehen hören.« Shona runzelte die Stirn. »Was glaubt ihr, woran das gelegen hat?«, fragte sie. Aldiss und Bertie zuckten die Achseln.
    »Vielleicht war irgendetwas in dieser Schokolade, das uns einen tiefen Schlaf beschert hat«, fuhr sie fort. »Und wenn es so war, müssen wir uns fragen, warum jemand wollte, dass wir schlafen. Ich denke, dass der armen Morag und Henry etwas Schreckliches zugestoßen ist. Freiwillig wären sie niemals weggegangen, nicht ohne uns zu sagen, wo sie hinwollten.«
    »Was meinst du denn, was ihnen zugestoßen ist?«, fragte Aldiss, in dessen kleinen Augen tiefe Sorge stand.
    »Glaubst du, dass Henry doch ein Spion war und er Morag den Klappdämonen ausgeliefert hat?«, fragte Bertie.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Shona. »Aber ich denke, dass heute Nacht irgendetwas nicht mit rechten Dingen zugegangen ist, und ich habe die Absicht herauszufinden, was das war.« Sie stand auf. »Ich werde mich auf die Suche nach dieser alten Dame machen. Schließlich war sie diejenige, die uns die Schokolade aufgedrängt hat.«
    Sie fanden die alte Frau in der Küche am Herd, wo sie in einem großen schwarzen Kessel rührte. Sie grinste, als Shona ihr Fragen zu stellen begann.
    »Wo ist das Mädchen?«, verlangte die Drachenfrau zu erfahren. »Was hast du mit ihr gemacht? Was ist gestern Nacht geschehen? Sind wir alle betäubt worden? War das Mittel in der Schokolade?«
    Die alte Dame sagte nichts und lächelte den Drachen nur weiter an. Sie hatte nicht die Absicht zu reden; dies machte sie sehr klar. Shona, die sich über das eiserne Schweigen der Frau ärgerte, beschloss, nicht länger zu warten. Ohne Vorwarnung packte sie die alte Frau an der Kehle und hob sie hoch. Dann begann sie, sie langsam zu schütteln, ihre großen Klauen fest um den Hals

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