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Morag und der magische Kristall

Titel: Morag und der magische Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn A. Nelson
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wusste es keineswegs zu schätzen, dass ein großer grüner Drache, ein Dodo und eine Ratte ihn aus dem Schlaf gerissen hatten. Er richtete sich auf, gähnte, rieb sich die Augen und blinzelte.
    Da ist ein Drache auf meinem Boot, dachte er. Er sah Shona angstvoll an. Obwohl er seit vielen Jahren als Fährmann für magische Wesen arbeitete, hatte er sich noch immer nicht ganz an diese merkwürdigen Geschöpfe gewöhnt. Mit einem Drachen hatte er noch nie zuvor zu tun gehabt, und er war keineswegs erpicht darauf, einen an Bord seines Fischerbootes zu dulden. Das war einfach zu viel.
    »Haben Sie keine Angst«, sagte Bertie. »Wir sind Freunde und wir brauchen Ihre Hilfe. Wir dürfen doch davon ausgehen, dass Sie über Murst Bescheid wissen?«
    »Die Düsterinsel?«, erwiderte er. Bertie sah Shona an. »So hat sie mein Vater jedenfalls immer genannt. Er hat ihren Namen kaum je im Munde geführt.«
    »Können Sie uns dort hinbringen?«, meldete Aldiss sich zu Wort.
    »Und wenn Sie es können, wie lange würde es dauern?«, fragte Bertie. »Es ist von größter Wichtigkeit, dass wir sofort aufbrechen.«
    Kyle schüttelte verdrossen den Kopf. »Ganz bestimmt nicht«, erwiderte er. »Außerdem weiß niemand, wo die Düsterinsel liegt.«
    »Shona kennt den Weg. Wir haben dringende Angelegenheiten für Marnoch Mor zu erledigen«, rief Bertie mit einem flehenden Unterton in der Stimme.
    Wenn Kyle sich bereitfände, ihnen zu helfen, fuhr Bertie fort, würden sie ihm ein hübsches Sümmchen dafür bezahlen. Bei der Erwähnung von Geld zuckte der Fischer zusammen. Er dachte einen Moment lang nach, dann begann er zu sprechen.
    »Ich werde dich und dich rüberbringen«, sagte er mürrisch und zeigte auf Bertie und Aldiss. Dann sah er Shona an und fügte hinzu: »Aber das da nehme ich nicht mit. Ich will keinen Drachen an Bord haben.«
    »Was ist, wenn wir Ihnen das Doppelte bezahlen?«, bot Bertie an. Er schob einen Flügel in seinen Tornister und begann, nach seiner Brieftasche zu stöbern.
    »Nein. Ich mag keine Drachen und ich werde keinen auf meinem Boot dulden«, sagte er kopfschüttelnd. »Und jetzt, wenn ihr nichts dagegen habt, würde ich gern aufbrechen.«
    »Nun!«, sagte Shona beleidigt. Man hatte sie noch nie zuvor ein »Es« genannt. »Ich bin in meinem ganzen Leben noch niemandem begegnet, der so unhöflich war wie Sie. Was ist an Drachen auszusetzen? Warum sind Sie so sehr gegen uns?«
    »Aus Gesundheits- und Sicherheitsgründen«, antwortete der Fischer. »Feuervorschriften. Feuer speiende Geschöpfe haben an Bord eines Schiffs nichts zu suchen, das ist einfach nicht sicher.«
    »Was, wenn wir Ihnen versichern, dass sie kein Feuer speien kann?«, warf Bertie ein.
    Er versetzte Aldiss einen Stoß, um ihn zu warnen. Der kleine Rattenmann, der das aufrichtigste aller Geschöpfe war, hatte den Mund geöffnet, um zu sagen, dass Shona seiner Meinung nach durchaus Feuer spie, doch als er den warnenden Ausdruck auf Berties Gesicht sah, besann er sich eines Besseren.
    »Alle Drachen können Feuer speien«, versetzte Kyle. »Das ist ihr Lebenszweck.« Er schwang die Füße von der Koje. Während er nach seinen Stiefeln kramte, versuchten die drei Freunde, ihn umzustimmen.
    »Ich nicht«, log Shona. »Ich gehöre zu der Rasse, die das nicht kann. Ich kann nicht einmal fliegen. Schauen Sie.« Sie drehte sich um, damit er sehen konnte, dass sie keine Flügel hatte.
    Kyle nickte, und Shona fuhr fort: »Und sehen Sie mich an, wenn ich versuche, Feuer zu speien.« Sie tat so, als schnaufe und keuche sie, und weder Rauch noch Funken kamen heraus.
    Er nickte abermals.
    »Ich bin absolut ungefährlich«, versuchte sie ihn zu überzeugen. »Ich beiße nicht einmal.« Sie grinste und zeigte zwei Reihen überaus spitzer Zähne. Kyle prallte angstvoll zurück.
    »Und sie ist absolut stubenrein«, meinte Aldiss.
    Shona warf der Ratte einen Blick zu. »Ja, vielen Dank, Aldiss«, zischte sie mit zusammengebissenen Zähnen. »Ich versichere Ihnen, lieber Fischer, dass ich weder Sie noch Ihr Boot in Gefahr bringen werde. Ich möchte nur nach Murst übergesetzt werden.« Sie sah den Mann hoffnungsvoll an und schenkte ihm ihren flehentlichsten Blick. »Werden Sie mir erlauben, auf Ihrem Boot zu bleiben? Bitte? Es ist sehr wichtig.«
    Der Mann dachte kurz nach, dann schüttelte er abermals den Kopf.
    »Nein, das mache ich nicht«, sagte er, während er einen Stiefel anzog.
    »Aber wir brauchen sie«, beharrte Bertie sehr verzweifelt. »Es ist von

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